Einleitung


"Die wahre Macht wird in stillen Augenblicken ausgeübt."


Das Studieren der astrosophischen Lehren bedeutet das Eindringen in das eigene, zusammengesetzte Schwingungswesen.

Für das Verständnis der astrosophischen Lehren braucht man keine Astrologie studiert zu haben, man muß vielmehr nur in der Lage sein, sich selbst als ein Teil des kosmischen Ganzen zu sehen, in dem Schwingungen von vielerlei Geschwindigkeiten durch den Raum eilen. 

Jedermann weiß, daß die gesamte Schöpfung aus Schwingungen besteht und daß das Schöpfungswort nichts anderes als eine vollkommene, harmonische Schwingungszusammensetzung ist, die disharmonische Zusammensetzungen, Formen, auseinanderspringen läßt und harmonische Zusammensetzungen fester aneinanderschmiedet. 

Gott, der Kern aller Schwingung, sehen wir als eine Bündelung von Schwingungen, die gleichzeitig Klang und Farbe zu einer Einheit zusammenfügt. 

Dadurch verliert diese vollkommene Schwingungskraft die uns bekannte Farbe und den Klang und wird für die Menschheit zu einem überirdischen Licht, und einem unirdischen Klang, ohne Farbe. 

Dieser Gott, dieses Licht steht außerhalb des menschlichen Begriffsvermögens und hat nur eine Bindung mit der Seele, d.h. der übriggebliebenen vollkommenen, schwachen Schwingungskraft im menschlichen Wesen. 

Um diese Seele zu Gott zurückzuführen, muß man wissen, wie man diese irdische Hölle der Schwingungen innerlich verlassen und wie man die übriggebliebene Seelenschwingung stärken und zu einem festen Bollwerk machen kann, einer Form, die Einheit findet in einer vollkommenen Zusammenfügung von Klang, Farbe und Form, so wie die Gottheit selbst. 

Um diese vollkommene Harmonie zu erreichen, muß der irdische oder Persönlichkeitsmensch mit der Seele wesenseins werden, damit diese keinen Widerstand mehr erfahre.

Dieses Zusammenschmelzen von Mensch und Seele ist ein Prozeß, in dem Denken, Fühlen und Wollen ganz und gar von dem Wissen der Seele durchzogen werden müssen.

Die stofflichen Begrenzungen müssen durchbrochen werden, dadurch, daß die Seele ihre stärker werdende Schwingung durch die disharmonische Schwingungszusammensetzung des zerbrochenen irdischen Wesens hindurchstrahlt.

Hierdurch vollzieht sich der alchemische Prozeß: die irdische Persönlichkeit, das Blei, wird dem Feuer, den Schwingungen der Seele, die den Geist enthalten, anvertraut, damit das Blei schmelze, die irdische Persönlichkeit durchscheinend werde, d.h. ihre Willenskraft, ihren Lebensdrang übergebe und die Seele als starke Schwingungskraft aufsteige. Dieses nennen wir die Umsetzung!

Um diese Umsetzung zustandezubringen und um die Ratschläge in diesen Lehren zu verstehen, muß man bereit sein, sich durch Taten, Gedanken, Willen und Gefühle zu befreien von der Versteinerung oder dem materiellen, egozentrischen Durchsetzungstrieb.

Die Astrosophie ist die Kenntnis in bezug auf die höchsten, verborgenen Schwingungen des Kosmos und der Menschheit.

Im Universum befinden sich konkretisierte Schwingungsfelder, die sich als Sterne, Planeten, Geschöpfe offenbaren, kurz, alle festen Formen sind aneinandergeschlossene Schwingungsfelder. Jedes Schwingungsfeld besitzt seinen eigenen Schlüssel. Dieser Schlüssel verändert sich jedoch mit dem Beschleunigen oder Verlangsamen der Schwingungsgeschwindigkeit, die wiederum eng mit der inneren Veränderung der Körper zusammenhängt.

Jeder Planetenkörper konkretisiert durch seine Schwingungs-geschwindigkeit eine bestimmte Eigenschaft. 

Diese Eigenschaft ist die Essenz seines Schlüssels. 

Um zu einem Schwingungsfeld durchzudringen, muß man den Schlüssel besitzen und mit ihm umgehen können. So ist es auch mit dem Menschen.

Jeder Mensch besitzt eine dominierende, in allen Handlungen erkennbare Eigenschaft, die man den Schlüssel zu seinem Wesen nennen kann. Wer diesen Schlüssel kennt, kann den Menschen beherrschen, sich seiner bemächtigen, oder ihn in seinem sogenannten "schwachen Punkt" treffen. 

Man denke an die Geschichte mit der Achillesferse. In Wirklichkeit ist diese Achillesferse die Kerneigenschaft des Menschen, die seine Lebenshaltung bestimmt, die er in sich verborgen wähnt, die aber trotzdem in all seinen Handlungen zu erkennen ist. 

Diese Eigenschaft oder diesen Charakterstramin kann man Saturn nennen.

Weshalb?

Er spielt für den Menschen die Rolle von Satanael, dem Teufel. 

Der Name Saturn wird in der universellen Lehre mit dem Namen von Satanael gleichgesetzt. Bei der Behandlung der saturnalen Schwingungen werden wir näher darauf eingehen. 

So ist es denn auch die Absicht dieser Lehren, jeden Studierenden so nahe mit sich zu konfrontieren, daß er selbst den Schlüssel erkennen und diesen selber handhaben wird.

Sobald man jedoch diesen Schlüssel erkennt und diesen nach vielen Mühen ergreifen will, darf man nicht glauben, die Überwindung davongetragen zu haben!

Dann erst stößt man auf die große Behinderung: Satanael-Judas-Saturn verändert sein Wesen, er wächst mit dem Denken und Verlangen mit. Judas, wie man weiß, geht mit bis zum höchsten Gipfel.

Zwölfmal kommt der Mensch vor diesen Schlüssel, diesen Saturn, wie die Pistis Sophia. Zwölfmal ändert er sein Wesen.

Aber der Weg hat erst wirklich begonnen, wenn der Mensch seinen eigenen Schlüssel erkennt und diesen festentschlossen in die Hand nimmt, so verfügt er über sich selbst.

Er ist dann selbständig.

Das ist der Anfang des Werdens zu einem Individuum. 

Darum wollen wir versuchen, dem Studierenden zuallererst seinen eigenen Schlüssel in die Hand zu geben, ihm diesen Schlüssel bekanntzumachen, d.h. ihn so in das zusammengesetzte menschliche Wesen hineinzuführen, daß er den Schlüssel erkennt! Man muß verstehen, daß Selbstverführung einen hierbei nicht weiterbringt.

Es geht nun um Selbstuntersuchung, aber gleichzeitig um das Austragen von Seelenadel.

Es ist nicht die Absicht, daß man sich in sich selbst verliert, so als wäre man die bedeutsamste Figur.

Wer sich selbst kennt, mit all seinen Gebrechen und Unzulänglichkeiten, erkennt auch seine Mitmenschen. Und wer sich selbst annimmt, nimmt auch seine Mitmenschen an, und ferner: wer sich selbst helfen kann, kann auch seinen Mitmenschen von Dienst sein.

Es muß zu einer Wechselwirkung kommen zwischen dem Menschen und den Menschen um ihn herum. 

Man muß andere anziehen, dadurch, daß man innerlich etwas erreicht hat. 

Und dieses kann erst geschehen, wenn man seinen eigenen Schlüssel besitzt. Dieser Schlüssel wird von immer feinerer Struktur, und man wird bemerken, daß er immer eine Hilfe ist, um andere kennen und verstehen zu lernen. 

Je tiefer man in sich selbst durchdringt, desto toleranter wird man gegenüber den anderen. Man wird auf unsere Worte achten, auf unsere Taten. Man wird versönlicher, geduldiger, kurz: der eigene Schlüssel erschließt im Menschen höhere Schwingungsfelder, wodurch bessere, erhabenere Eigenschaften freigelegt  werden. 

Ist es nicht selbstverständlich, daß die Seele einfacher durch ein erhabenes Wesen hindurchstrahlen kann als durch ein saturnales, satanisches Wesen?

Die Besteigung der Treppe mit den zwölf Stufen führt den Menschen vom dämonischen Wesen, vom Vergegenwärtiger der dämonisch versteinerten Schwingungen  zum verfeinerten Wesen, wonach die Grenzüberschreitung vom Sein zum Nichtsein nur eine selbstverständliche Handlung wird.

Man braucht nur: Gottvertrauen, spirituelles Verlangen, moralischen Mut und Durchhaltevermögen.

Alle anderen so heiß begehrten Gaben werden dem Menschen von selbst zufallen.

Nun, Leser, wir können nur sagen: Versuchen und erfahren Sie es!

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