Materialismus - eine harte Lektion

Das Leben wäre ein Genuß, wenn jeder die Hälfte  von dem täte, was er von anderen verlangt.

Peter Sirius


Der Materialismus ist nicht schuld an der Begierde der Menschen, sondern die Begierde vergrößert den Materialismus und macht ihn gefährlich.

Je mehr man in seinen eigenen Wünschen verstrickt ist, umso schwieriger wird es sein, reif und weise zu werden, denn die stärkste Liane unserer Existenz ist die Begierde.

Es ist ein Wort, das vor allem im Osten verachtet wird, denn das 'Töten der Begierde' ist eines der Pfeiler der östlichen Philosophien.

Wunsch und Begierde liegen eng beisammen, wobei das Wort Begierde einen unangenehmeren Klang hat als das Wort Wunsch; dennoch ist Begierde ein niedrigerer Ausdruck von Wünschen.

Jeder weiß, daß das Wünschen uns am Leben erhält.

Jemand, der nichts  mehr wünscht, wie schön dies auch manchem klingen mag, lebt nicht mehr, er vegetiert; denn ein gesunder, normaler und dabei evtl. auch psychischer Mensch wünscht an erster Stelle zu leben und an zweiter Stelle zu reifen.

Die Begierde gehört mehr zu den materiellen Dingen, somit zu jenen, die den Körper und die Persönlichkeit befriedigen; und da beide dem geistigen Menschen, also unserem geistigen Sein untergeordnet sind, ist die Begierde von der Qualität unserer geistigen Gaben abhängig.

Hieraus folgt in der Tat, daß ein geistig interessierter und suchender Mensch keine Begierden hat, sondern nur Wünsche.

Jede Reklame wirkt auf unsere Begierden und nicht auf unsere Wünsche, denn der Mensch kann mit wenig auskommen. Er kann sehr gut ohne dem vielen Drum und Dran existieren, wenn nur die Nahrung gesund ist.

Jeder, der einmal einfache Ferien in einem Zelt gemacht hat, weiß, daß der Geist umso intensiver ausruht und genießt, je weniger Kram vorhanden ist.

Der Wunsch, sein Leben einfacher einzurichten, ist begründet, wenn dadurch die ermüdenden Anstrengungen etwas reduziert werden, so daß die Ermüdung keine Behinderung mehr für geistige Interessen bildet. Jeder materielle Ballast ist eine Behinderung auf dem Weg zur Weisheit. Er kann sogar ein Ärgernis sein, wenn materielle Dinge die Gedanken beschäftigen.

Es ist eine harte Lektion, wenn jemand bis auf den Boden des materiellen Wohlseins gehen muß, um zu entdecken, daß der größte Teil seines Besitzes ein notwendiges Übel geworden ist. Dort, wo das Denken von materieller Wohlfahrt oder von materiellen Sorgen in Beschlag genommen wird, wird kein Platz mehr für etwas anderes vorhanden sein.

Und jede Seele, die sich auf diese Weise zur Seite geschoben sieht, wird sich unglücklich fühlen, so daß man dann sagen kann: 'Ich verstehe es nicht, er hat alles, was man sich nur immer wünschen kann und trotzdem ist er todunglücklich.'

Kein einziger Seelen-Wunsch kann durch Geld und Gut befriedigt werden.

Ganze Völker gehen augenblicklich durch die Tiefen des materiellen Wohlstandes, um zu erfahren, daß es keine echte Befriedigung durch Luxus und Reichtum gibt.

Es ist selbstverständlich, daß man dies den Notdürftigen nicht lernen kann, denn jeder Mensch begehrt das, was er nicht hat.

Und nichts kann bitterer machen als materielle Not, d.h. Hunger, äußerste Armut, schwere Entbehrungen. Deshalb ist es nahezu bekannt, daß die geistigen Sucher, von Ausnahmen abgesehen, aus der Mittelklasse einer Bevölkerung hervorgehen.

Man muß jedoch stark sein, um sowohl Entbehrung als auch Wohlstand negieren zu können, um sich auf den Weg zu den spirituellen Reichtümern zu begeben.

Als Ausgangspunkt bleibt immer: der Wunsch.

Was wünschen Sie im Leben am meisten?

Der Wunsch, in normalen materiellen Umständen zu leben, ist eine Folge des Körpers, um sich behaupten zu können. Es ist somit ein logischer Wunsch. Alles, was darüber hinausgeht, grenzt an Begierde.

Begierde äußert sich dadurch, daß man etwas unbedingt haben will, von dem man sich danach nicht mehr befreien kann.

So wird dieser Besitz zu einem Würgegriff. Alles, was wir nicht mehr loslassen können, sind Behinderungen.

In dieser Hinsicht gibt es Trainings, die jedoch eine psychische Deformation verursachen, weil dadurch, aus Furcht vor einem möglichen Verlust, die Angst entstehen kann, etwas oder jemanden lieb zu haben.

Jeder weiß, daß nichts eingreifender ist, als jemanden, den man sehr gern hat, zu verlieren, oder etwas zu verlieren, an das man gebunden ist.

Östliche Trainings sind darauf gerichtet, einen derart los zu lösen, daß einem nichts mehr im Weg stehen kann. Dies steht der Egozentrizität sehr nahe, denn ein so-genanntes asketisches Training ist spirituelle Egozentrizität.

An etwas oder jemandem zu hängen, kann, wenn ein Verlust entsteht, auch in etwas anderes umgesetzt werden.

Wir müssen mit dem Begriff Zeitlichkeit leben lernen, was besagt, daß in den Augenblicken, in denen wir es am wenigsten erwarten, bekannte Situationen ein Ende nehmen können.

Die Zeitlichkeit ist im Grunde ein Segen. Niemand ist so beglückt darüber wie jene, die sich in einer unglücklichen Lage befinden.

Wir stehen dem Leben so selten objektiv gegenüber. 

Wir beurteilen alles nach unserer jetzigen Lage.

Unsere Lernschule des Lebens ist immer darauf eingestellt, daß wir die Lektionen wohl oder übel lernen.

Deshalb können wir, wenn wir an irgend etwas sehr hängen, damit rechnen, daß wir im Hinblick auf die Verbindung geprüft werden. Aber nur dann, wenn wir es wert sind.

Jede Ungerechtigkeit, die wir anderen zufügen, sei es durch Urteil oder Tat, kommt auf unsere Schultern zurück. Es ist das harte Gesetz von: nichts geschieht umsonst.

Es besteht jedoch kein Gesetz, daß solch ein Gesetzesvollzug innerhalb unserer Zeitbegriffe erfolgt. Zeit ist, wie wir wissen, ein sehr irdischer Begriff.

Gesetze vollziehen sich in der Natur auf allen Ebenen, auf allen Gebieten. Wir Menschen brauchen uns damit nicht zu bemühen, es wird  getan, zwar nicht für uns, aber gemäß den uner-gründlichen Regeln des Kosmos.

Der Materialismus, worunter wir verstehen: das Sichtbare, Stoffliche und Irdische, dient jenen, die ihn beherrschen und unterdrückt jene, die ihn begehren.

Ein Ausspruch von vielen legendären Vorbildern ist: Das, was Sie meinen, es wäre Ihr Freund, ist in Wirklichkeit Ihr Feind und umgekehrt. Denken Sie an den Zauberlehrling. Das, was Sie nicht beherrschen, wird zu Ihrem Schicksal.

Um uns blickend sehen wir, daß der Mensch den Materialismus nicht beherrscht, auch nicht die Erde oder die Natur. 

Er unterdrückt, straft, greift ein, negiert, aber beherrscht nichts.

Das, was er zu beherrschen scheint, ist immer eine zeitliche Situation und auch diese nur zum Teil. Solange Sie die Grundgesetze der Natur nicht kennen, können Sie sie nicht beherrschen, ganz abgesehen davon, ihre Krankheiten und Abweichungen zu heilen. Wie bei allem handelt es sich auch hier um die Behandlung von Symptomen.

Die unkontrollierten Krankheiten, die heute entstehen, sind die Folge von Unkenntnis der Naturgesetze und einer grenzenlosen menschlichen Arroganz. Wir gehen zusammen durch die Tiefpunkte des Materialismus und leiden alle an den Nebenerscheinungen, die dieser aufruft.

Wir werden alle, der eine mehr oder minder, immer wieder vor die Wahl gestellt; und die Prüfungen sind unsere Lebensexamen.

Gehen wir, koste es was es wolle, weiter auf dem Weg des Materialismus und opfern wir ihm noch immer mehr Natur und Geist, oder befinden wir uns in einer Umwendung?

Einer Umwendung aus dem Herzen natürlich.

Wünsche, aber auch Begierden, kommen aus dem Herzen.

Ein uninteressiertes Herz hat keine Wünsche. Der Intellekt hat dann Verlangen, die jedoch immer zum Teil sind und teilweise befriedigen, wobei das Herz geopfert wird, geistig und körperlich.

Im allgemeinen meint man, daß sich die Menschheit in einer Umwendung befindet, was man tatsächlich sich auch vollziehen sieht, aber quälend langsam. Die Masse ist ein schwerfälliges Tier, die Spitze wird immer von einzelnen Individuen gebildet.

Es sind die Pioniere, die ihr Leben einsetzen; sie können nicht anders, weil ihr Herz das Zentrum ihrer Ideale ist.

Denn wo das Herz ist, dorthin folgt der ganze Mensch.

Unser heutiges Leben ist reich an materiellen Errungenschaften, aber sehr arm an geistigen Reichtümern, trotz all der bestehenden und aufstehenden Gruppen.

Es geht häufig um die äußere Kenntnis, um Begriffe, Theorien, übernommene Weisheiten, aber selten um einen tiefen Kern.

Der tiefe Kern verlangt den Einsatz des Herzens, womit immer Opfer verbunden sind.

Wenn wir in alten Büchern blättern, in griechischen, ägyptischen, arabischen, dann stoßen wir auf eine völlig andere Lebensauffassung: Das Leben ist dazu da, um die Ursache und den Sinn der Absichten des Großen Geistes zu ergründen.

Das Leben ist nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Erfahrungen, obwohl die Menge früher und heute gleichgeblieben ist. Aber der Materialismus und der Spiritualismus sind auch keine Sache für die Menge, sondern für die Individuen. 

Es sind die Individuen, die sich in Probleme vertiefen, die Menge tut dies nie.

Die Menge kann man zum Widerstand anfeuern, aber auch zur Übergabe. Es ist das Individuum, das anordnet.

Die Begierden der Menge sind durch die Zeiten hin auch gleich geblieben, nur die Kulissen haben sich verändert.

Es hat überhaupt keinen Sinn einander vorzuhalten, Materialisten zu sein. Jeder ist ein Materialist, insofern es ihm seine Seelen-Qualität erlaubt.

Ein Realist ist gewissermaßen ein Materialist.

Ein Spiritualist ist manchmal ein geistiger Materialist.

Das Begehren, z.B. mehr Kenntnis zu sammeln, ist eine Äußerung des Materialismus. 

Viele so-genannte Spiritualisten, vor allem in den Kirchen und Sekten, sind materialistischer als der sich befreite Mensch. Eine Organisation, in welcher Hinsicht auch immer, ist eine materielle Äußerung. 

Je luxuriöser ihre Außenseite ist, desto materialistischer ist die Bewegung.

Geld und Gut können keinen Menschen spiritueller machen oder den Kern berühren: die Seele. 

Je mehr organisatorische Bestimmungen es gibt und je mehr Verpflichtungen die Lehre auferlegt, desto drückender wird die Bewegung in spiritueller Hinsicht.

Das Wort 'Pflicht' ist nämlich ein sehr materialistischer Begriff.

Wenn die Pflicht zur Liebe wird, dann ist keine Rede mehr von Druck, von Zwang oder von äußerlichen Regeln.

Dort, wo sich jemand mit dogmatischer Kenntnis füllen will, wird er von Begierden getrieben. Der Begierde, mehr zu wissen, damit...... und dann können zahllose Motive angeführt werden, nur nicht das Motiv: Spiritualität oder Weisheit.

Weisheit und Spiritualität werden aus jemandem zutage gefördert, aber sie werden nie zugeführt.

Wir waren einst  weise und einst  spirituell, es ist somit eine Frage des Wiederfindens. Es ist daher verständlich, daß wir, je mehr wir abwerfen können, umso deutlicher  etwas wiederfinden können. Es ist wie mit einem verlorenen Gegenstand: Je kleiner der Kreis wird, in dem wir suchen, desto leichter finden wir ihn.

Der Sucherweg ist daher nicht mittelpunktfliehend, sondern stets mittelpunkt suchend. Von der Vielheit geht man zu der Einheit, das ist eine universelle Gegebenheit.

Als wir aus dem Kosmos, der Null, uns vervielfachten in den Zahlen, verloren wir uns selbst in der Vielheit; wir müssen somit alle zurückkehren zu der Ein-heit und von dort aus wieder zu dem Ei, der Null,  der abgeschlossenen Ewigkeit. 

Dies ist eine interessante Gegebenheit hinsichtlich des astronomischen Problems: Dehnt sich das Universum aus oder schrumpft es zusammen?

Vergessen wir nicht, daß die universellen Gesetze überall gelten.

Alles dehnt sich bis zu einer gewissen Grenze aus und beginnt danach wieder zu schrumpfen. Wir Menschen gehen in jeder Hinsicht bis an unser äußerstes Können und kehren danach wieder zum Beginn zurück.

In der Homöopathie wird auch diesem Gesetz gefolgt.

Das Heilmittel bringt das Krankheitsbild an den Punkt zurück, an dem alles begann, und der Mensch erfährt dabei alle Symptome, die er vielleicht einmal gehabt hat. Es ist ein Zurückrufen aus der Verlorenheit des Chaos; die Vielheit wird chaotisch, wenn es keinen gibt, der sie beherrscht und zurückführt zu dem Anfang: der Eins.

Denken Sie wieder an den Zauberlehrling.

Der Materialismus in unserem 20. Jahrhundert ist für die meisten zu einem Chaos geworden; man weiß nicht mehr was man begehrt, es gibt so viel und es wird so viel empfohlen.

In solch einem Chaos verliert sich der Mensch. Er wird zu einem Betörten und einem Verirrten. Ist dies nicht so?

Warum finden denn all die halb-okkulten und halb-psychologischen Gruppen und Kurse solch einen Anklang?

Es handelt sich um einen Verlust der Essenz der Kenntnis.

Fast niemand weiß mehr, worum es geht, weshalb man zu schnell dasjenige annimmt, was die Besserwisser erzählen.

Sie können etwas nicht beurteilen, wenn Sie Ihr eigenes intuitives Wissen verloren haben.

Womit beurteilen wir?

Emotionell mit dem Herzen?

Intellektuell mit unserem angelernten Verstand?

Aus der Erziehung heraus? 

Aus der Sicht einer Religion?

Beurteilen können Sie nur aus Ihrem eigenen Seelen-Wissen.

Das ist die einzig richtige Beurteilung und auch die einzige Möglichkeit ,um weiterzukommen durch Unterscheidung.

Ihre Intuition und Ihr Seelen-Wissen sterben unter einem zu starken Druck des Materialismus. Den Druck können Sie nur dann erleichtern, wenn  sich auch Ihr Herz aus diesem Materialismus zurückzieht. Ein Auftrag von außen löst nichts auf. Denn der Mensch begehrt weiterhin  das, was er nicht besitzt, solange dieser Mensch noch nicht weise geworden ist.

Sie können keine Wünsche unterdrücken, wohl aber umsetzen.        

Ein Wunsch wird umgesetzt oder aufgelöst, wenn Sie einsehen, daß dieser Wunsch sinnlos ist. Eine Befriedigung des Wunsches bringt nur noch mehr Wünsche.

Befriedigung ist die Entdeckung, wenn Sie bemerken, daß etwas nicht  notwendig ist. Es ist eine Erlösung, wenn man erkennt, daß Dinge nicht mehr nötig sind. Dies kann man in verschiedenen Situationen erkennen.

Nochmals: In Wirklichkeit braucht der Mensch sehr wenig und dieses wenige Nötige behindert ihn in keiner Weise. Es kommt nur darauf an, woran Sie Freude finden. Geistige Freude braucht nebenher sehr wenige materielle Dinge, nur die so dringend nötige materielle Freude ist allzu häufig ein Quell für Begierden und daher unersättlich.

Einfache Freuden  bereichern das tägliche Leben, doch denken Sie daran, daß alles zeitlich ist. Lassen Sie ruhig alles zu seiner Zeit vorübergehen.

Etwas an seinem Geistesauge vorübergehen zu sehen, kann ebenfalls Freude schenken. Erinnerungen können alle Emotionen aufrufen die man wünscht, auch selbstgeformte Bilder vermögen dies. Wir können, allein mit uns selbst, alle Tiefen und Höhen erfahren, die das Leben bietet. Der menschliche Geist ist ein unerschöpflicher Quell der Kenntnis und Erfahrungen.

All unsere früheren Leben legten ihre Erfahrungen und die dazugehörigen Emotionen in ihn nieder, und jeder Mensch kann sie im Nu zum Vorschein rufen.

Bemerken Sie, wie wenig unsere materialistischen Erfahrungen zurückließen?

Sie sind ausgelöscht, dahin zurückgekehrt, wo sie entstanden sind: den Stoff. Auseinander geweht von den Winden des Geistes.

Die westliche Welt auf dem Höhepunkt ihres Materialismus, was etwas anderes ist als auf dem der Kultur, wird durchdrungen von den Nachteilen des Materialismus. Aber es ist möglich, materialistische Lianen loszumachen. Jeder weiß, daß der Materialismus Bequemlichkeit züchtet und Bequemlichkeit erhält man schneller als innere Kraft.

Es ist bequemer, an einem Knopf zu drehen und elektrisches Licht zu haben als zahllose Male den Feuerstein anzuzünden oder die Kerze. Es ist bequemer, sich vom Pferd tragen zu lassen  als kilometerweit zu laufen. Vom ersten wird der Geist ermüdet und von dem zweiten der Körper. Und geistige Ermüdung ist schwerer zu beheben als körperliche Ermüdung.

Entspannung, das Auflösen von Spannung, geschieht vor allem durch körperliche Anstrengung oder geistige Zerstreuung, Flüchtigkeit.

Dort, wo sich der Körper anstrengt, ruht der Geist und dort, wo der Geist sich anstrengt, wacht der Körper, zumindest wenn die Anstrengungen normal sind und keine extremen Ausmaße annehmen, wie es heute so oft geschieht.

Das ständige Begehren ist eine geistige Qual, wie auch das spirituelle Begehren. Die Begierde, spirituell zu sein oder mehr Kenntnis zu besitzen als die anderen; hiervon kann der Geist tödlich ermüdet werden und der Körper wird inaktiv, dahinsiechend, mit allen damit verbundenen schmerzlichen Folgen.

Der Körper ist zufrieden, wenn er genügend Brennstoff hat, um zu existieren, und genügend Bewegung, um die notwendigen Energien anzufachen. Der Geist ist zufrieden, wenn den Bedürfnissen seiner Seele entsprochen wird. Alle anderen sogenannten Befriedigungen bringen nichts als Frustrationen und mehr Hunger, geistig und körperlich.

Der Materialismus genügt seinem Auftrag, wenn er den Körper normal und gesund erhält, und die Seele genügt ihrem Auftrag, wenn sie ebenfalls diesen Körper gesund und sich selbst befriedigt hält. Mehr ist nicht nötig.

Daraus folgt automatisch ein Wachstum, wenn  die Seele ihre Nahrung dazu gebraucht, sie in Energie und Entfaltung umzusetzen. Denn jedes Wachstum und jeder Prozeß verlangt seine eigene Nahrung.

So auch der Mensch; körperlich und geistig verlangt er nach dem, was nötig ist. Und das, was nötig ist, kennzeichnet unsere Situation.

Ein zufriedener Mensch ist ein glücklicher Mensch, aber glücklicher als er ist der Mensch, der eine wachsende Seele besitzt, eine Seele, die gerade aus Zufriedenheit den Großen Frieden sucht, aus dem sie einst herniedersank.

Der Tiefe Friede berühre Sie alle, damit Sie nie vergessen mögen.

©1970-2013 Henk und Mia Leene