18. Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße sind gleichwie Bronze:
l9. Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld, und daß deine letzten Werke mehr sind als die ersten.
20. Aber ich habe wider dich, daß du das Weib Isebel duldest, die da spricht, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.
21. Und ich habe ihr Zeit gegeben, daß sie sollte Buße tun, und sie will nicht von ihrer Unzucht lassen.
22. Siehe, ich werfe sie auf ihr Bett, und werfe in große Trübsal, die mit ihr die Ehe gebrochen haben, wenn sie nicht lassen von des Weibes Werken.
23. Und ihre Kinder will ich zu Tode schlagen. Und alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht, und ich werde geben einem jeglichen unter euch nach euren Werken.
24. Euch aber sage ich, den anderen zu Thyatira, die solche Lehre nicht haben, und die nicht erkannt haben die Tiefen des Satans - wie sie sagen. Ich will nicht auf euch werfen eine andere Last;
25. Doch was ihr habt, das haltet, bis daß ich komme.
26. Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden;
27. Und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße soll er sie zerschmeißen,
28. Wie auch ich's von meinem Vater empfangen habe; und ich will ihm geben den Morgenstern.
29. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.
Der Inhalt des Briefes an die vierte Gemeinde wendet sich direkt an das Herz-Chakra, welches die verborgene vermittelnde Rolle in der Einheit der sieben Gemeinden oder Chakren spielt.
Seine Aufgabe ist eine innere Arbeit, die für die Außenwelt unbemerkt bleibt; denn der äußere Vermittler der Siebenheit ist Mercurius, der über das Kehl-Chakra herrscht.
Dieser Mercurius trägt den Siebenklang nach außen als einen magischen Klang, der den Christus herbeiruft.
Das Herz, durch das Blut an die Wirkungen der anderen sechs Gemeinden gebunden, ist ihr Vermittler, ihr Vertrauter, der ihre Wirkungen und das Geheimnis ihrer Triebfedern kennt.
Der Engel, der zu der Gemeinde zu Thyatira - dem Herzen - spricht, nennt sich "der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen und Füße wie goldenes Erz".
In der Tat liegt im Herzen das Ur-Atom des Gottessohnes verborgen.
Wenn der Pilger ausreichend wirksam wird als eine harmonische Siebenheit, erwacht dieses Ur-Atom zum Leben und stimuliert das Herzbewußtsein.
So wird das Kind in diesem "Stall von Bethlehem" geboren, und wenn der Pilger diese Verwirklichung erreicht, werden seine Augen das heilige Feuer nach außen tragen.
Dies steht in engem Zusammenhang mit der magischen Wirkung der Augen, die so oft mißbraucht wird durch die, welche "gefangen sind in der Irreleitung von Smyrna".
Thyatira gegenüber macht sich der Engel bekannt als der "Sohn Gottes", weil die Arbeit von Thyatira gleich ist der Zubereitung Asiens, um den Sohn Gottes zu empfangen.
Dieser Sohn Gottes aus dem Buch der Offenbarung spricht in Thyatira zu seinesgleichen, d.h. zu allen, die das Ur-Atom des Gottessohnes in ihren Herzen tragen, wo es verborgen liegt in dem Kupfer-Bronze-Material der Venus-Erde (Venus ist die Herrscherin des Herzens).
Venus wird als der Zwillingsplanet der Erde angesehen, der weibliche Gegenpol, der gleichzeitig ihre Dienerin ist.
In Venus finden die Wirkungen statt, die mit dem Herzen des Erde-Planeten zusammenhängen.
Das Herz des Menschen hat eine dienende Funktion und leitet alle Aktivitäten, die mit Glauben, Liebe und Übergabe zu tun haben.
Der Brief an Thyatira sagt deshalb: "Ich weiß deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld, und daß deine letzten Werke mehr sind als die ersten."
Die letzten Werke bilden die Bekrönung nach der Umwandlung oder Erneuerung der Gemeinde Thyatira, und sie stehen in krassem Gegensatz zu den ersten impulsiven Taten des Herzens.
Denn am Ende seines Auftrags muß Thyatira, das Herz, sich unbeweglich halten und das Suchen nach einem Gegenpol in der Welt einstellen.
Das Herz ist der suchende Anfang im Menschen.
Es sucht unter der starken Einstrahlung der Venus-Radiationen immer eine Zwei-Einheit, ein Zwillingswesen, so wie es Venus mit der Erde bildet.
Die dämonische Kraft von Venus wird ausgetragen in dem unruhigen Suchen nach einer Verbindung zwischen zwei Geschöpfen, die man - koste es, was es wolle - auf Erden verwirklicht sehen will.
Dieses mystische Treiben wird vorwiegend in denjenigen erkennbar, die sich selbst ausleben in ihrer sogenannten Zwilling-Seele, ein Freund, eine Freundin, die sie spirituell mit sich verbunden wähnen.
Es ist die dämonische Venus-Emotion, die oft zu abnormen und treulosen Verhältnissen führt, häufig vertuscht durch eine spirituell religiöse Färbung.
Die Torheit der flirtenden Venus, das Herz, das durch sein oberflächliches und riskantes Spiel in die Hände von Isebel, der Prophetin, fällt, bringt den Menschen zu solchen Narrheiten.
Diese Isebel macht das Herz dieses Pilgers zu ihrer Dienerin und zwingt es zur Übergabe, da sie über die schein-spirituellen Gaben des kranken Scheitel-Chakras verfügt, die sie zu einer "Prophetin" und zu einer Wahrsagerin stempeln.
Die falschen Propheten sind immer an ihren Prophezeiungen zu erkennen, die sich jederzeit auf diese Erde, diese Welt und die Persönlichkeit beziehen und niemals in Zusammenhang mit irgendwelcher spirituellen Kenntnis oder Entwicklung stehen.
Falsche Propheten müssen keine schlechten Menschen sein; aber sie sind immer Opfer des Wahns der unsichtbaren Sphären des Erde-Planeten.
Die im vierten Brief genannte Prophetin Isebel ist die Gefangene der saturnalen Siebenheit, worin alle sieben Kräfte ihre wesentlichen Wirkungen konzentrieren.
Das Herz als "Stall von Bethlehem" ist die Senkgrube, in der sich die dämonischen Wirkungen aufhäufen, und wo im Verborgenen gemordet wird.
Trotzdem spricht er, der sich Gottes Sohn nennt, zu diesem Herzen, zu dieser törichten Gemeinde, und sagt: "Ich weiß deine Werke, und daß deine letzten Werke mehr sind als die ersten."
Deine letzten Werke sind erhaben und mächtig, und gewaltig ist deine Überwindung.
Denn deine dämonische Art wird überwunden durch die Unbewegtheit, die tiefe Stille, worin die dämonischen Wirkungen aller anderen Gemeinden neutralisiert werden.
"Aber ich habe wider dich, daß du das Weib Isebel duldest, und lehrt und verführt meine Knechte.
Ich habe gegen dich, daß du dich mitschleifen läßt durch dein leidenschaftliches Suchen nach der äußerlichen Zwei-Einheit, und daß du dich den Schein-Gaben und Imitations-Kräften dieser "Prophetin" übergibst.
Ich erkenne in dir, Thyatira, die emotionelle Sklaverei, durch die du gebraucht werden kannst von den Trabanten Satanaels, des alten Saturnus, die nur der Materie dienen.
Du, Thyatira, Gemeinde des Herzens, läßt es zu, daß sie, die Mich kennen (d.h. die anderen Gemeinden von Asien, wovon du den Herzschlag bildest), Götzenopfer essen und Unzucht treiben.
Das Haupt nährt sich vom Götzendienst, und das Herz treibt Ehebruch mit Isebel, der Verführerin.
Dann muß Ich kommen und Isebel, die in deinem Herzen wohnt und damit eins geworden ist, auf ihr Krankenlager werfen, und die, welche Ehebruch mit ihr begangen haben - d.h., die sich den Leidenschaften dieses Herzens übergaben -, bringe ich in große Trübsal, wenn sie sich nicht bekehren.
Und Isebels Kinder, die Produkte dieses verführten Herzens, die Wahnbilder, werde Ich sterben lassen!
Alle, die ein solches ehebrecherisches Herz besitzen, werden Trübsal und Tod erleben.
Sie kommen in große Not, da die anderen sechs Gemeinden, die den Anweisungen des Herzens folgen, an ihrem alten verdorbenen Lebenszustand festhalten und auch erkranken."
Die Krankheit des Herzens, "das Krankenbett von Isebel", ist eine strenge Strafe, die Unreinheit, Verdammung und Tod über die Gemeinden bringt.
Ein Pilger mit einem solchen "auf das Krankenlager geworfenen Herzen" ist nicht imstande, den Gottessohn hervorzubringen, der mit seinen Füßen wie in goldenem Erz steht. Ist das Herz krank, dann ist der ganze Körper krank.
Nach dieser Ausschweifung und der darauf folgenden "Strafe" wird das Herz ein Stein, in dem Bitterkeit, Zorn, Haß und Gleichgültigkeit üppig gedeihen. Alle Gemeinden erkranken mit diesem Herzen, und darum sagt der Brief: "Alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht."
Ich bin es, Gemeinden, der das Herz regiert und beherrscht, und Ich bin es, der das Reinigungssystem (die Nieren) von allen deinen Gemeinden untersucht.
Mich könnt ihr nicht betrügen, so sagt der Sohn Gottes; denn sobald das Ur-Atom, als Saat zur Überwindung und Verwirklichung des Sohnes Gottes, nicht mehr in euren Herzen wirksam ist, seid ihr der Nacht der Isebel-Kraft ausgeliefert.
"Euch aber sage ich, den anderen zu Thyatira, die nicht solche Lehre haben und nicht erkannt haben die Tiefen des Satans".......
Diese sind es, die das Ur-Atom lebend bewahren und nicht ruhelos, leidenschaftlich in den Sphären der disharmonischen Schwingungen auf die Suche gehen nach einer Nacht, der sie sich übergeben könnten.
Sie sind es, die ich wiedererkenne und sie anspreche als meinesgleichen: "Ich will nicht auf euch werfen eine andere Last."
Das heißt, daß sie keine andere Arbeit bekommen als die Aufgabe, die sie kennen und beibehalten müssen, nämlich: das Herz unberührt zu bewahren, bis die Stunde der Geburt angebrochen ist, und keiner der anderen Gemeinden unreines Blut zuzuführen, das angefüllt ist mit emotionalen Leidenschaften.
"Was ihr habt, das haltet, bis daß ich komme", so sagt der Brief.
Haltet das Herz unbeweglich, so daß das darin wohnende Ur-Atom des Gottessohnes in Verbindung bleiben kann mit seiner Zwillings-Kraft: dem Geist im Absoluten.
Bewahre diese Bindung, bis daß Ich komme, bis daß Ich, der Sohn Gottes, auferstanden bin und aus dir zum Vorschein kommen kann als Er, der Augen hat wie Feuerflammen und dessen Füße sind wie goldenes Erz.
"Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden."
Das alte hebräische Wort, das mit "Heiden" übersetzt wurde, bedeutet eigentlich "Völker".
Wenn das Herz sich bekehrt, kann es über alle Völker (alle Gemeinden) herrschen, und es wird sogar imstande sein, durch seine umgewendete Ausrichtung die "Sünden" der anderen Gemeinden auszulöschen.
Denn es wird, wie geschrieben steht, "sie weiden mit einem eisernen Stabe".
Keine der Gemeinden wird die Macht des Herzens brechen können, und sie werden nicht einmal mehr sündigen können, wenn das Herz in den göttlichen Schwingungen aufgeht.
Über dieses Herz erreicht der Leben schenkende Rhythmus der neuen Atmung alle Organe, er durchzieht das vermittelnde Feld von Asien und tränkt dessen Grund mit seinem ätherischen Herzblut, wodurch die zubereitenden Wirksamkeiten ausgeführt werden.
Durch das stille, dienende, in der Übergabe stehende Herz, das eins wird mit seinem "Bräutigam" in den Himmeln, werden alle Gemeinden, "alle Völker" beseelt.
Die Zwei-Einheit, wonach das Herz auf Erden vergebens suchte und wofür es so viele Fehltritte begangen hat, wird dann endlich verwirklicht sein und dadurch Friede und Harmonie schenken.
So senkt sich in dieses ruhelos suchende Herz der "tiefe Friede von Bethlehem", in welchem das Ur-Atom zum Gotteskind wachsen kann.
Nur wenn dieses Herz rein und offen und keine Schlammpfütze mehr ist, worin alle anderen Gemeinden ihre Krankheiten und Fehltritte verbergen, kann die Geburt des Gottessohnes stattfinden.
Wenn das Herz sich in Hingabe an die äußere Zwei-Einheit, an äußere Schönheit und den scheinbaren Frieden dieser Materie hängt, geraten alle Gemeinden, alle, die den Gottessohn als Kraft des Beginns kennen, in Trübsal, und sie werden die Tiefen Satanaels, Saturnus', kennen lernen, ob sie wollen oder nicht.
Sobald jedoch durch die Reinigung in der Stille sich der "tiefe Friede von Bethlehem" ins Herz senkt, in dem der Glaube an das Ur-Atom des Gottessohnes und die Treue zu ihm die zwei fundamentalen Pfeiler bilden, wird der Pilger "den Morgenstern empfangen".
"Den Morgenstern empfangen" bedeutet: über die umgewendete Venus-Kraft zu verfügen, die unirdische göttliche Liebe zu besitzen (Venus wird auch der Morgenstern genannt).
Bei diesem Pilger strahlt das Sternum (hinter dem Brustbein gelegen) den unbeweglichen, leuchtenden Glanz des Tiefen Friedens aus.
Es ist wie ein weißes Licht, in welchem die sieben Farben der Gemeinden harmonisch zusammenfließen.
Und der Morgenstern, der leuchtend über der Geburtsgrotte des Herzens steht, wird sich auf der Stirn abzeichnen und so zu erkennen geben, daß der Thron nicht mehr durch Satanael, Saturnus, beherrscht wird.
Dieser Morgenstern - hat er seinen vollen Glanz erreicht - kann durch niemanden mehr gelöscht, noch kann seine Kraft gefangen genommen werden.
Das Herz, das der Stall der Geburt genannt wird, kann durch keine der anderen Gemeinden regiert werden; denn es ist nur empfänglich für die Einstrahlungen, die über die Pinealis (Scheitel-Chakra) zu dem Pilger kommen.
Weder der Wille noch das Denken können dieses Herz auf die Dauer zwingen; denn es kehrt immer zurück zu der Liebe, die es begehrt: entweder zu Isebel, der schönen Imitation, oder zu seinem Geliebten, der im Absoluten auf die Verwirklichung des Sohnes Gottes wartet.
Ein ruheloses Herz, das überall nach Befriedigung sucht, das sein instinktives, negatives Venus-Begehren ausleben will, wird noch nicht fähig sein, die "letzten Werke zu vollbringen, bis daß Er kommt".
Es ist deshalb der Auftrag für den ernsthaften Pilger, das Herz bereit zu machen, zu reinigen, auf daß es seine "letzten Werke" verrichten kann.
Der tiefe Friede von Bethlehem muß sich zuerst niedersenken, ehe die Geburt des Sohnes Gottes bekannt gemacht werden kann.
In diesem Tiefen Frieden wird der Pilger den Engelchor vernehmen können, der den Bund zwischen Seele und Geist begleitet.