Der schwarze Rabe, als Sinnbild von Saturnus, muß anwesend sein, um die Arbeit der Umwandlung vollbringen zu können.
Denn gerade dieser schwarze Rabe muß weiß werden - und der weiße Schwan muß rot werden.
Der Rabe des Egos muß zuallererst pechschwarz sein, bevor zu einer Reinigung übergegangen werden kann.
Das Ego muß jemand sein, um sich verlieren zu können, um seine Farbe verändern zu können.
Zweifelnde Menschen, die sich von der horizontalen zu der spirituellen Ebene bewegen, besitzen den schwarzen Raben noch nicht und darum können sie wirklich noch keinen Anfang mit dem Prozeß machen.
Sie können den schwarzen Raben nicht einmal bekämpfen, wenn Sie ihn noch nicht besitzen.
Ihr Weg ist dann ein Schein-Weg, denn um die Reise von C.R.C. beginnen zu können, müssen sowohl Rabe wie auch Taube anwesend sein und außerdem Wasser, Salz und Brot.
Wie wir sagten, spielt das Nervensystem in der Spiritualität eine sehr wichtige Rolle.
Das Quecksilber, Metall von Merkurius, wird in der hermetischen Philosophie mit einem lebendigen Mond verglichen, einer lebendigen, inspirierenden Einbildung; der weiße Merkurius ist wie dieser Mond; er ist die Gemahlin der Sonne - und nicht die Untergeordnete, sondern sie ist ihrer gleich: die Königin.
Dieser weiße Merkurius, das Quecksilber, enthält ein Feuer-Element, das dem niedrigeren silberartigen Mond unbekannt ist.
Die hohe Einbildung ist von dem Feuer des Geistes inspiriert und besitzt die Flamme der inneren Erleuchtung.
Der rote Merkurius ist wie die Sonne, der Geist; er ist wie der rote Schwan, eine Seele, die von dem Herzblut rot gefärbt wird.
Ohne Herzblut gibt es die verwirklichende Spiritualität nicht.
Aus dem Herzblut werden die Sieben Wirklichkeiten genährt, wie wir sagten.
Das Herz gibt das Blut ab, ein Opfer, an dem der ganze Organismus teilhat, denn dieses Blut dient allen Organen zur Nahrung.
Das Herzblut vereinigt den weißen und den roten Merkurius,
den Mond und die Sonne, das Negative und das Positive, die Einbildung und die Verwirklichung.
Wenn Ihr Herz nicht bei der Spiritualität ist, bleibt der Weg für Sie verschlossen - sind die Worte nichts als Klänge, die Meditation eine Übung und die Enthaltsamkeit eine Strafe.
Da, wo das Herz sich in den Kampf einmischt, fließt das Blut - wird alles rot gefärbt.
Ein jähzorniger oder leidenschaftlicher Mensch sieht vor seinen Augen alles "rot" werden, das Herzblut wirbelt außerhalb seiner Grenzen.
So ist es auch mit dem Fanatismus: das Herzblut taucht diesen Menschen in Blut, ohne daß er irgendeine Vorstellung von der Wirkung, der Aufgabe und dem Prozeß des Blutsopfers hat.
Er erstickt in seinem Herzblut; jähzornige Menschen bekommen oft einen Herzanfall, einen Schlaganfall, das Blut bringt sie um.
Das Blut ist ein wunderbarer Saft, der die Vereinigung von Sonne und Mond, Geist und Seele - Verwirklichung und Einbildung, bekräftigt.
"In dem Blut liegt der Geschmack", sagt Henoch.
Das Blut kann Sonne und Mond, Verwirklichung und Einbildung prüfen, schmecken, es entscheidet, ob es jene zusammenführt in dem Bad der ewigen Genesung oder nicht.
Wenn sich das Blut weigert, kommt die Segnung und die Genesung nicht zustande.
Das Blut wählt seinen Weg, so wie das Herz seinen Weg wählt, und so wie alle Sieben eingeborenen Wirklichkeiten erst mitarbeiten, wenn sie IHRE Arbeit verrichten können.
Herz und Blut sind eins.
Das Herz gibt dem edlen Königspaar seinen Segen, worauf das Blut sie umringt.
Dann erst ist die wahre Einheit in dem Menschen geboren, über welche die Weisen sprechen.
Ebenso wenig wie das Herz ist auch das Blut zu zwingen: "es kriecht, wo es nicht gehen kann", nicht wahr?
Solange Ihr Blut trotz Ihrer ernsthaften Anstrengungen auf dem Pfad auf den entgegengesetzten Weg kriecht, wo es eigentlich nicht gehen dürfte, sind alle Ihre Bemühungen vergeblich.
In der Spiritualität ist Zwang unbekannt, es gibt nur die Umarmung der Hohen Einbildung, worin das Rauschen des Flügelschlags spürbar wird.
Zwang heißt, etwas oder jemandem ein Gesetz aufzuerlegen, das eventuell nicht zu ihm paßt, das ihm entgegengesetzt ist - und es gibt Menschen, die sich einem Zwang übergeben in der Hoffnung, daß dadurch die Spiritualität bei ihnen Eingang findet.
Einige flehen sogar um diesen Zwang.
Sie fühlen die vage Erinnerung in sich und wollen ihr - in ihrer Unwissenheit - Gehör schenken, aber sie kennen den rechten Anfang NICHT.
Darum möchten sie sich dem Wissen von Dritten übergeben.
Ein ärmlicher und häufig tragisch endender Versuch der Verwirklichung.
Denn dieser Mensch verwirklicht nicht, noch derjenige, dem er die Kraft entzieht, denn dieser vergeudet seine Energie für Eigennutz.
Nur der kommt auf diesem Weg weiter, der den Mut, den Eifer, die Demut und die Seelen-Inspiration besitzt, um selbst das große Werk zu vollbringen.
Ein königliches Ego und eine königliche Seele gehören beide zu den Instrumenten der geistigen Verwandlung.
Nun kann der Pessimist ausrufen:
"Aber es gibt keine königlichen Persönlichkeiten noch königliche Menschen!
Alle sind falsch und egozentrisch!"
Beurteilt nicht dieser Mensch seinen Nächsten so, wie er selbst ist?
Das Ego, das seine ritterliche Aufgabe übernimmt, um sich für die königliche Seele zu opfern, besitzt seine Ego-Eigenheiten, das ist ihm angeboren.
Er ist wie die Natur: lebend nach dem Gesetz dieses Kosmos, aber er braucht nicht schlecht zu sein. Schlechtigkeit ist eine Degeneration, ein Stadium, das unter der Natur steht.
Das Tier ist nicht schlecht, es ist instinktiv und folgt dem Naturgesetz.
Nur der Lichtsohn kann schlecht sein, weil sein Denken fortwährend damit beschäftigt ist, Ausflüchte auszudenken, um seinen Rückweg aufzuschieben.
Er ist bewußt schlecht, weil er gegen den Schöpfer rebelliert.
Was Sie in dem naturgeborenen Menschen möglicherweise schlecht nennen wollen, ist meistens eine krankhafte Abweichung von seinem natürlichen Organismus.
Langandauernde Schlechtigkeit, wie sie der gefallene und widerspenstige Lichtsohn praktiziert, züchtet krankhafte Abweichungen - er vernichtet seine eigene Natur, sein Ego, sein Instrument.
Selbstvernichtung ist eine Form der Verteidigung.
Die heutige Vernichtung der uns umringenden Natur ist eine Fortsetzung der Selbstvernichtung des widerspenstigen Lichtsohns.
Darum kann man diese Vernichtung niemals von außen her wiederherstellen, sondern man muß immer von innen heraus beginnen.
Der Skorpion, der seine Niederlage im Kampf näherkommen sieht,
tötet sich selbst.
Wenn dieser Skorpion - dieses Ego - kein Adler werden kann, vernichtet er sich selbst, zieht er vor den Seelentod.
Wieviele beweisen dies bereits, indem sie sich enttäuscht und verbittert von einem spirituellen Weg abwenden, einzig und allein, weil es ihnen nicht so geglückt ist, wie sie es selber wollten?
Dann stürzen sie sich in die Seligkeit der Materie - und zwingen sich selbst, diese Seligkeit zu genießen!
Ist dies keine Selbstvernichtung?
Beweist dies nicht ebenfalls, daß der Anfang nicht richtig war und daß sie NIEMALS den schwarzen Raben besessen haben?
Ein reiner schwarzer Rabe ist wie ein gesundes Ego.
Um ihn weiß färben zu können, muß Seelenwasser vorhanden sein, Feuer-Wasser oder Salz-Wasser.
Das Herzblut muß warm und inspiriert durch das Wesen fließen,
dieses Feuer-Wasser mit sich mitführend.
Wenn Sie auf diesem Pfade etwas erwarten, und dadurch Ihre Taten beeinflussen lassen, werden Sie Enttäuschungen einstecken müssen.
Der eifrige, demütige und vollständig von seiner inneren Arbeit in Anspruch genommene Weise hat keine Zeit für das Erwarten - er kennt nur das Abwarten als eine süße, ihn stärkende Geduld.
Dadurch wird er niemals hastig, noch fanatisch besessen, noch sklavisch lau und phlegmatisch, noch eigenbrötlerisch.
Denn die vier Elemente singen ihr Lied der Harmonie in ihm: die Luft funkelt in seinem Denken und gibt seinem Blut die Beweglichkeit, um dorthin gehen zu können, wo es möglicherweise nicht gehen könnte.
Das Feuer erwärmt sein Herz, sein Blut, sein ganzes Wesen und erleuchtet seine Einbildung und gibt ihm die Kraft zu reagieren, wenn seine Wasser berührt werden.
Sein Wasser-Element ist rein wie ein durchsichtiger Kristall und vermengt sich mühelos mit der Erde, so daß das spirituelle Abwarten geboren wird, aber dieses Wasser besitzt das Salz des Geistes, himmlisches Salz, das verhütet, daß die Lauheit und das Phlegma diesen Menschen würgen; und seine Erde ist wie ein geduldiger Wächter, seine Pforte öffnend für die Seele - den Erden-Schoß öffnend für die Saat des Geistes - und sie verhärtet sich nicht.
In allem, was Sie denken, tun und sprechen sind diese Elemente zu erkennen, in ihrer Vergiftung wie auch in ihrem reinen Zustand, und Sie können ebenfalls erkennen, ob das fünfte Element mitspricht: das himmlische Feuer - das vergeistigte Salz.
Wenn Sie bereit sind, den Ersten Schlüssel der Hermetischen Weisheit anzuwenden, dann sind Sie aufmerksam auf sich selbst - denn Sie müssen das dunkle Gefängnis aufschließen und die Tiere töten, die darin hausen, so daß Ihre Seele nicht ihrer Lebenskraft beraubt werden kann.
Setzen Sie diesen ersten Schritt nicht in die Tat um, dann ist Ihr Weg ein mühsamer Gang von Fallen und Aufstehen, bis daß Sie tödlich ermüdet niedersinken werden.
Und danach werden alle diese Tiere freies Spiel haben, und wozu hat dann alle Ihre Arbeit gedient?
Muß nicht endlich ein Augenblick kommen, wo wir für immer in dem geistigen Grund stehen können?
Sollte es nicht zauberhaft sein, die Gaben der Sieben Wirklichkeiten wiederum zu besitzen?
Dann würde eine Konferenz wie diese völlig anders aussehen können, wissen Sie das?
Jeder Tag und jede Stunde würde dann eine Konferenz sein, aber ohne Worte.
Die Sieben Wirklichkeiten würden den Geist rufen, und es würde ein fortwährender Freudentanz sein zwischen der Seele und dem Geist.
Hieraus würden Schwingungen hervorkommen, die Ihr Denken begeistern würden, die Ihnen Ideen schenken würden, die Sie zuvor nicht gekannt haben, und die Sie mitführen würden auf der Kraft und der Pracht Ihrer Flügel.
Dann würde es keinen Zweifel mehr in Ihnen geben und keinen Unglauben, keinen Kampf zwischen dem Löwen des Dschungels und dem geflügelten Löwen der Himmel, dann gäbe es nur den Aufgang zu den Höhen - innerlich, äußerlich; und zwischen Ihnen und Ihren Mitmenschen, Ihresgleichen, gäbe es nur Liebe, Freundschaft, Mitleben und vor allem geistigen Austausch.
Denn das Denken eines jeden würde sich in Herrlichkeit baden und so eine gemeinsame Herrlichkeit verbreiten.
Wir würden gegenseitig unser Diener werden, und dennoch königlich bleiben, denn innerer Adel erniedrigt sich nicht, was auch getan werden muß, wozu er auch gerufen werden mag, wo er auch arbeiten müßte.
Nur der Schein-Adel fürchtet sich seinen Status zu verlieren, Seelen-Adel kennt diese Angst nicht, denn wer wirklich er selbst ist, edel in jeder Beziehung, besitzt einen unantastbaren inneren Zustand.
Und er weiß das.
Er ist eins mit dem ewigen Universum und der Geist des Universums verläßt ihn nicht.
Warum sollte er sich dann fürchten?
In dieser Gewißheit liegt Ihre Heilung von allen Übeln - Ihre Ruhe, Ihre Demut, Ihre Geduld, Ihre Kenntnis und Ihre Herrlichkeit.
Die Königlichen unter Ihnen wissen dies.
Mögen sie den Adel der Götter im Garten der Natur verbreiten. Dies ist ihr einziger Auftrag,0 dem Lichtsohn angeboren; wer diesen Auftrag vernachlässigt, verleugnet seine Herkunft und seine Berufung.
Daß die Stimmen von Intuition und Gewissen Sie hiervor bewahren mögen, Lichtsohn - denn die Zeit geht vorbei, und die Not drängt!