Das Pentagramm-Mandala


"Zum Glück und Unglück führt keine Pforte, beide kommen, wenn man sie zu Gast bittet."


Die nahe Zukunft verlangt vom Menschen eine innere und äußere Kraft, die ihm das Widerstands- und Unterscheidungsvermögen gibt, um sich in den völlig veränderten Umständen aufrechthalten zu können. Dafür muß er sich vorbereiten, indem er die unbewegliche Mitte baut; die unbewegliche Mitte, die in sich sowohl voll als auch leer ist: Bewegung und Stillstand. Die Unbeweglichkeit bezieht sich nur auf die Einflüsse aus der zweifältigen Natur. 

Sowohl das negative als auch das positive Prinzip werden zu dieser Mitte zurückgeführt, in der sie sich in die Neutralität verwandeln. Um dieses vollbringen zu können, ist also an erster Stelle nötig: eine diamantene Mitte, in der die Schwingungen des Unirdischen in genügendem Maße anwesend sind, um das Irdische aufheben zu können. Je standhafter diese Mitte ist, desto leichter wird es dem Menschen fallen, unberührt zu bleiben in Freude und Verdruß. D.h. unter keinen Umständen ergriffen zu werden durch Gefühle, die den Kandidaten irreführen und zum Sklaven der einen oder anderen Bindung machen können. 

Die diamantene Mitte - auch wohl die goldene Mitte genannt - befindet sich im Pentagramm der Sinnesorgane: Hören, Fühlen, Riechen, Sehen, Schmecken; und sie selbst enthält die ätherischen Sinnesorgane von Gewissen und Intuition. 

Gewissen und Intuition herrschen in gegenseitiger Harmonie über die fünf anderen Sinne, die ihrerseits mit den fünf Organen in Verbindung stehen: Leber, Herz, Milz, Lunge, Nieren. 

Über die Sinnesorgane ist es möglich, ätherisch-geistige Wahrnehmungen zu erfahren, wenn sich die diamantene Mitte und die fünf Organe in einer körperlich-geistig guten Verfassung befinden. 

Die inere Konzentration der diamantenen Mitte reinigt Organe und Sinnesorgane. 

Von jedem Menschen wird in naher  Zukunft verlangt werden, daß er eine diamantene Mitte besitzt und daß er in der Lage ist, sich mit ihrer Hilfe emporzuarbeiten zu einem geistigen Lebensfeld. Dieses wird die Forderung der Zukunft sein, und die Psycho-Religio wird den Menschen dafür vorbereiten.

Alle guten Konzentrations- oder Meditationsübungen zielen darauf ab, dem Menschen seine Mitte, seinen unverletzlichen Diamanten bewußtzumachen. Je mehr man sich dieser Mitte, dieses Diamanten, bewußt wird, desto ausgeglichener, sicherer, konzentrierter wird der Mensch sein, und seine Lebenseinstellung wird mit dem Zustand seines inneren Diamanten übereinstimmen. 

Es ist logisch, daß eine Verbindung besteht zwischen äußerem und innerem Verhalten, zwischen innerem Niveau und äußerem Lebensadel. 

Die Wechselwirkung zwischen Innen und Außen vollzieht sich über die körperlich-ätherischen Organismen, und ihre Entscheidung ist ausschlaggebend für die Ausrichtung, die Sympathien oder Antipathien, die Interessen, die Nahrung, kurz, für das ganze äußere Verhalten des Menschen. 

Reinigung der Sinnesorgane ist ein Balsam für das Herz, Reinigung des Herzens veredelt die Sinnesorgane. 

Reine Sinnesorgane heilen die Organe, und die harmonische Zusammenarbeit der fünf Organe gewährleistet einen ausgeglichenen körperlich-ätherischen Rhythmus. 

Das Pentagramm oder der Stern von Bethlehem ist - wie bekannt - das Symbol der Wiedergeburt. Dieses Pentagramm, als ein organisch-sinnesorganisches Mandala im Menschen, wird von der diamantenen Mitte getragen. Es ist also notwendig, jeden Tag das Pentagramm-Mandala zum Mittelpunkt einer Besinnung zu machen. 

Bevor man den verflossenen Tag an sich vorbeiziehen läßt, muß man zuvor die eigene diamantene Mitte suchen; sich unbeweglich, zielgerichtet in sich selbst konzentrieren; niedersteigen in die Grotte von Bethlehem; sich dort zur Ruhe begeben, gleichsam in Tücher gehüllt, unbeweglich! 

Von diesem Mittelpunkt aus werden die Sinne gereinigt; sie haben den ganzen Tag über - leider - zuviele unreine Stoffe aufgenommen. Je reiner sie sind, desto weniger Unreinheit werden sie aufnehmen.

©1970-2013 Henk und Mia Leene