Die fünfte Gemeinde: Sardes

Offenb. 3,1. Und dem Engel der Gemeinde zu Sardes schreibe:

Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne:

Ich weiß deine Werke: Du hast den Namen, daß du lebest, und bist tot. 

2. Werde wach, und stärke das andre, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht als völlig erfunden vor Gott. 

3. So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es, und tue Buße. Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. 

4. Aber du hast etliche zu Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind's wert. 

5. Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. 

6. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!  


Sardes, die fünfte Gemeinde, wird mit dem Kehl-Chakra in Zusammenhang gebracht und steht unter der Herrschaft des Mercurius. In dem Brief an diese Gemeinde wird gesagt: "Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne." 

In Sardes vollzieht sich die letzte Handlung, wenn die sieben Gemeinden umgewendet sind; denn hier müssen die "sieben Geister und die sieben Sterne" gezeigt werden. 

Aus dem Kehl-Chakra muß der Heilige Siebenklang, der aus sieben heiligen Vibrationen oder sieben heiligen Lichtern besteht, nach außen treten, als ein nach außen strahlender Vermittler, als ein Mercurius, der der Vermittler der sieben Planeten des Kosmos genannt wird. 

Die Warnung an Sardes gilt der Heiligkeit dieses Siebenklanges, die nicht zerstört werden darf; man schweigt besser, bringt nichts hervor, als daß man durch einen gestörten Siebenklang die Disharmonie verstärkt. 

Die Stimme des Menschen trägt die verborgenen Emotionen und Gefühlserregungen nach außen. 

Durch enorme Willensanspannung ist es möglich, die Stimme zu verändern, die Vibrationen unter Kontrolle zu bringen und den ursprünglichen Ausdruck der Erregung zu verdecken. 

So bekommt die Stimme eine gezwungene, künstliche Modulation. Diese erzwungene Veränderung der Stimme ist die "Sünde" von Sardes. 

Dem vermittelnden Vermögen von Sardes wird auf diese Weise Abbruch getan; denn dem Kehl-Chakra wird so durch den Willen seine Freiheit genommen. 

Das Kehl-Chakra muß "frei", d.h. natürlich bleiben, wenn es seine Aufgabe als Vermittler richtig erfüllen soll. 

Durch dieses Chakra wird der Seinszustand der sieben Gemeinden oder der sieben Chakren der Außenwelt bekanntgemacht. 

Jahrhunderte voll Betrug, Irreführung, Kultur- und Willensbeherrschung machten aus dem Kehl-Chakra einen Sklaven, ein totes Element, das nur automatische, angelernte Klänge hervorbringen kann. 

Die Magie, die eine natürliche, musikalische Stimme auf andere ausübt, ist nicht zu unterschätzen. 

Die Zeit dagegen, in der die Stimme der Vermittler der spirituellen Gaben des Menschen war, liegt weit hinter der heutigen Menschheit. 

Darum sagt der Engel: "Ich weiß deine Werke: Du hast den Namen, daß du lebest, und bist tot." 

Sein Urteil ist steinhart. 

Die Schwingungen, die das Kehl-Chakra heutzutage produziert, bestehen bei dem allergrößten Teil der Menschheit aus disharmonischen Schwingungen, einer Zusammenstellung von Schwingungen, die ihren Ursprung in der Naturordnung des Todes hat.  Die ursprüngliche Lebensschwingung ist nicht mehr in der Stimme des Menschen zu erkennen. 

Sardes, das Kehl-Chakra, hat jahrhundertelang seine Kraft mißbraucht und führte dadurch Millionen von Menschen in den Abgrund des aussichtslosen Daseins. 

Menschen mit magischen Kenntnissen mißbrauchen bewußt die vermittelnden Gaben des Kehl-Chakras, um ihre Mitmenschen in die eigene Einflußsphäre zu ziehen. 

Hierbei können Sie an einige magische Rituale denken, die unbedingt in einer alten Sprache zelebriert werden müssen, da Klang und Schwingungen auf diese Weise den stärksten Einfluß auf die Zuhörer ausüben. 

Das ist die dämonische Mercurius-Macht. 

Jemand mit einem hohen spirituellen Lebenszustand, der seine sieben Gemeinden in reinem Zustand bewahrt und ihre Gaben kennt, kann seinen Mitmenschen mit Hilfe seines Kehl-Chakras zur Einsicht oder zu innerer Erneuerung bringen. 

Nicht die Worte beeinflussen den Menschen spirituell, sondern die Schwingungen. 

Gerade das Kehl-Chakra kann angewendet werden, um die sieben Chakren der Zuhörer zu berühren und in einer bestimmten egozentrisch-magischen Wirksamkeit gefangen zu nehmen. 

Der bewußte magische Mißbrauch der Kraft von Sardes hat immer zum Ziel, das Herz, Thyatira, zu betören und es in die Verführungen "Isebels" zu bringen. 

Das suchende, ruhelose, hungernde Herz ist ein dankbares Objekt für die magischen, starken Schwingungen der Gemeinde zu Sardes, die meint, daß sie lebe und doch tot ist. 

Diese Schwingungen werden durch den Gehörnerv (den achten Gehirnnerv) aufgefangen und direkt zum Herzen geleitet, wodurch das Herzgeflecht (oder Sonnengeflecht) lahmgelegt und sein Unterscheidungsvermögen neutralisiert wird. 

Dem Pilger wird so das zweischneidige scharfe Schwert, das ihm den Durchgang öffnen sollte, aus den Händen geschlagen. 

So wie alle Gemeinden, experimentiert auch Sardes mit seinen Gaben, aber sein Experimentieren tritt direkt nach außen und bringt die Mitmenschen unter seinen Einfluß. 

In okkulten, philosophisch und magisch entwickelten Kreisen weiß man, daß derjenige, der sein Kehl-Chakra zu beherrschen weiß und es - es sei unheilig oder heilig - in allen seinen siebenfachen magischen Wirksamkeiten vibrieren zu lassen vermag, den Mitmenschen in seine Macht zwingen kann. 

So kann der Pilger, der den Weg des Trösters vollbringt und die heilige Siebenheit mit Hilfe des Kehl-Chakras nach außen bringt, seine Mitmenschen injizieren mit der Essenz der Seelen- erlösungsmöglichkeit. 

Die innere Disharmonie des Menschen ist an seiner Stimme zu erkennen, nicht durch seine Worte, sondern durch die Vibration der Stimme, die in Wirklichkeit eine Deklaration ist. 

Der Charakter der Stimme verändert sich nicht, weder durch Artikulation noch durch Gesangsübungen. 

Solange das Kehl-Chakra nur den erbärmlichen inneren Seinszustand des Menschen auszutragen vermag, ist es besser zu schweigen, denn zu sprechen. 

Darum kann man in dem Brief an Sardes lesen: "So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es, und tue Buße." 

Mercurius, der Herrscher von Sardes, muß im tiefsten Wesen eigentlich die gleiche Aufgabe vollbringen wie Jupiter in Smyrna, der auch so gerne experimentiert und mit unbekannten Kräften spielt. 

Er muß ruhig werden, kein flüchtiges Spiel mit Schwingungen treiben, die er noch nicht zu beherrschen vermag. 

Er sollte besser das bewahren, was er empfangen und gehört hat in den Augenblicken, in denen er hören und empfangen konnte. 

Mercurius - Sardes muß warten, bis alle Gemeinden zurechtgekommen sind. Vor diesem Augenblick darf er noch nicht arbeiten; denn er ist tot und erzählt vom Tode. 

Er, der die sieben Geister und die sieben Sterne besitzt, darf nicht sprechen, bevor er diese Siebenheit vollkommen austragen kann. 

"So du aber nicht wachen wirst", so spricht der Engel, "werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde." 

Wenn dieses Sardes, dieses Kehl-Chakra, nicht wachsam ist und seine Schwingungen willkürlich ausstreut, wird der Herr des Lebens ein- und ausgehen, ohne daß der Pilger es bemerkt, und es wird in ihm nichts verändert werden. 

Er wird die Kraft seines Herrn vertun und es nicht einmal bemerken. 

Und sollte Ephesus, die neue Atmung, bis zu Sardes' Kehl-Chakra gekommen sein, um es zu berühren, während Sardes in seinem Mercurius-Wahn voll mit anderen Dingen beschäftigt ist, dann wird der Herr, der neue Atem, flüchten, ohne daß etwas geschehen sein wird. 

Seine unablässige Aktivität, die toten Werke zu beleben, entkräftet Sardes, und es wird müde, leer, tot. 

Der Augenblick kann kommen, wo Sardes nicht mehr imstande sein wird, die sieben Geister und die sieben Sterne in Empfang zu nehmen. 

Die sieben leuchtenden Vibrationen, die die sieben Farben der sieben Gemeinden in Asien vergegenwärtigen, werden außerhalb der alten Willenswirksamkeit von Sardes ausgetragen. 

Zu dem Zeitpunkt, wo der Pilger den heiligen Siebenklang nach außen bringt, empfängt er den "weißen Stein", so wie der Engel sagt, "denn er ist es wert". 

Dieses ist die höchste Auszeichnung: das reine weiße Kleid der erfüllten Forderung zu empfangen. 

"Ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens", so steht es geschrieben. 

Hier wird Sardes die Überwindung in Aussicht gestellt, wenn Sardes bewahrt und wartet, wacht und schweigt und sein Werk ausführt, in dem Moment, da auch die sechste und die siebente Gemeinde zurechtgekommen sind. 

Darauf wird der leichtfertige, allzeit lebendige, immer Ideen und Beseelungen wechselnde Botschafter Mercurius in den Licht-Abgesandten verändert, der ein würdiger Vertreter Gottes ist. 

Die Zunge durch strenge Maßnahmen zu bezwingen, wie es einige religiöse Orden lehren, ist eine Imitation des Sardes-Auftrages. 

Sardes muß ebenso wie die anderen Gemeinden frei sein, um reagieren und sich deklarieren zu können. 

Die Gaben und die Kraft jeder Gemeinde entwickeln sich nur in Freiheit, ohne Zwang, ohne Gebot, ohne Schein-Spiritualität. 

Gedenke daran, Sardes, wie du es empfangen und gehört hast, Sardes! 

Kehre in dich, Sardes, lausche den Schwingungen in dir und vergleiche sie mit der Ur-Erinnerung an das allererste schöpferische Wort, das du kanntest und wiederfinden mußt! 

Lausche mit deinem inneren Gehör, damit du wissen wirst, wie du es vertonen mußt. 

Erinnere dich, wie du es empfangen hast, nämlich als eine innere Berührung, die durch Schwingungen hervorgerufen wurde. 

Halte dich unbeweglich, Sardes, wache!

Halte dich jungfräulich, lasse dich nicht beflecken, und verstärke durch die Stille das andere in dir, das zu sterben droht! Der Siebenklang quillt als eine Selbstverständlichkeit in dem Pilger auf, der den Weg des Trösters vollbringt. 

Dieser Klang ist gleich dem Unaussprechlichen Namen Gottes, worüber in verschiedenen Büchern gesprochen wird. 

Man sucht eifrig nach diesem Namen, doch er bleibt verborgen im Grunde von Asien, wo er wartet, bis er wiedergefunden wird. 

Er liegt verborgen in Sardes, dem Kehl-Chakra, wo er wartet, bis der Herr (der neue Atem) kommt und Sardes diesen Herrn wahrnimmt. 

Sobald der Herr "hereinkommt auf den Platz, wo der Lebensbaum im Paradies gepflanzt steht", d.h., sobald das Heiligbein  am Ende der Wirbelsäule den göttlichen Atem hereinläßt, ist es  die Aufgabe von Sardes, diesen eintretenden "Herrn" wahrzunehmen und das göttliche Wesen jeder "Gemeinde" in sich zu sammeln, so daß zum Schluß die vollkommene Siebenheit in ihm anwesend ist. 

Dann wird Sardes den Namen des eingetretenen Gottes bekanntmachen, des Gottes, der vor allen verborgen war, und der im Verborgenen bleiben wird für die, die diesen Gott nicht zu unterscheiden vermögen. 

Suche deshalb nicht wie ein wetterwendischer Mercurius den Siebenklang außerhalb von dir; denn er ist in dir ! 

Suche auch nicht unwissend, unordentlich und unbeherrscht in dir; denn Er macht sich dir bekannt in dem Augenblick, in dem der Pilger zubereitet ist. 

Sardes muß seine Kraft bewahren - sich der Kraft erinnern - und wachen, damit das andere, das es noch besitzt, nicht sterbe. 

Zielloses Gerede, die Zeit mit Worten ohne jeglichen Sinn zu füllen, bedeutet Kraftverlust. Bewahre das, was du noch besitzt! 

Möge Scham dich bedecken, Sardes, der du tot bist und meinst zu leben, während du nur tote Werke verrichtest. 

Und kehre ein in die Stille, Sardes, du Gemeinde der heiligen Siebenheit!

©1970-2013 Henk und Mia Leene