Die Drei


Charakteristik: das Produkt, die Frucht; 

Planet: Jupiter; Tag: Donnerstag. 

Diese Zahl beherrscht alle diejenigen, die am 3., 12., 21. oder 30. eines Monats geboren sind. 


Das Zusammenwirken von 1 und 2 bringt die 3 hervor, die Frucht ihrer Einswerdung. Anders ausgedrückt: Der Wille der 1 und das Wissen der 2 formen den Schoß, aus dem eine Idee oder eine Erleuchtung des Denkens geboren wird. 

Der Wille (1) zum Wissen (2) kulminiert stets in einer Veränderung des menschlichen Lebens oder seines Denkens und seiner Auffassungen. Menschen, die von einem spirituellen Hunger getrieben werden, der sich dahingehend äußert, daß sie ständig mehr wissen wollen, um ihr Bewußtsein zu vertiefen, werden durch die Macht der 3 dazu veranlaßt. Die 3 macht aber nicht unruhig, sondern führt den Menschen von einer Einsicht zur anderen. Selbstredend ist der Grad der Einsicht von der inneren Entwicklung des betreffenden Menschen abhängig. Der Mensch der 3 befreit sich aber immer wieder aus einer alten Situation, um willentlich seine Verhältnisse zu verbessern. 

Die antiken Lehren drückten es so aus, daß aus der 3 eine neue Kraft geboren wird, die jeweils der Anfang einer Veränderung ist. Der 3 kann man auch in allen religiösen Lehren als dem Resultat oder der Frucht aus der 1 und der 2 begegnen: Gottvater - Gottsohn - Gott Heiliger Geist; Mann - Frau - Kind. Der Heilige Geist ist der Dritte, das Resultat der Aktivität des Sohnes, der aus Gott geboren ist. Der Heilige Geist ist Geist aus Geist. Die Erleuchtung des Denkens oder die Idee ist die Frucht, in der die Lebenskraft der 1, der Wille oder der erste Same, wirksam ist. 0Darum ist die 3 so bedeutsam. Man kann darin sowohl etwas aus der 1 als auch etwas aus der 2 wiederfinden. Der Mensch der 3 hat darum die Möglichkeit, durch seine Ideen oder seine innere Erleuchtung die verschiedenen Situationen aufzulösen, alte festgefahrene Denkvorstellungen zu erneuern. 

Die gleiche erleuchtende Wirkkraft kann man in den Menschen der Sechs und der Neun finden: die Macht der 3 wirkt durch sie, aber in einer anderen Weise. Jede Drei-Einheit bringt eine vollkommen neue Offenbarung. 

Da die 3 eine Jupiterzahl ist, werden diejenigen, die unter dem Tierkreiszeichen Schütze oder Fische geboren sind und gleichzeitig eine 3 in ihrem Namen oder Geburtstag haben, besonders unter seinem Einfluß stehen. Aber das bedeutet auch, daß man nicht immer leicht mit ihnen umgehen kann, weil sie durch irgendeine Wiederholung schnell gereizt sind; sie lieben die Abwechslung, neue Ideen, neue Möglichkeiten. Der Jupitereinfluß belebt ihre Einbildungskraft, ihr abstraktes Denken, woraus schließlich ihre Ideen und Erleuchtungen erwachsen. 

Der Mensch der 3 ist ehrgeizig. Sein Ziel ist es, stets etwas Neues zu bringen, durch originelle Vorstellungen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, alles besser machen zu wollen als die anderen. Sein Verlangen nach Erneuerung enthält die Überzeugung, daß alles, was er tut, besser ist als das, was andere bereits vollbracht haben. Er wird versuchen, sein Ziel, das ihm sein Ehrgeiz setzt, auf für den Außenstehenden kaum erkennbaren Wegen zu erreichen. Gelingt ihm das nicht, dann kann er explodieren, wodurch seine Absicht nach außen tritt. 

Im Fischemenschen neigt die 3 mehr dazu, Umwege zu gehen, um seinen Ehrgeiz zu befriedigen; im Schützemenschen kommen mehr Zornesausbrüche, Explosionen vor, weil ihm die Geduld fehlt; im sich gebremst fühlenden Schützen wirkt die alles erneuernde 3 wie eine Zeitbombe, von der man nicht weiß, wann sie explodiert. Der Mensch der 3 kennt seine Pflichten, nimmt seine Verantwortung sehr ernst, akzeptiert Unterordnung, aber läßt sich niemals in seinem Ehrgeiz behindern. 

Ehrgeiz kann Anlaß zu Hochmut sein; den Hochmut der 1 findet man oft bei ihm, wenn auch in geringerem Maße. Er fühlt sich als wichtiger Mensch - eine Emotion, die aus der einzigartigen Wirkung der 3 hervorkommt, die allem Neuen voraufgeht. Deshalb fühlt er sich oft gedrängt, sich gegenüber seinen Mitmenschen abzuschließen; sein Stolz verbietet ihm, sich unter die "geringeren" Mitmenschen zu mischen. Jedoch helfen ihm Pflichtgefühl, Verantwortungsbewußtsein und Beweglichkeit meistens über diese Neigung hinweg, obwohl das Verlangen nach Isolierung dennoch in ihm vorhanden bleibt. 

Wenn er über andere herrschen kann, wurde dadurch diesem Verlangen Genüge getan, weil eine leitende Position von selbst Isolierung mit sich bringt. Doch allzuoft ist er mit sich selbst uneins - ein Streit, der sich aus der Vereinigung seiner emotionellen oder negativen Seite mit seiner intellektuellen oder positiven Seite ergibt. Eine Drei-Einheit oder ein Dreieck ist die Frucht zweier Gegensätze, die sich ständig in ihm bewegen: Feuer und Wasser, Isolierung und Gemeinschaft, Pflicht und Freiheit, Materie und Spiritualität. 

Das ist eigentlich die erste Phase der Entstehung eines vollwertigen Menschen. Am sechsten Tage erschuf Gott den Menschen, einschließlich seiner sieben Wirklichkeiten und seiner Seele, wie es im Buch Henoch heißt.19) 

Die Drei-Einheit des ersten Dreiecks bedeutet das Vorhandensein eines Lichtes, einer Erleuchtung, einer Feuerkraft. Der Vollzug des zweiten Dreiecks (in der 6) bedeutet die Zusammenfügung des Dreiecks aus Wasser mit dem Dreieck des ersten Lichtes oder des ersten Feuers. Diese erste Feuerkraft - die Idee, die Erleuchtung schenkt - verursacht, daß der Mensch der Drei im Sinne einer Unterwerfung nicht mitmacht. Wenn er sich fügt, tut er das wegen seines sich selbst gesetzten Zieles oder weil ihn ein bestimmtes Ziel anzieht und ihm Befreiung, Erneuerung, intensivere Erleuchtung verspricht. 

Eine seiner prächtigen Eigenschaften ist Optimismus, mit dem er anderen zur Seite stehen kann. Für ihn gibt es ständig Augenblicke, in denen er eine Erlösung, eine Wandlung zustandekommen sieht. Er glaubt nicht an bleibende Werte auf Erden. Die 3 wird nämlich in vielen religiösen Doktrinen als heilig betrachtet, weil Gott im 3. Vers der Genesis Kap. 1 sprach: Es werde Licht! 

Selbstverständlich gibt es auch eine schlechte Seite im Erlösungsdrang des Menschen der 3. Wie bereits gesagt, ist er oft in sich selbst uneins und bewegt sich zwischen zwei Neigungen hin und her: innerlichem Adel, Arroganz, Askese, einer Auswirkung der geistigen Erneuerung, oder: Aufstand, Extremität, die sich auch auf niederen Ebenen und auf sexuellem Gebiet äußern können. Er verzehrt sich oft durch zwei ausgesprochen entgegengesetzte Neigungen. In der biblischen Drei-Einheit: Glaube - Hoffnung - Liebe ist die 3 die Wärme der Liebe, und zwar der Liebe in all ihren Schattierungen, von spirituell hochstehend bis materiell tierisch und manchmal sogar pervers (Umkehrung der normalen Beziehungen). 

Der Mensch der 3 ist warmherzig, aber gleichzeitig scharf im Denken. Die Liebe der 3 kann sich auf verschiedene Weise offenbaren: als Liebe zu seinen Mitmenschen, wodurch der Hochmut besänftigt wird; als Liebe zu einem Ziel, was manchmal zu Fanatismus führt; aber auch als Liebe zur Zerstörung um der Zerstörung willen, was ihn in allerlei schwierige Situationen bringen kann. 

Das Orakel von Delphi mit seinem Dreifuß, Neptun mit seinem Dreizack, Zerberus mit seinen drei Köpfen - sie alle signalisieren die Geburt von etwas Neuem. Die Zahl 3 gilt als eine neutrale Kraft, die glücklich oder unglücklich wird - in Abhängigkeit von der Entwicklung des Menschen der Drei.

©1970-2013 Henk und Mia Leene