"Der Duft gehört zu den Blumen,
das Öl zur Sesamsaat,
das Feuer zum Holz,
und so erkennen die Weisen die Seele in dem Körper."
Die Avedas
Nichts existiert oder lebt ohne ein Zentrum. Im Mineral- und Pflanzenreich, im Tier- und Menschenreich ist es dasselbe, aber auch im Kosmos ist es so.
Jeder irdische Körper besitzt eine mittelpunktsuchende Kraft.
Das Irdische ist mittelpunktsuchend, im Gegensatz zum Himmlischen, das mittelpunktfliehend ist.
Es ist interessant, daß die Mysterienplaneten (Uranus, Neptun, Pluto), die als Körper nicht zu unserem Sonnensystem gehören, mittelpunktfliehend sind.
Deshalb gehören diese Mysterienplaneten zu dem Himmlischen in dem Menschen und haben nichts mit dem Wesen des Sonnensystems zu tun.
Ein Sonnensystem ist an sich immer mittelpunktsuchend.
Die Zellen des Menschen sind mittelpunktsuchend, das ist das Kennzeichen ihrer Existenz. Es ist daher wahnsinnig und sehr unweise, die Menschen zu zwingen, himmlisch, mittelpunkt-fliehend zu sein.
Das einzige, das an dem Menschen mittelpunktfliehend ist, ist seine unirdische Seele, die jedoch den Körper nicht zu dem gleichen Verhalten zwingen kann, weil er sich sonst vernichten würde.
Egozentrizität gehört zur Existenz des Menschen, es kommt nur darauf an, wie und was dieses Ego ist.
Das Ego ist eigentlich gleich der irdischen Seele, dem Kernpunkt des irdischen Wesens. Es ist ein Energiekern, der alles an sich zieht. Die kosmische Seele ist ebenso mittelpunktsuchend wie die kleine irdische Seele.
Denn das "Alles in Allen" ist für die Erdemenschen die große irdische Seele. Die unirdische Seele ist nicht in allen, sie ist nur in bestimmten lebenden Wesen.
Die irdische Seele besitzt alle Qualitäten, die die Natur besitzt, einschließlich der sogenannten paranormalen Gaben. Die Natur besitzt Gaben, die so mancher noch nicht unterscheiden kann, und dies kennzeichnet den betreffenden Menschen.
Der Weise kann am Verhalten des Körpers die innewohnende Seele erkennen; wie z.B. auch jede Blume ihren speziellen Duft hat. Dasselbe gilt für die Tiere: Jedes Tier hat eine irdische, egozentrische Seele, aber nur einige Tiere haben eine unirdische, mittelpunktfliehende Seele, woran sie auch zu erkennen sind.
Stolz auf etwas zu sein, ist z.B. ein typisches irdisches Kennzeichen. Die mittelpunktfliehende Seele z.B. besteht nicht aus Nehmen, sondern immer aus Geben. Das "Haben" gehört zur irdischen Seele, das "Sein" zur unirdischen.
Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen dem "Haben" und dem "Sein" der Betreffenden erzählt etwas von der Harmonie ihrer Seelen untereinander. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, daß niemand aus zwei Zentren leben kann.
Man muß, um inneren Frieden zu finden, immer aus einem Zentrum leben, also hier: der unirdischen oder der irdischen Seele. Man kann existieren mit der irdischen Seele, man muß es auch, aber man kann auch leben aus der unirdischen Seele, und dies ist deutlich am Verhalten erkennbar.
Dies ist kein religiöser Ausgangspunkt, sondern eine Schöpfungsgegebenheit, der niemand entkommt und die sich als eine rote Linie quer durch alle Auffassungen und sozialen Verbindungen bewegt. Man kann theoretisch noch so viel behaupten, aber diese Linie ist nicht auszulöschen.
Man kann diesem und jenem anhängen, diese rote Linie und diese feststehende Tatsache sind nicht zu negieren.
Viele haben Angst davor, mittelpunktfliehend zu sein, weil man meint, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Aber diese Angst ist kennzeichnend: Es besteht kein Zentrum.
Dies ist eine unnatürliche oder krankmachende Gegebenheit.
Solch ein Mensch ist nur durch harte Erfahrungen zu heilen, denn niemand kann einem anderen ein Zentrum aufschwatzen.
Das mittelpunktsuchende System, welches der Quell der Existenz ist, ist dann krank oder angegriffen. Hieraus entsteht die Fluchtidee, die Selbstvernichtung, die Verzweiflung.
Das Zentrum kann somit angegriffen werden, aber es gibt nur eine Form, die dies tun kann, und das ist eine bestimmte Religionsform.
Die Religion oder die sogenannte Spiritualität kann den Menschen bis auf den Boden krank machen, vernichten, und so sehr verderben, daß der betreffende Mensch seine Religion oder seine Organisation an die Stelle seines natürlichen Zentrums stellt und sich ausschließlich darauf richtet.
Dann erhält man z. B. folgendes Bild: Wenn die betreffende Religion oder der Leiter oder die Sekte fortfällt, wird der Mensch uferlos, verzweifelt, ein psychiatrischer Patient.
Sein eigenes Zentrum kennt er nicht, sein Ersatz-Zentrum ließ ihn im Stich, und was nun? Der Urgrund seines Bestehens ist beschädigt.
Ohne sein eigenes Zentrum zu kennen, geht er wieder auf Suche nach einem Ersatz-Zentrum. Für diese Menschen sind die Psychotherapeuten und die Kurse da, wo sie lernen, wie man so sagt: "bei sich selbst zu bleiben".
Es ist die Krankheit dieser Zeit, welche die Frucht eines tausendjährigen religiösen und spirituellen Betrugs ist. Man spielt mit den Zentren und greift dadurch den Bestehenstrieb an.
Diverse Religionen trachten danach, diesen Bestehenstrieb aufzuheben und wie ein Kuckuck in den Körper, in den ganzen Organismus, einschließlich des Denkens und Fühlens, einzudringen.
So besitzt man dieses Opfer mit Haut und Haar, und das is das Schönste, was sich eine Kirche oder eine Sekte wünschen kann.
Aber dem Risiko, welches dieses Opfer läuft, wird keine Rechnung getragen.
Oder aber der Kuckuck ist unwissend oder bösartig, d.h. krankhaft egozentrisch, sich selbst zugewandt. Der Kuckuck tut es aus Ohnmacht, er kann sein eigenes Ei nicht ausbrüten.
Die verschiedenen Sekten machen es aus Machtgier, und Machtgier ist eine Krankheit des Egos und der irdischen Seele.
Die irdische Seele des Menschen gibt ihm seinen Duft, den Duft, den die Weisen riechen und gibt ihm seine Lebenseinstellung.
Der Charakter ist dabei Nebensache.
Bei den Tieren ist es dasselbe: Die Lebenseinstellung, ihr Verhalten anderen Wesen gegenüber und ihr "undefinierbarer" Geruch macht sie zu der Seele, die sie sind.
Es hat nichts mit Körpergeruch zu tun.
Bei den Pflanzen ist dies bekannt, weil eine starke Gefühlsseele einen starken Duft freigibt. Bei den Mineralen ist es ebenso.
Ihr Duft und ihre Anziehungskraft erzählen von der Art ihrer Seelen.
Gleichgestimmte Seelen ziehen einander an.
Die Übereinstimmung zwischen irdischen Seelen verrät etwas über die Vorliebe für bestimmte Steine oder bestimmte Pflanzen oder Tiere. Es hat nichts mit dem Unirdischsein zu tun.
Vom Bergkristall wird gesagt, daß er sehr spirituell ist, was jedoch nicht wahr ist. Wenn man diese Auffassung vertritt, dann ist es ein Zeichen von Unwissenheit.
Der Bergkristall hat eine rein irdische Seele, während das Silicium z.B. außerdem eine unirdische Seele hat.
Man kann es an seiner heilkräftigen Wirkung erkennen.
Ein Amethyst hat ebenfalls neben seiner irdischen eine unirdische Seele. Der Amethyst wirkt auf die unirdische Seele des Menschen ein, während der Bergkristall ihn stark und fest an die Erde bindet.
Die Verwendung eines Bergkristalls zu paranormalen Zwecken ist logisch. Er stärkt die irdischen Gaben, kann aber nichts für die unirdischen Gaben tun, während der Amethyst dies wohl vermag.
Wenn man davon ausgeht, daß paranormale Gaben ein spiritueller Besitz sind, dann ist die Auffassung über einen Bergkristall selbstverständlich.
Menschen, die etwas von Steinen wissen, werden immer den Unterschied zwischen einem Rhodonit und einem Rhodochrosit erkennen: Ersterer ist rosa mit schwarzen Streifen, der zweite ist rosa mit weißen Streifen. Beide Steine werden für den gleichen Zweck gebraucht, was natürlich falsch ist.
Das, was schwarz ist, ist nie unirdisch. Man kann nicht generell sagen, daß das, was durchsichtig ist, immer unirdisch ist.
Es gibt z.B. durchsichtige Fische, die bestimmt nicht unirdisch sind.
Der maßgebliche Faktor liegt bei der Stärke der Anziehung oder Ausstrahlung. Wenn jemand meint, daß ein Bergkristall eine stärkere Ausstrahlung hat als ein Amethyst, dann betrachtet er die Minerale nicht als ein Weiser.
Der Bergkristall zieht an, der Amethyst strahlt aus.
Wenn die unirdische Seele aktiv ist, strahlt ein Mensch aus, wenn seine irdische Seele aktiv ist, zieht er an. Um sympathisch sein zu wollen, muß man anziehen, um heilend sein zu können, muß man ausstrahlen.
Wenn jemand das Bedürfnis hat, sympathisch befunden zu werden, dann besitzt er ein beschädigtes inneres Zentrum und will sich durch die Zentren von anderen stärken.
Der heftige Drang nach Religion, den manche besitzen, ist ein Zeichen von innerer Leere. Man klammert sich an etwas außerhalb seiner selbst, jedenfalls trachtet man danach.
Wenn man über Gott spricht, dann ist es immer wie über etwas oder jemand, an den man sich anklammern kann.
Je unirdischer etwas oder jemand ist, desto stärker ist seine Ausstrahlung, aber desto weniger besteht ein Bedürfnis an Untertanen oder Schülern oder Parasiten.
Die Mücke verbrennt doch in der Lampe, nicht wahr?
Das ist keine Grausamkeit, sondern Unwissenheit.
Der Weise kann seine Ausstrahlung zurückziehen, die Lampe nicht.
Sowohl die irdische als auch die unirdische Seele, zwei Kerne, die beide aus einem verschiedenen Gebiet kommen, bestehen aus Energie. Die irdische Seele kann nicht zu einer unirdischen Seele werden, aber die unirdische Seele kann ihr Unirdischsein verlieren.
Es ist bekannt, daß von oben nach unten abgeschwächt werden kann, aber es ist nicht möglich, von oben nach unten zu erhöhen, in geistiger Hinsicht. Man kann die irdische Seele nicht in eine unirdische Seele transformieren, aber die unirdische Seele kann ihre Möglichkeiten verlieren. Sie wird dann zu keiner irdischen Seele, sondern, wie es heißt, zu einer "verlorenen" Seele, zu einer Seele, die ihr Zuhause verloren hat.
Und wer auf dieser Erde sollte ihr ihr Zuhause zurückgeben können? Bestimmt nicht der Psychotherapeut, höchstens der Weise, aber wo sind unirdische Weise zu finden?
Darum kann solch einer "verlorenen" Seele nur von ihresgleichen geholfen werden und das werden immer die in jeder Hinsicht Unirdischen sein.
Nicht die Verstorbenen, sondern die Unirdischen.
Die Verstorbenen sind wie ein Bergkristall, sie besitzen ein durchsichtiges Äußeres, was jedoch kein Beweis dafür ist, daß sie unirdisch sind.
Ein hellerer Kristall ist reiner als ein weniger helle, aber diese Reinheit sagt nichts von seinem Unirdischsein aus.
Es ist der Charakter des Steines, der hier eine Rolle spielt, und wie gesagt: der Charakter ist hinsichtlich des Unirdischseins unwichtig.
Man meint z.B., daß ein Jaspis ein unedler Stein ist, rein irdisch, undurchsichtig. Von vielen wird er geringschätzig betrachtet, aber es gibt einen Jaspis, der neben seiner irdischen auch eine unirdische Seele besitzt und das ist der grüne Jaspis.
Der Mensch urteilt fast immer unverständig über seine Nächsten, ob es sich nun um Mitmenschen, Tiere, Pflanzen oder Minerale handelt. Seine Unwissenheit und sein Mangel an Selbsterkenntnis sind die Ursache.
Farben sind kennzeichnend. Bei den Steinen und Blumen sind es die Farben, die ihnen ihr Erkennungszeichen geben, bei den Tieren ist es ihr Verhalten.
Der Geruch gilt für alle drei, aber der Duft liegt eine Stufe höher als die Farbe. Der Duft gehört zum Unirdischen: Die inneren Zentren des Menschen geben einen Duft ab. Denke man nur an die alten Aussprüche, vor allem aus dem Osten und von den alten Völkern.
Es ist der Duft und das Glitzern, das die Parasiten anzieht.
Das Geld hat auch einen Geruch, manche sind stolz darauf und das Glitzern von Juwelen z.B. zieht ebenfalls bestimmte Menschen an.
Der Weise glitzert nicht, wie auch das Gold nicht glitzert, aber es hat einen gesättigten goldenen Glanz.
Der rohe Diamant glitzert nicht, man poliert ihm seine unirdische Seele weg, damit er funkeln kann.
Deshalb haben rohe Steine immer mehr Seele als geschliffene Steine.
Die sogenannte Bildung, das intensive Hobeln, kann dem Menschen auch die Seele wegpolieren. Was ist gebildet und was ungebildet? Es sind menschliche Normen, oft falsche Normen.
Jemand, der seinen Boden, seine Seele, oder sein Unirdischsein verloren hat, kann sehr gebildet, ein leeres Skelett sein.
Wenn das Zentrum verschwindet, bleibt nichts mehr übrig, das der Mühe wert ist, aber das Zentrum hat nichts mit Menschenwürde zu tun, sondern mit Menschlichkeit oder mit Spiritualität.
Für die Menschlichkeit braucht man sich nicht zu schämen, wenn dies auch manche Bildungsnormen oder kirchliche Normen zum Nachteil des Menschen lehrten.
Es gibt ein großes mittelpunktfliehendes Zentrum, das von einigen Schöpfer genannt wird. Dieser Schöpfer muß mittelpunktfliehend sein, da Er sonst nicht erschaffen könnte.
Für das Erschaffen ist auch bei den Menschen eine mittelpunktfliehende Kraft nötig. All das andere, das die Menschen tun, entspringt einer mittelpunktsuchenden Kraft.
Für mittelpunktsuchende Aktivitäten braucht man sich nicht zu schämen, sie sind natürlich, aber meistens werden sie erst dann als solche erkannt, wenn sie ihre Grenze überschritten haben und krankhaft werden.
Es ist dem Menschen eigen, die mittelpunktsuchenden Tatsachen mit einer Aureole zu umgeben und nennt sie dann selbstlos oder spirituell.
Dies ist reine Heuchelei, denn würde er nicht selbst heuchlerisch sein, dann würde er nicht darüber sprechen, sondern es würde ganz einfach selbstverständlich sein.
Der Stein ist der, der er ist; die Pflanze verhält sich so, wie sie ist; das Tier zeigt sich wie es ist; nur der Mensch hat seine sogenannte Bildung und hat gelernt, sich so zu verhalten, wie er nicht ist.
Dem entstammen die Bildungskrankheiten, die stets in größerer Zahl auftreten und schließlich die Degenerationskrankheiten, die eine Folge seiner Entgleisung sind.
Er entgleist durch innere Leere.
Leer sind die, die kein Vertrauen haben;
leer sind die, die ängstlich sind;
leer sind die, die ihre Kraft außerhalb von sich suchen.
Beklagenswert sind die, die ihre Lebenszeit nutzlos vorbeigehen lassen.
Das Leben ist eine Lernschule für die Persönlichkeit, um zu erkennen, wer und was sie ist, um zu entdecken, wer und was sich in ihr befindet.
Das Leben ist eine Prüfung für die unirdische Seele, denn sie braucht sich nichts anzulernen, sie muß nur etwas bloßlegen.
Und man weiß, daß das Unterste immer erst in Notsituationen nach oben kommt. Für die unirdische Seele des Menschen ist das irdische Bestehen eine Notsituation.
Man braucht nur an das alte alchemische Bild zu denken: Es zeigt spielende Kinder, wobei immer das Unterste nach oben kommt.
Niemand versteht dieses Bild, außer der erwachenden unirdischen Seele.
Niemand versteht etwas von der alten Symbolik, ehe die unirdische Seele erwacht. Bis zu diesem Augenblick bleibt jede Auslegung eine reine Faselei. Auf allen Gebieten wird in der Welt gefaselt. Der Grund ist Unwissenheit sowie das Bedürfnis, jemand oder etwas zu sein, das man nicht ist.
Man sollte sich erst dann an bestimmte Auslegungen wagen, wenn man erkennt, daß die unirdische Seele am Erwachen ist.
Dies ist etwas, das der Mensch weiß. Niemand braucht es ihm zu sagen. Er selbst wird nicht darüber sprechen, er wird sich nur verwundern.
Eine Verwunderung verursacht keine Faselei, sie flößt Respekt ein, Bescheidenheit und eine zögernde Auslegung, wobei immer ein Fragezeichen dahinter gesetzt wird, gerade vom Betreffenden.
Denn niemand weiß es besser als er, daß seine Kenntnis noch sehr zum Teil ist. Morgen kann sie sich bereits vertiefen und andere Farbschattierungen zeigen.
Deshalb sagt das Sprichwort: Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
Wenn dieses Gold und dieses Silber harmonisch in der einen unirdischen Ader gebettet liegen, werden sie ihren vollkommenen Glanz besitzen: einen matten, aber gesättigten Farbton.
Denn er, der diese unirdische Seele in sich selbst erkennt, wird sich an dem unerschöpflichen Zentrum sättigen können.