Es sind von den Anfängen der Kultur bis heute viele Werke über das Geheimnis der Zahlen in der materiellen wie geistigen Welt komponiert worden: durch die Baukunst, die Mal- und Tonkunst, die Rechen- und Schreibkunst, um von den reinen Naturwissenschaften ganz abzusehen.
Um einen aus der großen Reihe dieser Autoren zu ehren, zitieren wir an dieser Stelle dessen "notwendige Voraussetzungen", die er seiner ZAHLENLEHRE DER NATUR vorangestellt hat. Es handelt sich um Karl von Eckhartshausen (1752-1803), der dieses Buch im Jahre 1794 herausgab und wie folgt einleitete:
"Wer dieses Buch lesen will, der lese mich und nicht sich; das will sagen: er studiere das Innere, das in diesem Buche liegt, und beurteile es nicht nach seinen Meinungen und Schulbegrifffen.
Wer dieses Buch verstehen will, der schließe seinen Geist an den meinen an; bemühe sich, sich in die Sache hinein zu denken. Er bleibe nicht bei der Hülle der Wörter stehen, und messe sie nicht mit dem Maßstabe der Vorurteile, sondern er vergleiche das, was ich sage, mit den Wahrheiten der Natur.
Wer dieses Buch widerlegen will, der frage sich zuvor, ob er es auch recht verstanden habe; und findet er im Ganzen nur ein Lichtfünkchen, so lese er es nochmal, und er wird ein zweites finden.
Wer dieses Buch verbessern will, der wird es verstanden haben, und dem sei warmer Dank; denn auch entdeckte Wahrheit ist Menschenwerk und der Verbesserung unterworfen.
Wer dieses Buch verketzern will, der kennt Gott, die Natur und das Christentum selbst nicht, und also noch weniger mein Buch, das über das Innere von diesen Dingen redet.
Wer dieses Buch verlachen will, der hat kein Organ für höhere Wahrheiten.
Dieses Buch ist geschrieben -
nicht für leidenschaftliche Menschen, die nur ihr Selbst suchen;
nicht für Stolze, die alles verachten;
nicht für Eigensinnige, die nur ihren Meinungen anhangen;
nicht für Dumme, die keine innere Kraft haben;
nicht für die, die nicht selbst denken, sondern Sklaven der Meinungen und der Schulbegriffe sind;
nicht für Witzlinge, die alles zu tadeln suchen;
nicht für Narren, die alles verlachen;
nicht für Schwärmer, die alles übertreiben;
nicht für Boshafte, die alles verdrehen;
sondern es ist geschrieben für ruhige, unparteiische, stille Freunde und Sucher der Wahrheit.
Wir haben dem heute nichts hinzuzufügen.
Die Redaktion