VI - Zahlenwert und Tarot

Die Werte der Zahlen 1 bis einschließlich 22 stimmen genau mit den Abbildungen des ägyptischen Tarot überein, wie sie im Tempel von Memphis gefunden wurden. 27) 

Geistige Symbole beziehen sich nur auf geistig interessierte Menschen, so daß diese Erörterung der verborgenen geistigen Kraft der Zahlen ausschließlich für diejenigen bestimmt ist, die bereit sind, die äußeren Formen zu durchschauen und auf die Suche zu gehen nach den inneren Kräften, die darin eingeschlossen liegen. Die Zahl Null steht außerhalb und wird mit der kosmischen Gebärmutter verglichen, aus der alle Formen hervorgekommen sind und in die alle Formen auch wieder zurückkehren. 

Im ägyptischen Tarot wird der Tor (= Narr) als Null bezeichnet. Dieser Tor ist in Wirklichkeit das suchende spirituelle Element im Menschen oder besser in seiner Seele. Es ist das einzige Überbleibsel des ursprünglichen göttlichen Menschen oder Lichtsohns, der die Aufgabe hat, die Verbindung mit seinem göttlichen Quell wiederzufinden. Durch diese geistige Kraft inspiriert, kann er seinen ursprünglich vollkommenen Geisteskörper wiederherstellen. Der Tor steht außerhalb aller Karten, obwohl er ein verborgener Teil aller ist; er ist der Anfang und das Ende - wie die Null. 28) 


Karte 1: Der Magier 


Der wahre Magier ist wie der Mensch der Eins: ununterbrochen ausgerichtet auf sein Lebensziel, der Hindernisse nicht achtend. Er besitzt eine mächtige Willenskraft und wird versuchen, Eisen mit der Hand zu brechen. Er ist der Beseeler des Lebens. 


Karte 2: Die Hohepriesterin 


Die Hohepriesterin ist eigentlich die Mutter aller Formen; sie ist die geistige Imagination, in der alle Formen ihre erste Gestalt annehmen. 

Der Mensch der Zwei ist in sich gekehrt und läßt seine Ideen erst ausreifen, bevor er sie entfaltet. Er kann der Empfänger der magischen Kraft der Eins sein, genau wie die Natur, die eine Zwillingskraft besitzt und die Trägerin der beseelenden Kraft des magischen Lebensgeistes ist. 


Karte 3: Die Herrscherin 


Sie ist die Herrscherin der Natur, die die offenbarten Formen geleitet und kennt und den Menschen durch die Reiche der Natur führt, genauso wie der Mensch der Drei seinen Mitmenschen einen Fluchtweg aus der Unordnung oder dem Streit weisen kann, indem er eine leuchtende Idee vorschlägt. 


Karte 4: Der Herrscher 


Er ist der männliche Gegenspieler der Herrscherin, durch welche beiden die natürlichen Schöpfungen Form annehmen. Er ist der Herr der Natur, der die positive Kraft in der Natur darstellt. 

Der Mensch der Vier repräsentiert die Sonne in der Natur, die Lebenskraft, die unaufhörlich nach einem Reflektor sucht, so wie die Sonne sich im Mond widerspiegeln will. 

Die Herrscherin und der Herrscher bilden ein würdiges Kaiserpaar, welches das Gleichgewicht in der Natur aufrechterhalten kann und gleichzeitig dafür sorgt, daß diese Natur niemals der Lebenskraft des Geistes beraubt wird, die sich aus dem Magier und der Hohepriesterin über den Herrscher und die Herrscherin in der Natur zeigt. 

Der Mensch der Vier ist darum niemals selbständig; er ist nur vollkommen, wenn er die Herrscherin oder das Licht der Drei in sich aufnimmt. Er ist die auserkorene materia, die als Laboratorium für den Toren oder die Null dienen kann, sofern er ein Paar mit der Herrscherin, der Drei, bildet. 


Karte 5: Der Hohepriester 


Er ist derjenige, der die geistigen Kräfte von Magier und Hohepriesterin weitergeben kann, weil er sich darauf innerlich vorbereitet hat; er ist zum Amt des geistigen Dieners berufen. 

Der Mensch der Fünf kann zu einem Führer für seine Mitmenschen werden, wenn er in sich eine starke Basis bereitet, von der aus er wirken, handeln und sprechen kann. Eigentlich ist er der Nachfolger des Herrschers, der Vier, die als erste das Licht empfängt. 

Der Mensch der Fünf besitzt seit seiner Geburt eine überirdische Kraft, wenn auch manchmal schwach, manchmal stärker, welche Gabe sein Vorrecht ist, die aber seine Kraft wird, falls er damit umzugehen weiß. Das ist wahrlich ein hohepriesterlicher Auftrag. 


Karte 6: Die Entscheidung 


Der Magier der ersten Karte steht jetzt vor der Entscheidung, ob er die Materie oder den Geist wählen soll. Im ägyptischen Tarot wählt er ganz bewußt den geistigen Weg, wodurch er sich unter die direkte Strahlung der Hohepriesterin oder Isis stellt. 

Der Mensch der Sechs steht immer wieder vor neuen Entscheidungen. Tatsächlich muß er ständig wählen zwischen seinem Verlangen nach Harmonie und dem Bedürfnis nach Sympathie einerseits und dem rechten, konsequenten und dadurch manchmal auch harten geistigen Weg andererseits. Darin besteht die Kernschwierigkeit des Menschen der Sechs. 


Karte 7: Der Wagen des Osiris 


Osiris hat seinen Siegeswagen bestiegen und fährt ganz bewußt und ohne Rücksicht auf Hindernisse dem Sieg entgegen: der geistigen Sonne. Der Mensch der Sieben geht immer vollbewußt auf sein Ziel zu, und wenn es auch scheinbar unüberwindliche Hindernisse gibt, so wird er immer einen Ausweg finden, sie zu umgehen und seine Reise zum Zielfortzusetzen. 

Intuitiv weiß er die "Pferde" seines Wagens oder die Wahrnehmungsorgane seiner Persönlichkeit für das von ihm gewählte Interesse einzusetzen. Er ist dadurch schwach, daß er bereit ist, alles einzusetzen, um seinen Wagen zu lenken, seine Pferde frisch zu halten (die Sphingen als Symbol von Herz und Haupt, positiver und negativer Kraft im Menschen) und selbst auf dem Wagen aufrecht stehen zu bleiben. Dazu ist er bereit, Kompromisse zu schließen, aber er setzt um jeden Preis seine Reise fort. 


Karte 8: Das Urteil 


Die Seele steht vor der Pforte von Saturn, dem Herrscher der Acht, und wird auf die Waage des Gerichts gestellt. Sie steht auf der Schwelle zur Überschreitung der Grenze zwischen Materie und Geist, oder anders ausgedrückt: Das Ego ist bereit, der Seele die Leitung über sein Leben in die Hände zu legen. 

Der Mensch der Acht lebt in der Vorstellung, ständig gerichtet zu werden, wodurch er sich oft seiner selbst unsicher fühlt. Er kämpft mit dem Zweifel an seiner Wertigkeit, so wie die Seele sich zu gering erachtet, um die Waage im Gleichgewicht zu halten. 

Darum ist das Leben des Menschen der Acht schwer: Er wird gewogen und erlebt das Ergebnis immer als eine Verurteilung. 


Karte 9: Der Eremit oder der Weise 


Er hat seinen Weg gefunden und schließt sich vom Lärm der äußeren Welt ab durch seine Konzentration und Absorption, die er durch eine in ihm selbst verborgene Kraft erreicht hat, die aus der Ewigkeit oder der Null kommt. Der Tor hat Zugang zu ihm gefunden, wodurch der Magier von Karte 1 wirklich weise geworden ist, weil der Tor seine Fahrt als umherirrender Sucher beendet und sein individuelles Zuhause gefunden hat. Der Mensch der Neun findet in dem Eremiten sein wahres Lebensziel. Er ist der wirkliche gute Hirte der Menschheit, ein Pionier, der eine ganz neue Welt, eine geistige Welt erschließt. So wie der Mensch der Neun Pionier auf allen möglichen Gebieten ist, weil sein Tatendrang ihn dazu treibt, so hat der Eremit seinen Tatendrang in den Dienst des innewohnenden Toren gestellt, der diese Lebensenergie von jeder materiellen oder egozentrischen Unreinheit befreit. Auf diese Weise kann der Mensch der Neun zu einem Pionier werden, der dem Drachen der unheiligen Kraft in sich den Kopf abschlägt: ein wahrer Michael. 


Karte 10: Das Lebensrad 


Neben den Menschen der Eins wird hier die Null des Toren gesetzt, was bedeutet, daß es dem Magier gelungen ist, seine Lebensenergie rein spirituell einzusetzen: Er arbeitet in den Äthergebieten, die in Wirklichkeit die materiellen Gebiete beherrschen. Das Lebensrad dreht sich sowohl durch die materiellen als auch durch die Äthergebiete. Der edle Mensch der Eins wendet seine verstärkten, individuellen magischen Kräfte nur zur Erhaltung des Lebens an, sowohl in sich selbst als auch in seinen Mitmenschen. 


Karte 11: Magische Kräfte 


Fortsetzung der Karte 10: Die magischen Kräfte, denen sich der Mensch vollkommen zur Verfügung stellt, durchfließen ihn jetzt, ohne daß er sich durch irgendwelche unwichtigen Dinge ablenken läßt. 

Der Mensch der Zwei findet darin seine spirituelle Befriedigung; er ist zu einem Mittler aufgestiegen, der durch seine Geduld, seine Aufrichtigkeit und seine bedingungslose Übergabe der Gralsbecher oder das leere Gefäß geworden ist, das gefüllt wird, damit seine Mitmenschen sich daran laben und bei ihm Trost finden können. 


Karte 12: Der Gehängte 


Dies ist eine der seltsamsten, aber auch eindrucksvollsten Karten des Tarot: der Mensch, der mit dem Kopf nach unten an einem Baum hängt. Es ist das Symbol der vollständigen Auswechslung des Egomenschen in den Seelenmenschen. 

Der Mensch der Drei empfindet darin das Höchste, was er erreichen kann; denn die Materie gibt sich weg oder "erhängt" sich, so wie ein Mensch sich manchmal an ein Hobby, an das Licht oder an den Geist hängen kann. Hier aber bleibt es nicht nur bei einer erleuchtenden Idee oder einer unreifen Frucht, sondern die Frucht gibt sich der Erde gefangen, und die Erde - die Materie - arbeitet mit daran, daß ein neuer Baum oder ein neuer Mensch wächst. 

Dieses Bild symbolisiert die mystische Umkehr, über die die Gnostiker, die Alchemisten und ähnliche geistige Strömungen aller Zeiten gesprochen haben. 


Karte 13: Der Tod 


Man könnte meinen: Siehe da, also doch eine Unglückszahl! 

Aber es geht hier um den Tod des Zeitlichen, des Ego, der Leidenschaften des irdischen Menschen. 

Nach dem "Erhängen" ist der Mensch "tot". Die Zeit als Symbol für Saturn oder Satan ist durchbrochen; Sie lebt nicht mehr im Menschen der Karte 13 oder dem spirituell gewordenen Menschen der Vier. Ähnlich wie beim Menschen der Drei ist dies die höchst erreichbare Phase für den Menschen der Vier. Die Unruhe über die Zeitgrenze, der unablässige Kampf mit sich selbst, die Überlegungen, die innere Auseinandersetzung, um endlich zur Ruhe zu kommen und eine Wohnung für den Geist oder das Licht vorzubereiten (die Hohepriesterin !), ist vorüber. Die Ursache allen Streites, das Ego, ist "tot". 


Karte 14: Die Wiedergeburt 


Ein vollkommener Ausdruck des Menschen der Fünf, der ständig bemüht ist, seinen Fünfstern - das Symbol des Mikrokosmos - in Bewegung zu halten, einmal mit der Spitze nach unten und dann wieder mit der Spitze nach oben, wodurch er sich inmitten der Realität der Worte befindet: Daemon est Deus inversus - der Teufel ist die Umkehrung Gottes! 

Diese entnervende Aktivität hat endlich aufgehört; der Mensch der Fünf ist ein Repräsentant von Deus (Gott) geworden, ein strahlender Stern für seine Mitmenschen, der Zeugnis ablegt von der Wiedergeburt seiner Seele in der legendären Grotte von Bethlehem: 

Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir: Du bleibst noch ewiglich verloren! 29) 


Karte 15: Der Schwarzmagier 


Der Schwarzmagier wird als Panfigur dargestellt, die bekannte bocksfüßige Vorstellung vom Teufel, dessen Diener an ihn gekettet sind. Diese Karte ist nicht in erster Linie eine Erhöhung der Sechs, sondern vielmehr eine Darstellung, über welche Kräfte der Mensch der Sechs verfügen kann, wenn er sich seiner persönlichen Kraft voll bewußt wird. Der Mensch der Sechs findet seine höchste Verwirklichung eigentlich bereits in der sechsten Karte der endgültigen Entscheidung. 

Der Sechsstern ist das Symbol des harmonischen, ausgeglichenen Menschen, der sich ganz in den Dienst der innewohnenden Seele stellt. 

Weiterhin ist er der Mensch, über den im Buch Henoch gesagt wird: "Und ich setzte ihn zum König der Erde, um König zu sein durch meine Weisheit." 30) 

Das ist die Macht des Menschen der Sechs: Er kann durch göttliche Weisheit zum Führer aller Menschen werden, wenn er sein Verlangen nach Harmonie in sich verwirklicht. 

Der Schwarzmagier aber ist der Dämon, der "Deus inversus" geworden. Wenn der Mensch der Sechs seine endgültige Wahl getroffen hat und sie durchsetzt, überwindet er diesen Dämon und wird der weise Magier, der die Königschaft besitzt. 


Karte 16: Die Verwüstung 


Wenn auch die Darstellung auf dieser Karte wie eine Strafe Gottes aussieht, so ist die tiefere Bedeutung doch vielsagender. Der Mensch der Sieben stand auf der siebenten Karte auf seinem Kampfwagen und fuhr triumphierend seinem Ziel entgegen. Doch auf dieser sechzehnten Karte wird er an seiner schwachen Stelle geprüft: der Bindung an seine eigenen Möglichkeiten, seinen Kampfwagen, seine Persönlichkeit. Er muß lernen, sich selbst zu vergessen, keine Diener um sich zu sammeln, sondern sich selbst zu erniedrigen, damit der Geist erhöht werde. Nicht er jagt hinter dem Geist her, sondern der Geist erwählt ihn, sobald er demütig wird und bereit ist, seine Gaben und Fähigkeiten selbstlos zu übergeben. 

Dann wird sein Wagen oder sein Turm - durch den Blitz Gottes verwüstet - das "Auge Gottes", das nun mit Wohlgefallen auf seinem wahren Selbst ruht. Es ist die schwerste Aufgabe des Menschen der 7, aber auch die höchste Verwirklichung auf Erden. 


Karte 17: Die Sterne - Erlösung 


Diese Karte zeigt die Umgebung der Seele, die von allen egozentrischen Widerständen befreit ist. Die strahlenden Sterne sind die Symbole der geistigen Erleuchtung. Eine neue Welt öffnet sich vor dem Menschen, der nun unbehindert von seinen geistigen Qualitäten Gebrauch machen kann. Dies ist die wirkliche "Erlösung" für den Menschen der Acht, der ständIg gegen schwere Widerstände hat ankämpfen müssen und immer gefaßt sein mußte auf verborgene und offene Behinderungen, auf Mißtrauen, Unterbewertung und Spott. Da er jetzt seine geistigen Qualitäten entfaltet hat und über die äußeren Gegenkräfte hinwegsehen kann, fühlt er sich von einer bis dahin immer vorhandenen Barriere befreit. Der Mensch der Acht kann hier ohne Furcht zeigen, wer er in Wirklichkeit ist. 

Seine durch Mühen und Verdruß gesammelten Erfahrungen werden dazu beitragen, daß er Weisheit entfaltet. 



Karte 18: Der Mond 


Der Mensch der Neun kommt hier in eine Phase, die er bis dahin nicht kannte, da er zu aktiv und selbstsicher war, um auf seine innere Stimme zu achten. Sobald es diesem Menschen jedoch gelingt, empfänglicher zu werden, auf die innere Stimme der Intuition zu hören, wird er bedachtsamer und vor allem geduldiger werden. Dann kommt innere Einsicht zu seinem Tatendrang, wodurch er zum Reflektor der Intelligenz wird. Er wird sich nicht nur darauf verlassen, was seine äußeren Sinnesorgane ihm erzählen, sondern sich vor allem von seinen inneren Wahrnehmungsorganen leiten lassen, die der Seele zu Diensten stehen. Deshalb ist auch auf dieser Karte keine menschliche Gestalt zu sehen. 

So wird auch der Mensch der Neun auf seine Weise zu einem leuchtenden Vorbild. Der Eremit der neunten Karte tritt aus seiner Abgeschlossenheit heraus und erleuchtet durch sein inneres Licht die Nacht der Unwissenheit. 


Karte 19: Die Sonne des Osiris 


Dies ist die höchste Verwirklichung für den Magier von Karte Eins, eine Verwirklichung, die nur selten auf Erden erkennbar wird; denn hier sind der Magier und der Eremit miteinander verschmolzen und werden sichtbar und nachweisbar zur Vollkommenheit in Materie und Geist. 

Ein solcher Mensch ist der geistige Beseeler, der seinen Mitmenschen ohne Unterlaß vorangeht und sie mitzieht auf einen geistigen Weg. Es ist ein Weg, der nicht durch irgendeine religiöse Organisation abgesteckt ist, sondern sich im Menschen selbst befindet und sich hier deutlich bei einem menschlichen Geschöpf zeigt. 

Der innere Quell, der jeden suchenden Menschen und vor allem den bewußt spirituellen Menschen erleuchtet, beweist sein Licht auf eine derartig eindeutige Weise, daß es als ein Wunder erfahren wird. 

Die Geschichte kennt nur sehr wenige solcher Menschen! 


Karte 20: Die Unsterblichkeit 


Auch eine nur selten vorkommende Wirklichkeit auf der Erde!  Obwohl sich in jedem Menschen eine unsterbliche Seele befindet, bedeutet diese Karte, daß diese unsterbliche Seele einen bewußt lebenden, himmlischen Körper wiederaufgerichtet hat, der seinen materiellen Körper umgibt und dessen Leitung in die Hand genommen hat. 

Der Mensch der Zwei besitzt die Bescheidenheit und die Ergebenheit, um solch einen vollkommenen Körper neben sich leben lassen zu können, ohne daß er davon behindert wird oder er ihm irgendein Hindernis in den Weg legt. Doch wie gesagt: Auch diese Stufe wird in unserer heutigen Umwelt nur sehr seIten erreicht. 

 

Karte 21: Alles-in-allem 


Die Vollendung und gleichzeitig der Anfang: Der immanente Gott ist in allen, aber Er ist noch längst nicht "alles" für alle! 

Diese Karte zeigt sowohl ein Bild in einer fernen Zukunft als auch eine Darstellung des wirklich guten Anfangs eines geistigen Weges. Wenn der immanente Gott "alles" für den Menschen ist, ganz gleich bei welchem Zahlenwert, wird er direkt zu seiner geistigen Erhebung kommen und in sich den Tarot darstellen mit dem Toren als Anfang, dem Hohepriester in der goldenen Mitte und dem "Alles in allem" als Vollendung, womit gesagt wird, daß die göttliche Idee, die von einem Menschen realisiert wurde, dem Göttlichen in allen Menschen gleich ist: nämlich ALLES. 


Zusammenfassung 


Wenn ein geistiger Weg beschritten wird, sind der Tor und das "Alles in allem" eins, wie auch der Tor und der Magier eins sind. 

Darum kann man die Karte Null des Toren oder Narren sowohl an den Anfang als auch an das Ende der Kartenreihe des Tarot setzen. 

Die leuchtende Idee, von der der Mensch der Drei eine sehr abgeschwächte Darstellung gibt, wird dann in allen leben, hervorgehend aus dem "reinen Toren", der Null, die der Lichtsohn selbst ist, der weiß, was sein Vater tut. 31) 

Denn wahrlich: Er und der Vater werden dann wieder eins geworden sein (Joh. 10,30). Alle Tarotkarten weisen auf einen Prozeß hin, der sich während einer spirituellen Entwicklung vollzieht, bei der sich jeder Mensch ALLEN angedeuteten Einweihungen und Prüfungen unterziehen muß. 

Der Zahlenwert eines Menschen gibt jeweils an, mit welcher Stufe er die größte Bindung hat, welche Phase er am schnellsten erreichen kann und wo sich speziell für ihn Hemmungen und Hindernisse befinden. 

Aber jeder Mensch muß als ein Magier beginnen, sich mit dem innewohnenden Toren - der Seele - vereinigen und zur Wiedergeburt kommen, durch die sich ein himmlischer Körper aufbaut, der dem materiellen Körper als Führer dient. 

Dann wird er die Personifizierung des bekannten Bibelwortes: "Dieser Mensch ist in der Welt, aber nicht mehr von der Welt!" (Joh. 17,11+14)

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