In der Realität der Levitenschaft zu stehen, bedeutet, eng mit dem Strom von Levi, dem achten Sohn Jakobs, verbunden zu werden.
Dieser Pfad der Realität - oder der achtfache Pfad - kann nur erfüllt werden, wenn man eine Gemeinschaft bildet; denn der Weg-durch-den-Jordan oder durch die Saturn-Pforte kann nur von dem Menschen vollendet werden, der seinen Nächsten liebt. Diese Nächstenliebe bezieht sich dann auf die äußere Welt und auf die innere Welt.
Der äußere Nächste ist der Mitgefährte, der mit ihm durch den Jordan watet; der innere Nächste ist das Seelen-Atom derer, die im Tag der Offenbarung erwachen.
Eine Gemeinschaft gründet sich also auf der Liebesbindung zwischen den Söhnen, die von derselben Rasse sind und dasselbe Ur-Atom besitzen.
Wir können eine solche Gemeinschaft auch als einen Seelenkreis, als eine Familie bezeichnen, in der zwölf Söhne die zwölf Ansichten der Göttlichen Seele zur Offenbarung bringen. Sie können eine Gemeinschaft als ein Kraftfeld ansehen, in dem die zwölf Söhne, die zwölf Ströme oder die zwölf Feuer-Aspekte vergegenwärtigt werden - in der Gemeinschaft als Ganzes und in jedem Sohn im besonderen.
Sie werden verstehen, daß sich dort, wo solch eine Gemeinschaft gebildet wird, die Stunden vom Tagesanbruch Gottes manifestieren werden. Und so kommen wir von selbst auf die Realität der zwölf Stunden des Apollonius von Tyana, wie diese im "Nuctemeron" beschrieben sind.
Diese zwölf Stunden werden nun bekannt gemacht, wenn eine Gemeinschaft (denken Sie nicht direkt an eine Organisation) gebildet worden ist, eine Gemeinschaft, die beweist, die zwölf Ströme des Gottesplans in sich selbst zu besitzen. Wenn diese Gemeinschaft nicht anwesend ist, werden die zwölf Stunden nicht verwirklicht.
Es gibt zwölf Pfade zur Erlösung (von denen acht im sichtbaren Gebiet bekannt sind), und diese zwölf Pfade kennen zwölf Stunden oder zwölf Feuer-Begegnungen.
Auf dem achten Pfad wird jedoch der priesterliche oder innere Mensch vor die innere Wirklichkeit der zwölf Stunden gestellt, die bis dahin nur äußerlich oder "vorbereitend" angedeutet wurden. Man kann sagen, daß das Bewußtsein des Menschen auf dem achtfachen Pfad zubereitet ist, die zwölf Stunden bewußt zu durchleben, daß er die Früchte dieser Bewußtseinserfahrung als Seelengewinn sammeln kann.
Darum wird dieser Pilger, wenn es gut ist, in die Erste Stunde des Bauens hineingeführt werden, in der, wie Apollonius von Tyana sagt, "die Dämonen das Lob Gottes singen und ihre Bosheit und ihren Zorn verlieren".
Das bedeutet einfach, daß die zwölf Ströme, die zwölf Ansichten von der Sohnschaft der auserwählten Rasse zusammengeschmiedet werden, sowohl im Körper der Gemeinschaft (dem Kraftfeld, einer Gruppe) als auch in jedem Glied.
Es wird von oben her auf jede mögliche Weise versucht werden, diese Einheit zu befestigen, eine Einheit, die nichts zu tun hat mit einem äußerlichen, oberflächlichen, forcierten Zustand, durch den es nur so scheint, als ob eine Einheit entstanden sei. Nein, in dieser verwirklichenden Phase, in der die Gemeinschaft nötig ist, wird eine unlösliche Einheit verlangt, die auf dem Fundament des Seelenbewußtseins geboren ist.
Es ist jetzt nicht so, daß man ohne diese Seeleneinheit ruhig mit dem Studieren der Lehren und dem Sich-Vertiefen in die Philosophie fortfahren kann; jetzt wird der Mensch - und damit auch das Gemeinschaftsband, mit dem er sich verbunden hat, um den Jordan zu durchwaten, - von den Hammerschlägen des Bauens bloßgestellt.
Diese Gemeinschaft wird zuerst geprüft auf die Unzerbrechlichkeit ihrer Ketten, auf die Standhaftigkeit der Erkenntnis und auf die Liebe zum Nächsten.
Von außen und von innen her wird die Einheit dieser Gemeinschaft geprüft, damit - mitten im Jordanstrom - diese Einheit nicht auseinanderfällt und die einzelnen geopfert werden, so wie das auf allen vorherigen Pfaden, in allen vorangehenden Phasen und Zuständen geschehen ist.
Man kann und darf dem Seelenatom seines Nächsten keinen Schaden zufügen, so daß dieser die Bindung verliert und in das Tote Meer fortgeführt wird.
Darum sagen wir, daß eine Seelengemeinschaft Gottes in die Erste Stunde des Bauens eingehen wird, in der sich alle Dämonen, im Pilger und in der Gemeinschaft, vor Gott beugen müssen. Solange dieses nicht geschehen ist, können wir nichts verwirklichen, sondern werden von den Strömen, den Stürmen, den Irrtümern auseinandergeschlagen. Daher wird der Pilger stets aufs neue vor seine Unzulänglichkeiten gestellt; daher scheint es, daß er gestoßen wird und sich an anderen stößt.
Es ist eine fortwährende Wechselwirkung, ein gegenseitiges Stoßen, bis die Disharmonie, der Dämon des Zwiespalts und die gegenseitige Unverträglichkeit ausgelöscht sind. Dies ist die erste Stunde des Baus. Dies ist die Stunde, die für den weiteren Gang des Kandidaten bestimmend ist; denn wenn er diese erste Arbeit der Materialbearbeitung nicht ertragen kann, wie soll er dann ein Teil im Bauwerk Gottes werden können?
Wie soll er dienen können, wenn aus ihm kein geeignetes Material geworden ist?
Der Pilger wird, in der Realität dieses achtfachen Pfades stehend, erfahren, wie sein Nervensystem geprüft wird, wie sein Charakter geprüft wird, wie seine Nächstenliebe untersucht wird. Er wird überall bemerken, wie an ihm und mit ihm gearbeitet wird.
Jetzt geht es darum, ob er in der vorbereitenden Phase ein genügend großes Verlangen gehabt hat, in die Realität der Erlösung oder die Baustunde einzugehen; ob sein Verlangen so stark ist, daß er die Stoßwunden und die Hand des Meisters aushalten kann.
Der Pilger wird in Situationen gebracht werden, in denen er beweisen muß, daß er zu dem edlen Material für den Bau des Gottestempels geworden ist. Er wird beweisen müssen, daß seine Seele die Führung besitzt und über sein Wesen verfügt, damit auch aus dem Kandidaten selbst ein Tempel erwachsen kann.
Jedesmal aufs neue wird er in dieselben Situationen geführt werden, damit er sich selbst überwinden kann. Jedes der Gemeinschaftsmitglieder ist ein Baustein, braucht eine andere Bearbeitung; denn sie sind gerufen, jeder zu einem unterschiedlichen Teil innerhalb des Bauwerks. Aber sie werden zusammengefügt werden müssen, um das Bauwerk zu verwirklichen und es zu stützen.
Darum ist das Fundament in dieser ersten Stunde des Bauens von größter Bedeutung: "In der Einheit singen die Dämonen das Lob Gottes, sie verlieren ihre Bosheit und ihren Zorn."
Die Eins steht in der Universellen Lehre für den Beginn aller Dinge, als das Alpha, aus dem die Kraftströme fließen, die Geistsonne, aus der Flammen hervorkommen, der unkennbare Quell, aus dem die Schöpfung entstanden ist. Aus dieser Einheit entsteht das Bauwerk von Himmel und Erde, entsteht der Tempel Gottes in der Seele.
Diese Einheit ist es, die die Führung über alle Werke hat, im Himmel und auf der Erde. Nichts ist entstanden, bevor die Einheit der Verwirklichung vorangegangen ist.
Aus Uneinigkeit entspringen Tod und Lügen; aber aus der Einheit entsteht das Bauwerk. In allen Lebenssphären ist es die Einheit, welche regiert: Die Einheit der Himmel ist die Sonne, der Lebensspender. In der Sphäre der Elemente ist es der Stein der Weisen, die alchimistische Materie, aus der das Bauwerk erwächst. ln diesem Gebiet der niederen Natur wird diese Einheit durch das Herz gebildet, in dem das Prinzip von Leben und Tod verborgen liegt. Darum sagten wir, daß in einer Gemeinschaft auf dem achtfachen Pfad das Herz führt und leitet, da es die höchste Einheit ist, die wir hier auf der Erde finden können.
Im Herzen konzentrieren sich die Möglichkeiten für die Offenbarung der zwölf Ströme; im Herzen liegt der Berührungspunkt der Seele; im Herzen wird das Atom des Seelenmenschen bewahrt; durch das Herz kommt das Licht der Lichter zu uns. Sie, welche das Herz des Menschen besitzen, verfügen über seine Seele.
Solch eine Gemeinschaft kann mit einem Herzen verglichen werden, in dem Liebe wohnt, in dem das Seelenatom verborgen liegt und in dem über Leben und Tod entschieden wird: über den Tod der Persönlichkeit und das Leben des Seelenmenschen. Unser Herz ist ein Kraftfeld, in dem die Zwölf Stunden verwirklicht werden können; denn ohne die Zustimmung dieses Herzens erreicht der Mensch oder die Seele nichts.
Wenn die erste Stunde des Bauens sagt, daß "die Dämonen das Lob Gottes singen" müssen, dann bedeutet dies, daß das Herz, der Augiasstall des Menschen, gereinigt werden muß, damit die uralte Einheit wiederum lebe.
Aus dem Herzen, das die Einheit nicht kennt, das von Disharmonie und Spannungen zerrissen wird, kommen negative Schwingungen oder Ströme hervor, die das Herz der Gemeinschaft entkräften. "Gehe zurück zur Einheit des Beginns, zum Alpha oder Aleph, zum Ersten Beginn, in dem die Dämonen Gott dienten", das ist die Aufgabe für diejenigen, die bauen wollen.
Eine Gemeinschaft ist eine Zusammenfügung der zwölf Ströme, durch die der Geist Gottes hineinkommt. So wie der Tempel von Jerusalem zwölf Pforten hat, so arbeiten die Kandidaten in einer Gemeinschaft an den zwölf Eingangspforten zum Licht. Doch gerade die Verwirklichung dieser Einheit, der Beginn aller Dinge, wird dem Kandidaten durch die Lichtspaltung unmöglich gemacht.
Nur aus dieser inneren Lichtkraft gelingt es dem Kandidaten, die Materialbearbeitung zu ertragen, die Einsicht zu erhalten, die Einheit zustandezubringen und die Dämonen niederknien zu lassen.
Eine Gemeinschaft des achtfachen Pfades würde direkt zum Untergang verurteilt sein, wenn die spirituelle Ansicht ihrer Arbeit verwahrlost und entkräftet werden würde.
Aus dieser spirituellen Konzentration, die stets mächtiger und gewaltiger werden wird, wenn die Kandidaten die erste Baustunde verstehen, aus dieser spirituellen Feuerkraft wird das Werk des Himmels geboren, wo man die Sonne als die Einheit des Himmels erblickt.
Wenn es den Pilgern gelingt, die Geistsonne zum Mittelpunkt ihrer inneren Gemeinschaft zu machen und das Herz zum Mittelpunkt ihrer äußeren Gemeinschaft, so wie die Sonne in den Himmelssphären gebietet und das Herz der Motor des Stoffgebietes genannt wird, dann sind Himmel und Erde vereint, in ihren Einheiten zusammengefügt, und dann ist das vollbracht, was die alten Weisen hofften und erbaten: Das "Wie oben - so unten" ist Wirklichkeit geworden. Dann steht die Ziffer "1" als mystisches Symbol hoch aufgerichtet in den Feldern der geistigen Verwirklichung. Dann erst ist der Anfang vollbracht, und der Pilger kann weitergehen.
Überall, wo diese Einheit nicht bis in die tiefste Bedeutung ihres Mysteriums begriffen wird, regieren der Tod und die Lügen, die Disharmonie und die Natur-des-Todes.
In einer Einheit liegt keine Disharmonie und kein Streit. Wenn diese Einheit vollkommen ist, gehen segensreiche Schöpfungen von ihr aus. Niemand kann Ihnen sagen: "Werden Sie eine Einheit!" oder "Bilden Sie eine Einheit!"
Sie verstehen das Fundament der Einheit, oder Sie tun das nicht, - und dann werden Sie Mühe haben, sich der Materialbearbeitung zu fügen.
Wir können diese Einheit auch nicht durch Regeln und Gesetze erzwingen; denn das Herz wird nicht durch das Gesetz oder die Regel gewonnen. Das Herz wird durch Liebe gewonnen und durch Licht und durch Reinheit und Wahrheit.
Man schenkt sein Herz einer Gemeinschaft oder seinem Nächsten aus Liebe, in Reinheit und Wahrheit, berührt durch die Kraft des Lichts.
Das Mysterium dieser Einheit aus der ersten Baustunde wird durch Ihr Herz erschlossen.
Möge darum Ihr Herz, die höchste Einheit im Stoff, rein werden, zur Erkenntnis kommen und der Motor der ersten Stunde des Bauens werden. In dieser Einheit singen all Ihre Dämonen das Lob Gottes, und sie greifen Sie nicht mehr an und entkräften Sie nicht mehr; denn sie verlieren ihre Bosheit und ihren Zorn beim Anschauen der Majestät des Lichtes der Lichter, das Sie umstrahlt, das Sie begleitet, das Sie erfüllt.
Gott gebe, daß dieses Fundament der Heiligkeit einmal von Ihnen verwirklicht werde!