Wir haben den Übergang von dem siebenfachen zum achtfachen Pfad mental langsam vorbereiten müssen, damit alle unserer Idee folgen können: nämlich, daß eine vollkommen Neue Zeit geboren ist, die alle alten Formen und Begriffe umwerfen und verwerfen wird.
Langsam, aber sicher wird sich eine Gruppe von Menschen mit einer anderen Gedankenwelt verbinden müssen. Wenn dieses nicht geschieht, kann ein solcher Mensch das alte mentale Land, sowohl im abstrakten als auch im konkreten Sinn nicht verlassen; dann ist der Augenblick sehr nahe, in dem er in einer Nacht des Vergessens untergeht.
Damit wollen wir sagen, daß eine kosmische Nacht näherkommt, deren bereits vorausgeworfene Schatten viele gefangennehmen und in Salzsäulen verwandeln werden (wenn Sie diese symbolische Andeutung verstehen können).
Wenn Sie die Geschehnisse innerhalb der mentalen und der mystischen Entwicklung unserer Zeit aufmerksam beobachten, dann werden Sie bemerkt haben, daß sowohl die Denkwelt als auch die mystisch religiöse Welt sehr stark angegriffen werden. Sie werden auch bemerkt haben, daß die Angriffe sowohl aus dem Kosmos als auch von der Menschheit selbst kommen. Alles arbeitet gemeinsam an der Geburt, die bald auf allen Gebieten der Materie und des Geistes stattfinden wird.
In dieser Stunde der Vorbereitung spielen Künstler, Philosophen, alle Forscher auf dem Gebiet der Wissenschaft, Archäologie und Theologie eine große Rolle. Alle, die sich irgendwie unbehaglich, unruhig oder innerlich unzufrieden fühlen, wirken bewußt oder unbewußt mit am Erscheinen des Neuen Tages.
Gemeinsam einem solchen Neuen Tag bewußt entgegentreten zu können, ist das Ziel einer Gemeinschaft von Gleichdenkenden. Darum sind wir auch davon überzeugt, daß die Geburtswehen, die für Welt und Menschheit kaum erst eingesetzt haben, von einer Gruppe bewußter, wissender und vor allem erneuerter Menschen durchstanden werden müssen, wenn wirklich von einem Durchbruch auf geistigem Gebiet die Rede sein soll, sowohl in dem Menschen als auch in einer Gruppe.
Wir meinen, daß der siebenfältige Pfad binnen sehr kurzer Zeit von dem suchenden Menschen vollbracht sein muß, wenn er die Wirklichkeit der Neuen Zeit wahrnehmen will.
Der achtfache Pfad, der durch die Pforte von Saturn führt, enthält, wie Sie vernommen haben und auch selbst feststellen können, die enge Überkreuzung zwischen unten und oben. Es ist der Augenblick, wo jede Seele, jeder Mensch als Einzelner hineingehen muß, und dann wird beurteilt und gewogen, ob er entweder zurückgeleitet in das Wasser des Jordans und zurückgeführt wird nach dem Toten Meer - oder aber weitergeht zu den Höhen, auf denen sein Neuer Körper zur Arbeit übergehen kann.
Mitten im Übergang über den Jordan wächst der Neue Körper, der für das Andere Land nötig ist. Der Pilger macht sich keine Sorgen über seinen Körper, sondern er hat ihn hier übergeben an die Macht des Landes der Ferne, das ihn ruft.
In dieser Phase kämpft er nicht darum, das eigene Selbst behalten zu können, und um den Besitz der so sehr begehrten spirituellen Qualitäten; hier kämpft er vielmehr für andere und läßt das Licht weiter die innere Arbeit in ihm selbst verrichten.
Wenn J. van Rijckenborgh in seinem Buch Dei Gloria Intacta über die Saturneinweihung spricht, weist er darauf hin, daß der Pilger zuerst einige andere Einweihungen vollzogen haben muß.
Ja, Leser, wer für diesen Pfad der Verwirklichung reif ist, muß eine gewisse Selbsteinweihung vollzogen haben!
Er muß durch Leid und Verdruß gelernt haben, daß nur durch die Übergabe an ein neues Denken, einen neuen Willen, ein neues Fühlen und an die Kraft des führenden Prinzips des göttlichen Atoms der Durchbruch vom Alten zum Neuen geschehen kann.
Wir sprechen wahrhaftig nicht umsonst mit Ihnen über diesen achtfachen Pfad, über diese angreifende Selbsttaufe in den Wassern des Jordan; denn wir haben die große Gewißheit, daß innerhalb einiger Jahre das alte Land, das so sicher scheinende Ufer des alten mentalen und mystischen Landes abbröckeln wird.
Die Menschheit wird jeglichen Boden unter den Füßen verlieren, und sie wird in den Jordan getrieben werden, obwohl sie dafür noch nicht reif ist. Für jede Religionsform, die sich an Hypothesen, an äußerlichen Formen und an Mystifikationen und Lügen festklammert, kommt ein Ende. Die Lügen dieser Zeit des Aufbruchs werden aufgedeckt werden, und es wird sich zeigen, daß ihre Wurzeln im Grund einer fernen Vergangenheit tief verankert sind.
Wir möchten es Ihnen noch deutlicher sagen: Die Religion in allen ihren Formen, vom Okkultismus bis zum dogmatischen Christentum, wird in einigen Jahren in ihrer eigenen Lüge untergehen. Alle, die auf irgendeine Weise dazu beigetragen haben, die Lügen aufrechtzuhalten, werden verurteilt werden. Und die Menschheit selbst wird der Zuschauer bei dieser Rechtsprechung sein, die durch die Umstände, durch das Weiterdrehen des Rades der Entwicklung vollzogen wird.
Darum wollen wir Ihren Blick auf eine Aurora richten - das Morgenrot eines neuen Tages -, in der eine ganz und gar neue Glaubensidee und ein vollkommen neuer Gottesbegriff entstehen, die niemals von der Entwicklung der Zeiten berührt werden können.
Sie werden jetzt wahrscheinlich sagen: Es gibt eine Universelle Lehre, die ewig ist! Ja, sicher! Aber jedesmal aufs neue wird die Lehre in das Gefängnis von Dogma und Gesetz eingesperrt, und dort stirbt dann die Universelle Lehre den Tod aller Religionen!
Solange Sie als Mensch keinen unabhängigen, lebendigen, bewußten und erneuerten Glauben besitzen, solange Ihr Gottesbegriff an die Bilder dieser Welt genagelt bleibt und solange Sie in Fühlen und Denken von der Glaubensüberzeugung anderer abhängig sind, werden Sie in die kommende Zeit nicht bewußt und vor allem nicht lebendig eingehen können.
All die Jahrhunderte, die hinter uns liegen, all die Formen der Religion, des Okkultismus und der Philosophie, gehörten zur Suche nach dem Weg des Trösters, gehörten zur Vorbereitung und zum Bereitmachen, um in die Pforte von Saturn einzugehen.
Unser Pfad des Durchgangs durch den Jordan enthält darum keine neue Philosophie, sondern eine neue Wirklichkeit. Die Lehre der inneren Umsetzung muß nun angewendet werden, da die Episode des Petrus, des Bauens starker äußerlicher Fundamente, beendet ist; der Johannes-Glaube, der Glaube des geliebtesten Jüngers, wird geboren, und das bedeutet, daß die Menschheit die Wirklichkeit der Kreuzigung auf Golgatha anschauen wird, so wie es Johannes in seinem apokryphen Evangelium berichtet.
Johannes ist der einzige der Jünger, der weiß, was die Kreuzigung bedeutet. Jetzt, da die Zeit näherkommt, in der die Kreuzigung von Jesus, so wie die Kirchen sie sehen, in das Land der Lügen verwiesen wird, werden alle, die Petrus gleich sind, ihre geistige Wohnung auf der Erde verlieren; aber jene, die ihre Wohnung im Lande auf dem jenseitigen Ufer des Jordan bauen, jene werden ihren Pfad fortsetzen können.
Darum werden wir, koste es, was es wolle, eine Gruppe von Menschen durch den Jordan, durch die Saturnpforte führen. Obwohl diese Gruppe klein sein wird, wird sie es doch sein, die in den kommenden Zeiten den Entmutigten die helfende Hand bieten kann.
Die größte Gabe, die die Menschen solch einer Gruppe besitzen müssen, ist: Mut. Mut in allen Formen der Offenbarung, sowohl stofflich als auch geistig, Mut - und innere Sicherheit -, zwei Eigenschaften, die der unvorbereitete Mensch nicht besitzt.
Jene, die sehnsüchtig nach einer anderen Form der Belehrung ausschauen, dürfen sicher nicht den achtfachen Pfad, den Pfad der Saturn-Einweihung, gehen; denn ihr Verlangen beweist, daß sie noch der Milch anstatt fester Nahrung bedürfen.
Unsere Lehre soll nichts anderes sein als eine Zusammenfassung positiver, direkter Anweisungen, um den Durchgang durch den Jordan zu vollbringen. Jeder, der an einem solchen Durchgang nicht interessiert ist, wird sich enttäuscht abwenden; denn diese Lehre gleicht nicht dem, was sie von früheren Lehrern empfingen. Mit einer solchen Lehre können sie nicht spielen und philosophieren und diskutieren. Es geht jetzt um alles oder nichts, um Verwirklichung oder - in den Wassern ertrinken.
Die Zehn oder Zwanzig, die den Prozeß dieser Saturnpforte verstehen und vollbringen, werden viel stärker, leuchtender, mächtiger und liebevoller sein als die Millionen, die sich an einer endlosen Vorbereitungsphase festklammern.
Darum bauen wir nicht an einem organisatorischen Körper in dieser Welt, verstehen Sie das gut! Wir brauchen nur das äußerst Notwendige. Aber wir bauen, als eine Gemeinschaft von Bauleuten, an einem Bauwerk im astralen Gebiet der Zukunft, an einem Bauwerk, das bereit sein muß, wenn das Heute zusammenstürzt und die so verwirrende Zukunft sich über die Menschheit ergießen wird.
Zu diesem Zeitpunkt werden sich die Atome unseres Bauwerks bekannt machen, wird das Bauwerk sichtbar und wirklich in der Welt stehen müssen, als ein Zufluchtsort. Wir bauen an einem inneren Zuhause, individuell und gemeinsam, verstehen Sie?! Aber solch ein Zuhause kann sich offenbaren, wenn die Zeit dieses erfordert.
Unsere gemeinsame Anspannung soll dann auch vornehmlich auf den Inneren Bau des Menschen aus dem Lande vom anderen Ufer des Jordan gerichtet sein, gerichtet an den Menschen, der in weißen, reinen Kleidern in den Jordan hineingegangen ist und den Durchbruch vollbringt.
Wir sagen es Ihnen noch einmal zur Warnung: Klammern Sie sich nicht fest an irgendeinen Lehrer oder an eine Autorität; klammern Sie sich nicht fest an irgendeine Materie des alten mentalen oder mystischen Landes; denn der Grund wird weichen, Sie wissen es! Die Wasser des Jordans werden das alte Land überschwemmen, Sie müssen innerlich bereit sein!
Wenn Sie den Sprung gewagt haben, dann kommt die Freude, dann kommt die Sicherheit, dann ist es unvorstellbar gut! Dann werden Sie die Anweisungen auch verstehen, die Lehren, die Ihnen durch den Jordan hindurchhelfen. Dann werden Sie die Einheit einer Jordan-Gemeinschaft mit einmal wie einen Balsam, der Ihr Herz erwärmt, wie eine Segnung erkennen, nicht nur in äußerlicher Hinsicht, sondern vor allem in innerer Hinsicht.
Sie werden entdecken, wie Sie sich innerlich verändern, und wie die Menschen um Sie herum - Ihre Mit-Jordangefährten - sich verändern! Sie werden bemerken, wie von innen heraus sowohl durch Sie als auch durch jene selbst ein neues Licht zu strahlen beginnt! Sie - und alle mit Ihnen - reflektieren das Licht von Aurora!
Sie werden dann wie der Mond sein, der die innere Sonne widerspiegelt - Sie werden sein wie der Sonnen-Mond-Mensch, von dem die Alten sprachen, über den ganze Bücher geschrieben wurden, in die die Alchimisten sich vertieften! Verstehen Sie dieses jetzt?!
Um solch ein Sonnen-Mond-Mensch zu sein, um solch eine vollkommene Einheit zwischen König und Königin zu behalten, haben Sie Anweisungen nötig, die Sie von Tag zu Tag anwenden, prüfen und vollbringen können.
Gleich wie Buddha in alten Zeiten in einem Kreis von Jüngern über den achtfachen Pfad sprach, so werden auch wir in einem Kreis von Verwirklichenden gemeinsam über den Pfad durch den Jordan sprechen, anhand der Erfahrungen, die wir gemacht haben. Das ist der Unterschied!
Wir stehen nicht in der Erwägung eines Katharer-, Rosenkreuzer-, Grals- oder buddhistischen Weges, sondern wir werden alles in einem sein!
Was jene sagten, müssen wir beweisen. Das ist die Aufgabe der Zukunft. Und jeder, der das nicht kann oder nicht will, wird abfallen.
Die kosmischen Einstrahlungen bringen das Schwert der Ernüchterung, sowohl für das Individuum als auch für die Gruppe. Wir gehen Hand in Hand und Herz an Herz in den strömenden Jordan hinein. Es geht dann wahrlich darum: hinauf oder hinunter! Aber in der kleinen Gruppe von Verwirklichenden, von Verstehenden, wird die Freude so groß sein, daß die Gefahren, die Mühen nicht gezählt werden. Wir werden dann Saturn, das Kristallisierende, das Behindernde, überwunden haben, allein darum, weil wir den Sinn einer inneren Gemeinschaft verstanden haben, allein darum, weil wir den Mut besaßen, die Grenzen des alten, zeitlichen Landes zu zerbrechen. Eine neue Welt erhabener Fernen wird dann aufgehen.
Es wird geschehen! Der Durchzug wird vollbracht! Keiner blickt sich mehr um; aber alle werden von den Klängen und Fernen des Neuen Landes magisch angezogen!
Es wird geschehen, und jeder Mensch aus der Seelengemeinschaft wird sprechen: ROSEAE CRUCIS, es ist vollbracht.
Wir stehen auf dem Grund der Neuen Himmel-Erde!
Dort werden wir eins sein in spirituellem Sinn; "Hand in Hand" und "Herz an Herz" ist für uns zu einem Begriff von unverbrüchlicher ewiger Einheit geworden!
Das ist die Aufgabe einer inneren Gemeinschaft und die Aufgabe für die, die leben wollen bis in Ewigkeit.
Ihre Philosophie sei Ihr Leben, Ihr Leben werde Ihr Zeugnis.
Mögen alle Ihre Nächsten Sie liebhaben, da Sie denen, die in Todesnot ringen, Liebe und Leben schenken.
Die Wasser des Jordan werden uns von allen Seiten umschließen, die Pforte von Saturn wird uns entgegengrinsen - aber was macht es?!
Wir gehen zusammen in durchlebter spiritueller Einheit, und der Durchzug wird wie eine Reise der Freude erscheinen!