Nach Eliphas Levi, der seine Angaben aus älteren Quellen schöpfte, wurden früher die magisch-rituellen Zeremonien unter Beachtung der Farben, der Edelsteine, der Pflanzen und der Metalle der dazugehörigen Tage dargebracht.
Levi, als okkulter Magier, Jude und Jesuit (obwohl er durch die Kirche in den Bann geschlagen wurde), muß sehr gut über die alten vorchristlichen Bräuche informiert gewesen sein. Für diejenigen, die Levi nachahmen wollen, sei noch gesagt, daß er während einer seiner Anrufungen starb, welche bestimmt über seine Macht gegangen ist.
Es sei gewarnt vor allen okkulten Experimenten durch unwissende und neugierige Menschen. Die nachstehenden Angaben sind nur als eine interessante Betrachtung für intelligente, weise und ehrfurchtsvolle Ausübende der Universellen Kunst gedacht. Jede Zeremonie wurde an dem dafür geeigneten Tag gehalten, der durch den betreffenden Planeten beherrscht wurde und den zu haltenden Dienst begünstigen sollte.
Ritual für Licht und Reichtum am Sonntag, unter der Sonne.
(Kommen daher unsere sonntäglichen Gebräuche?)
Ritual für Hellsehen und Mysterien am Montag, unter dem Mond.
(Mondmeditationen, Mondsüchtigkeit, Mondanbetung)
Ritual für Wut und Bestrafung am Dienstag, unter Mars.
(Rache, Konkurrenztrieb, Selbstüberhebung oder Erniedrigung von anderen)
Ritual für Fähigkeit, Kenntnis und Beredsamkeit am Mittwoch,
unter der Beschirmung von Merkur.
(Fürbitten für Handel, Transaktionen u.ä.)
Ritual für Ambition und Politik am Donnerstag, unter Jupiter.
(Karriere, Gesellschaft, soziale Verbindlichkeiten)
Ritual für Liebe am Freitag, unter Venus.
(Liebesverbindungen, Ehe, geliebt zu werden)
Ritual für Verfluchung und Tod am Samstag, unter Saturn.
(Magische Verfluchungen, die manchmal den Tod zur Folge haben)
Hieraus ist das Verwahrlosen oder Verschwinden der tief spirituellen Absichten der Zeremonien deutlich zu erkennen. Der geistige Aspekt wird umgesetzt in einen Bedürfnisaspekt des Ausübenden oder desjenigen, für den er die Zeremonie ausführt.
Sonntag: Der Magier ist in Purpur gekleidet, er trägt eine Tiara aus Gold und am liebsten goldene Armbänder.
Der Altar und der Dreifuß mit Feuer müssen von Girlanden aus Lorbeer, Heliantum und Sonnenblumen umrankt sein. Der Duft wird von Zimt, männlichem (!) Weihrauch, Safran und rotem Sandelholz verbreitet. Der Ring muß aus Gold sein, mit einem Chrysolith oder einem Rubin; der Teppich soll aus Löwenhäuten bestehen, eventuelle Fächer aus Sperberfedern.
Die Zeremonie muß von Mitternacht bis 8 Uhr früh oder von 3 Uhr Nachmittag bis 10 Uhr Abend dargebracht werden.
Montag: Nun wird ein weißes Kleid getragen, mit Silber verziert und einer dreifachen Schnur aus Perlen, Kristallen und Seleniten. Die Tiara muß mit gelber Seide bedeckt werden, welche silberne Buchstaben enthält, die in hebräischer Sprache das Monogramm von Gabriel formen, wie man dies in der Okkulten Philosophie von Agrippa findet; die Düfte werden durch weißes Sandelholz, Kampfer, Amber, Aloe und pulverisierten Gurkensamen hervorgebracht; die Girlanden sollen aus Beifuß, Kümmel und gelben Butterblumen bestehen.
Jede schwarze Färbung in Kleidung und Schmuck muß vermieden und vor allem darf kein anderes MetaIl als Silber getragen werden.
Dienstag: Es wird ein rotes, rostfarbenes oder blutrotes Kleid vorgeschrieben; Gürtel und Armbänder aus Stahl, die Tiara aus Eisen und nun wird vom Stab kein Gebrauch gemacht, sondern nur vom magischen Stift und Schwert; die Girlanden sollen aus Absinth und Raute sein und am Finger wird ein stählerner Ring getragen, mit einem Amethyst als Edelstein.
Mittwoch: Die Zeremonie für die Kenntnis soll grün sein, das Kleid aus einem glänzenden Stoff mit verschiedenen Nuancen von Grün; die Halskette ist aus hohlen, gläsernen Perlen, gefüllt mit Quecksilber; der Duft kommt von Benzoeharz, Muskatblüten und Isländischem Moos, die Blumen sind die Narzissen, die Schwertlilie, der Frauenmantel, der Erdrauch und der Orant. Der Edelstein ist der Achat.
Donnerstag: Heute muß das Kleid scharlachrot sein, um die Rituale für Ambition und Politik zu zelebrieren; an der Stirn wird ein Plättchen aus Zinn getragen, in welchem das Symbol von Jupiter und die drei Worte: Diarar, Béthor, Samgabiel eingraviert sind.
Der Duft kommt von Weihrauch, Amber, Balsam, Muskatblüte und Safran. Im Ring muß ein Smaragd oder ein Saphir sein; die Girlanden und die Krone sind aus der Eiche, der Pappel und dem Granatbaum.
Freitag: Der Tag für die Liebe. Dann trägt man ein azurblaues Kleid; die Verzierungen sind grün und rosa; der Schmuck ist aus poliertem Kupfer; die Kronen sind aus Veilchen; die Girlanden aus Rosen, Myrten und Olivenblättern; der Ring ist mit einem Türkis verziert; der Lapis Lazuli und der rote Beryll sind für die Tiara und die Schnallen; die Fächer sind aus Federn von Schwänen und der Ausübende trägt auf dem Bauch einen kupfernen Talisman, auf dem das Symbol von Anael und die Worte: Aveeva Vadelilith eingeätzt sind.
Samstag: Das Gewand ist jetzt schwarz oder braun, bestickt mit Buchstaben aus rosa Seide; am Hals wird eine bleierne Medaille getragen mit dem Symbol von Saturn und diesen Worten: Almalec, Aphiel, Zarahiel; der Duft kommt von Flechten, Teufelsdreck, Schwefel, Alaun und Nachtschatten.
Der Ring hat einen schwarzen Onyx. Die Girlanden sind von der Esche, der Zypresse und der Christrose. Auf den Onyx graviert man mit der geweihten Ahle während der Stunden von Saturn einen doppelten Januskopf ein.