Einer der seltensten Steine ist der Smaragd, wenn er seine smaragdgrüne Farbe besitzt und nicht verunreinigt oder geborsten ist. Er ist empfindlich, so daß er, wenn er unter Druck steht, schnell Risse bekommt, wodurch er im Handel einen schlechten Ruf erhalten hat. Es gibt zahllose Imitationen auf dem Markt, die nur durch den Fachmann erkannt werden können.
Ein reiner, hellgrüner Smaragd, durchsichtig und unbefleckt, ist wertvoller als ein Diamant. Doch fragt man beim Juwelier eher nach einem Diamant als nach einem Smaragd, weil nur der Feinschmecker und der Liebhaber die Schönheit des Smaragds wertschätzen kann, obwohl natürlich jedem das eklatante Leuchten des Diamanten auffällt.
Er ist nicht so hart wie der Diamant und der Rubin, sein Härtegrad ist 8 und sein spezifisches Gewicht ist wesentlich niedriger als das der meisten Edelsteine. Seine Kristallseele ist hexagonal, das sind sechsseitige Prismen. Die Zahlen 6 und 8 sind wichtige Gegebenheiten des Smaragds, da diese viel von seinem Inneren erzählen. Wenn er rein grün ist, ist er wie der Wiedergeborene, eine Schöpfung, die ihr niederes Selbst gereinigt hat und nun als erneuertes Wesen (8) (die symbolik der 8 siehe: Ursprung und Weisheit der Zahlen) zum Vorschein kommt. Grün ist die Farbe des Mittlers; die Natur ist überwiegend grün, weil sie die kosmischen Schwingungen allen lebenden Wesen weitergibt. Grün war die Farbe, mit der die Ägypter die Horusfigur darstellten, ihren Chrestos, den Sohn des Götterpaares Isis und Osiris.
Der Smaragd hat die Wahl (6) (6. Tarotkarte: Entscheidung oder Wahl) getroffen und glänzt daher in einem speziellen Smaragdgrün, eine Benennung, die man auch außerhalb der Mineralogie gebraucht, indem man den Smaragd zum Vorbild nimmt. Wenn er unrein, hell- oder gelblich-grün ist, ringt er noch mit seinem inneren Adel und ist daher nicht so kostbar und strahlend wie sein vollendeter grüner Bruder.
Der Smaragd ist immer ein sehr begehrter Stein von Menschen gewesen, die sich auf spirituellem oder religiösem Gebiet bewegten, weil er auf den ätherischen Körper einwirkt und empfindsamer für ätherische Eindrücke macht. Mit einem schönen Smaragd in der Hand kann man hellsehend werden oder weissagen, meinten die Alten. Als Kind von Jupiter oder Vater Äther besitzt der Smaragd tatsächlich eine überirdische Empfindsamkeit, die sich durch ein schnelles Bersten bei Spannungen und Druck äußert. Sensitive Menschen sollten ihn jedoch nicht tragen, da er sie überempfindlich macht und sie ihr Widerstandsvermögen dem Leben gegenüber verlieren würden.
Der Smaragd besitzt spirituellen Adel und steht dem Diamant nicht nach, aber er gehört zu den irdischen Schöpfungen; er hat seinen geistigen Adel durch bittere Erfahrungen erworben, die ihn dermaßen angriffen, daß man selten einen lupenreinen Smaragd findet. Nahezu alle tragen ihre Zeichen des Wachstums oder der Verunreinigung. Es ist schön zu wissen, daß gerade diese Wachstumserinnerungen die Smaragde von allen Imitationen unterscheiden, die unbewegt aussehen, da sie nicht vom Schock einer jahrtausendelangen Konfrontation der Elemente gezeichnet sind. Von den Alchimisten wurde der Smaragd ebenfals als Beispiel ihrer Kunst gebraucht. Es ist der Edelstein, der dem Diamant am nächsten steht, d.h., seine Schwingungen sollen zu dem Gebiet zwischen dem irdischen und dem unirdischen Lebensfeld durchdringen, ein wahrlicher Mittler zwischen dem himmlischen Diamant und der Erde und seiner Geschöpfe. Nicht zufällig wird im Juwelenhandel der Diamant oft von kleinen Smaragden umgeben oder umgekehrt. Die harte Strahlung des Diamanten wird gemildert durch die Empfindlichkeit des Smaragds. Kein Stein paßt besser zum Diamant, weil ihn der Smaragd zugänglicher für irdische Schwingungen macht.
Warum zögern die Menschen so oft einen Smaragd zu kaufen und wählen eher einen Diamant?
Spielt hier nicht die Zahl 8 ihre bekannte Rolle, wodurch die Bescheidenheit des Smaragden nicht seine innere Größe verrät?
Oder ist man besorgt wegen seiner Empfindlichkeit, indem man meint, einen materiellen Verlust zu erleiden, wenn er Sprünge bekommen sollte?
Es ist verständlich, daß die therapeutischen Überlieferungen berichten, daß der Smaragd gut für die Augen ist, denn seine grüne Farbe wirkt lindernd, wie auch die grüne Natur für Augen entspannend ist. Ebenso der Bericht, daß er Epilepsie heilen könne, ist nicht so verwunderlich, weil der Smaragd auf das Gehirn und vor allem auf die rechte Gehirnhälfte wirkt.
Wegen dieser Gabe wird er oft in die Wiege von neugeborenen Königskindern gelegt, damit sie die so gefürchtete Krankheit nicht bekommen sollen. In der Tat ist der Edelstein ein Geschenk für "Königskinder", für die, die den geistigen Schwingungen nahe stehen, die inneren Adel besitzen und dadurch den Smaragd durch ihr Verhalten nicht ständig beleidigen. Ein arabischer Arzt berichtete, daß der Smaragd einen hypnotischen Einfluß hat, wodurch selbst die Schlange ihre Augen schließt, wenn sie auf den Edelstein sieht.
Überempfindlich ist der zärtliche Smaragd, sogar der Atem kann ihn erwärmen. Seine Kristallseele wird schnell "verwundet", so daß zornige Naturen, die so feurig sind, daß sie wegen jeder Kleinigkeit explodieren, ihn nicht tragen sollten. Der Smaragd ist von Natur aus trocken und kalt, keine Feuchtigkeit begleitet das Feuer, so daß ihn jeder Funke bersten läßt.
Er hilft bei Blutungen, wenn man ihn auf der bloßen Haut trägt. Eine andere bemerkenswerte Besonderheit ist, daß der Smaragd das Gehör entwickelt: Er lehrt den Menschen zu Lauschen. Er macht auch empfänglich und feinfühlend. Da sich das Gehör nicht nur im Ohr sondern auch in der Haut befindet, wirkt der Smaragd auf die Haut. Er stärkt das Erinnerungsvermögen (welches zugleich in der Seele wohnt) und schenkt Einsicht in die Zukunft.
Die Gaben des Smaragds sind: Freundschaft, Rechtschaffenheit, Treue, Offenheit und Harmonie. Das sind Eigenschaften, die den ausgeglichenen, harmonisch natürlichen und hochstehenden Menschen zieren. Ebenso selten wie der Mensch, der diesen Adel besitzt, so selten sind deine Gaben, reiner, grüner Smaragd.
Er ist ein vorzüglicher therapeutischer Stein, der den Ätherkörper von latenten Übeln reinigt, die sich später im Stoffkörper offenbaren können. Er steht unter der starken Einstrahlung des Sternes Spika im Sternbild der Jungfrau. Eine jungfräuliche Reinheit und Zurückgezogenheit zieren ihn.
Menschen, die sich schnell verplaudern, können gut einen Smaragd tragen, denn er fördert die Selbstbeherrschung (Jungfrau) und das ruhige Durchsetzungsvermögen. Die schlechten Absichten, die die Mitmenschen seinem Träger zusenden, prallen an ihm ab, und wenn er Risse bekommt, bedeutet das, daß Spannung in der Luft war und er sich für seinen Träger geopfert hat. Sein Licht empfängt er von der Sonne, seine Gaben von Merkur durch den Stern Spika, und seine Anmut, Schönheit und Empfindlichkeit hat er von Jupiter.
Der Smaragd ist ein vielbesungener Stein, er konkurriert in der Farbe mit den grünen Wäldern und den saftigen, grünen Weiden und erinnert an die fruchtbaren Täler, wo es gut zu Ruhen ist, und wo man auch der Stimme der Natur lauschen kann, die dem Menschen so häufig Botschaften überträgt, die seine Verwunderung erwecken. Der Smaragd macht wachsam, macht aufmerksam auf die feinsten Schwingungen, verhindert Schläfrigkeit und wirkt auf die menschliche Natur stark ein, die er derart reinigt, daß der Betreffende keusch wird und Abscheu bekommt vor Ehebruch und Unzucht. Sollte sich sein Träger unwürdig verhalten, sich am inneren Adamas vergreifen, dann bekommt der Smaragd Risse, da er nicht imstande ist, solch eine "Sünde" zu verarbeiten. Dadurch beweist er seine "Jungfräulichkeit".
Therapeutisch wirkt er gegen die Ruhr und alles, was "überläuft": der Mund, die Gedärme, das Blut, die Empfindlichkeit.
Er macht diskret.
Der Smaragd wurde stets von Medien, Hellsehern und Okkultisten wegen seiner Gabe, ihren "Blick" noch zu verstärken, sehr gesucht. Er stärkt nicht nur das äußere Auge, sondern er wirkt ebensosehr auf das innere Auge, wenn sein Träger bereit ist, sich an die Forderungen des Edelsteins zu halten: Bescheidenheit, Treue, Aufrichtigkeit, Freundschaft, Reinheit.
Dann arbeitet der Smaragd mit der menschlichen Natur zusammen und wird für seinen Besitzer ein Lebenskamerad mit besonderen Gaben.