"Betrübet den Heiligen Geist nicht, der in euch ist, und löscht das Licht nicht, das in euch entzündet wurde."
Das "so oben - so unten" spiegelt sich in jedem Menschen wider.
Die fünf Elemente findet man auch in der Zusammensetzung des menschlichen Körpers.
Jeder Mensch ist eine Schöpfung, in sich selbst eine Einheit.
Das Geschöpf ist eine Konzentration der Schöpfung.
Astrosophie ist die Lehre dieser konzentrierten Schöpfung: des Menschen. Als menschliches Geschöpf trägt jeder den Kern der Transfiguration, eines natürlichen Verwandlungsprozesses in sich, aber er trägt auch einen Kern des geistigen Transfigurations-prozesses in sich, dessen Instrument die Seele ist.
Der eine Prozeß kann ohne den anderen nicht bestehen.
Hohe Moral, edles Streben, humanes Denken können an diesem Prozeß nicht wirklich etwas verändern, da sie das Ergebnis einer inneren Veränderung sind.
Diese innere Veränderung beginnt nicht bei der hohen Moral, beim Humanismus oder dem ideellen Streben, sondern alle diese Aktivitäten sind die Früchte einer inneren Wirklichkeit.
Es gibt viele Gewohnheiten, auch edle Gewohnheiten, die man sich angewöhnen kann, sie kommen von außen, niemals von innen.
Das menschliche Geschöpf, als Reflex der Schöpfung, ist jedoch eine vollendete Tatsache, die fünf Elemente sind anwesend.
Diese Elemente kann man niemals von außen her zu sich ziehen, seit Beginn der Anwesenheit des Menschen in dieser Naturordnung sind sie ein Teil seines Wesens.
Man braucht kein Intellektueller zu sein, um die fünf Elemente mit der individuellen Zusammensetzung des Menschen in Zusammenhang bringen zu können. Wenn man die fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther in der Natur anwesend weiß, dann müssen sie auch in dem Menschen selbst wiederzufinden sein.
Die vier Wahrheiten von Buddha schlagen sich in der Materie, in dem stofflichen menschlichen System nieder. Saturn, als Herr der Erde, Bewacher der Grenzen, unbeugsamer Torwächter, ist in dem Körper des Menschen zu erkennen, d.h. in dem Gefängnis des körperlichen Wesens.
Der Körper ist die individuelle Erde, und ihr Herrscher ist: das saturnale Ego.
Saturnmenschen schließen sich häufig in die Begrenztheit einer Fiktion ein, sie verhärten sich in der Welt des Egos. Das saturnale Ego versucht immer, den Menschen zu begrenzen, ihn einzuschließen, ein Tor zur Freiheit, zum Unbegrenzten, zu versperren. Darum bringt z.B. ein Saturnjahr Verhärtung in die eigenen Ideen, die Macht des Egos.
Als Pilger auf diesem Erdeplaneten ist der Mensch in das individuelle Erde-Element: den Körper, eingeschlossen.
Man kommt da nicht heraus, aber man muß dort hindurch, dieses Hindernis kann man niemals durch eine Willensanstrengung abschütteln, man muß es vielmehr überwinden.
Das Eingeschlossensein in das Erde-Element ist keine Strafe, sondern ein Teil des Transfigurationsprozesses, dem gefolgt werden muß, zuerst natürlich, danach geistig.
Intellektualität liegt außerhalb dieses Prozesses und hat an ihm nicht teil, vielmehr ist sie immer eine Tätigkeit des Egos innerhalb des Gefängnisses des saturnalen Erde-Elementes.
Alles, was innerhalb des Stoffkörpers geschieht, gehört zu den saturnalen Vorgängen.
Es ist nicht schlecht, aber auch nicht erneuernd oder befreiend.
Saturn kann Saturn nicht befreien, wie sehr er seine eigenen Gaben auch veredelt. Er hat dafür die Mitarbeit der anderen vier Elemente nötig.
Intellektuelle Spiritualität ist niemals eine geistige Wirksamkeit, sondern immer ein Spiel von Saturn oder dem Ego.
Selbst eine hohe moralische Lebensführung mit einem Interesse für die Spiritualität kann ein Spiel des saturnalen Egos sein.
Das Element Erde oder der Körper wird an einem natürlichen Transfigurationsprozeß teilnehmen und sich in eine Neue Erde oder einen Neuen Körper verändern müssen.
Das Element Wasser wird in dem individuellen System des Menschen, in dem ätherischen Körper, dem sogenannten ätherischen Doppel, vergegenwärtigt. In der Symbolik wird Wasser häufig als Bezeichnung für Ätherkraft gebraucht.
Das ätherische Doppel ist das absorbierende, leitende Instrument, so wie in der Natur die Gewässer ihre absorbierende, empfangende und weiterleitende Aufgabe haben.
Das ätherische Gefährt ist das empfangende Feld für alle Impulse aus der Außenwelt oder aus der geistigen Sphäre. Von diesem ätherischen Doppel aus wird der Stoffkörper, die menschliche individuelle Erde, belebt.
Das Denken, als ein direkter Diener des ätherischen Doppels, weil es über die ätherische Kraft aktiv wird, kann den stofflichen Körper gesund halten oder auch krank machen.
Ein mediamistisches, schwaches ätherisches Doppel verursacht Leiden im Stoffkörper.
Ein verschlossenes, gefrorenes ätherisches Doppel hat steinharten Materialismus zur Folge, ein Egotrieb, der zu Vergiftungs- und Verhärtungsleiden führen kann.
Der entstellte Zustand der individuellen ätherischen Instrumente verursacht augenblicklich die Unausgeglichenheit des Menschen; sei es, daß man schonungslos materialistisch eingestellt ist, sei es, daß man exaltiert religiös entschwebt. Beide Erscheinungen kommen aus der Beschädigung des ätherischen Doppels.
Das Wasserelement des individuellen Geschöpfes ist vergiftet, kennt seine Richtung und seine Aufgabe nicht mehr. Eine logische Antwort auf die Vergiftung der Gewässer der Erde, der großen Schöpfung. Mensch und Planet sind untrennbar miteinander verbunden, daran ändert der stoffliche Tod nichts.
Von dem ätherischen Doppel kommt das Prana zu dem Stoffkörper, ein Prana, das dem Knochengerüst, der saturnalen Konstruktion der individuellen Erde, seine Kraft schenkt.
Das Knochenmark enthält eine Lebensenergie für den Menschen. Krankheiten des Knochenmarks sind verhängnisvoll, sie sind eine notwendige Folge der Vergiftung des individuellen Lebenspranas.
Die vier Elemente gehören zusammen, die Erde und die Gewässer bilden ein Ganzes, so wie der stoffliche Körper und das ätherische Doppel einen Körper formen.
Zwischen diesen beiden befindet sich das Nervensystem als verbindendes Glied. Es ist auffällig, daß viele spirituelle Sucher mit einem schwachen Nervensystem zu ringen haben. Die Empfindsamkeit eines ätherischen Doppels verlangt eine intensive Aktivität des Nervensystems.
Einer, der eiserne Nerven hat, wie der Volksmund sagt, hat niemals ein empfindsames ätherisches Doppel, eher einen verschlossenen ätherischen Körper, der seinem Auftrag kein Gehör schenkt.
Das individuelle Erde-Element ist gesund, natürlich, wenn der Stoffkörper gesund ist. Die Gewässer des Erdeplaneten bilden sein "Doppel", seinen ätherischen Körper, Erde und Wasser sind in einer ausgeglichenen Natur harmonisch aufeinander abgestimmt.
Eine Erkrankung des Nervensystems kommt niemals von einem organischen Leiden, sondern immer von einer Störung in dem ätherischen Doppel.
Lärmbelästigung, Spannung, Vergiftung der Luft (Einatmung) bringen Disharmonie in das ätherische Doppel, wodurch das Nervensystem sein Gleichgewicht verliert und dadurch schließlich Krankheiten im Element Erde verursacht, in dem Stoffkörper.
Verschlossene Menschen, wie die saturnalen Typen und die Erdetypen, verbergen ihren Ärger, ihre Spannungen in dem ätherischen Doppel, sie werden nicht an den Stoffkörper weitergegeben, bis ein Übermaß an Spannungen erreicht ist, das vom Nervensystem nicht mehr verarbeitet werden kann, und es zu einem Ausbruch kommt: Depressionen, ernsthafte organische Leiden.
Eine Flut von giftigem individuellem Wasser (ätherische Kraft) überschwemmt so den Stoffkörper (die individuelle Erde), und diese verkümmert.
Von außen her, mit dem Willen, ist das ätherische Doppel nicht zu reinigen, höchstens zu beherrschen, obgleich dies immer nur eine zeitweilige Angelegenheit ist. Früher oder später muß es seiner natürlichen Aufgabe gehorchen: dem Stoffkörper seine Lebenskraft schenken.
Alle Triebanfälle, Ausbrüche emotionaler Erregungen, bewirken eine Schwächung von Stoffkörper und ätherischem Körper.
Menschen mit einer leidenschaftlichen und emotionalen Art werden dem Kandidaten erzählen können, wie sie sich nach einem Ausbruch grenzenlos ermüdet, kraftlos fühlen, wie losgeschlagen. Der Stoffkörper und das ätherische Doppel wurden gewaltsam voneinander entfernt, wodurch der Stoffkörper keinen Lebensatem, kein Prana zugeführt bekommt.
"Ich fühle mich so lahm in den Knochen", sagt der gefühlsbetonte Mensch. Dem Knochenmark wird sein Prana vorenthalten.
Das ätherische Doppel wird immer aufgeladen, genährt durch echte spirituelle Arbeit: innere Besinnung, hohes Denken, Austausch spiritueller Gedanken. Jeder Mensch weiß, wie sehr man sich dadurch belebt, verstärkt fühlen kann.
Ein zu schwaches ätherisches Doppel läßt seine Lebenskraft wegfließen, wodurch der Stoffkörper geschwächt wird und an allen möglichen nervösen Übeln zu leiden beginnt.
Ein zu verschlossenes ätherisches Doppel steht niemals für eine spirituelle Belebung offen.
Das Ego bleibt ein auf sich selbst gerichtetes "Ich", isoliert von dem Mitmenschen, von der Außenwelt.
Einige religiöse Lehren verstärken diese Einstellung. Das Ego kämpft nur für sich und für seine Seele. Von einer göttlich inspirierten Seele ist hier jedoch keine Rede, denn die Seele ist ein Teil des universellen Lichtes und ist niemals etwas Abgetrenntes, wie das Ego.
Das Seelen-Individuum ist ein Ion des großen göttlichen Atoms, aber das Ego steht für sich allein und nennt sich hochmütig: Individuum, weil es die wahre Bedeutung des Individuumseins vergessen hat.
Wenn sich der natürliche Transfigurationsprozeß in dem Menschen vollzieht, dann geschieht das mit Hilfe des fünften Elementes, das in der Seele anwesend ist.
Die Seele ist ein ätherisches Atom, sie reagiert auf jede ätherische Aktivität. Die Seele ist ein Gärungselement in dem menschlichen System.
Man kann wohl sagen: "Er vergiftet seine Seele", aber das ist nicht richtig. Die Seele kann niemals vergiftet werden, vielmehr wird das ätherische Doppel, das Wasser des menschlichen Systems vergiftet.
Jede Seele reagiert erst, wenn die vier Elemente des menschlichen Systems in Harmonie miteinander sind.
Man kann bis in sein Herz hinein berührt sein, man kann eine Wahrheit erkennen, einem Wort eifrig lauschen, aber dies sind alles Vorgänge innerhalb des ätherischen Doppels.
Wenn durch bestimmte Taten das menschliche System, seine vier individuellen Elemente verletzt werden, dann bleibt seine Seele verschlossen. Der Mensch kann sich nicht alles erlauben!
"Gott ist gut", sagt der gläubige Mensch.
Ja! Aber seine Güte hat ihre Grenze.
Viele Menschen spielen mit den ihnen zugemessenen Gaben, ihren natürlichen Qualitäten, ihren angeborenen Talenten. Hierdurch verlieren sie schließlich ihr fünftes Element, d.h. dieses verliert seine innewohnende Aktivität, und dann sieht man, daß solch ein Mensch entweder ein ständiger Zweifler wird, seine Sicherheit verlierend, oder er verhärtet in den natürlichen vier Elementen und ist kein spiritueller Mensch mehr.
Man muß einmal bei sich selbst prüfen, woher die Probleme, die Plagen, die Depressionen und die Sorgen kommen. Man muß jenen bis an ihren Ursprung folgen. Ihre Wurzel liegt immer in dem Ego oder in dem verzweifelten Kampf der Seele, die gegen ihr Ersticken kämpft.
Ego-Problematik geht vorüber mit dem Auf und Niedergang des täglichen Lebens. Seelen-Problematik bleibt, bis man die Spiritualität in das ätherische Doppel hineinläßt.
Es gibt Menschen, die sich ein Leben lang mit sich selbst herumplagen. Dies ist immer ein Zeichen von Seelen-Problematik: Das Ego sucht seine Befriedigung, wie dann auch, wo dann auch!
Seelen-Problematik geht häufig einher mit einer Unzufriedenheit mit sich selbst, unabhängig davon, welchen Posten man bekleidet, unter welchen Umständen man lebt.
Diese Unzufriedenheit ist durch materiellen Überfluß nicht zu verjagen, noch läßt sie sich durch eine Befriedigung des Egos aufheben.
Die Seele, als Äther-Element, hält diese Unruhe im Menschen lebendig. Weil sie etwas anderes, etwas vollkommen Neues sucht; etwas, das durch die kristallisierten vier Elemente nicht zu verwirklichen ist, das vielmehr durch die Erneuerung der Elemente zustandekommt. Die Erneuerung der sieben Metalle, wie Paracelsus sie beschreibt, stimmt also mit dieser hermetischen Auffassung überein.
Ein gutes, vollwertiges Ego, ist wie eine gesunde Erde.
Ein beschädigtes Ego ist immer wie eine erkrankte Erde, und man fühlt sich immer unsicher, fundamentlos, der Mensch findet keine innere Sicherheit. Dies kann die Folge eines fortwährenden Angriffs auf das Ego sein, auf eine forcierte und fanatische Weise.
Wenn die Wirksamkeit des Egos gestört wird, worunter wir alle außergewöhnliche Ichsucht, Intellektualität, spirituelle Exaltation verstehen, wird der Mensch ein Nervenpatient. Die modernen Drogen verursachen ebenfalls eine solche Störung: Sie greifen das Egozentrum im Gehirn an. Deshalb haben diese Menschen einen übertriebenen Gemeinschaftssinn, die Egobeschirmung wurde gewaltsam aufgebrochen.
Der Körper mit dem saturnalen Ego als Herrscher und das ätherische Doppel, mit dem Nervensystem als merkurischen Herrscher, dürfen niemals voneinander getrennt werden. Es ist wie ein Auseinanderreißen des Erdeplaneten, eine Spaltung in Erde und Wasser.
Meditation muß deshalb immer die Einheit des ätherischen Doppels und des Körpers begünstigen, niemals eine Trennung. Zufuhr von Lebenskraft empfängt man erst, wenn das ätherische Doppel den Körper ununterbrochen mit Kraft versieht.
Der Mensch hat keinen Nutzen davon, wenn das ätherische Doppel Reisen in das ätherische Gebiet unternimmt. Das ist ein saturnales Streben des Willens des saturnalen körperlichen Egos, das seine Leidenschaft auf das ätherische Doppel überträgt. Die Rollen sind dann vertauscht: der Körper regiert dann das ätherische Doppel und nicht umgekehrt.
Die Erde regiert das Wasser, d.h. Saturn regiert den Mond und beherrscht Merkur, das Nervensystem.
Es kann dem Menschen nichts passieren, wenn er nur auf das fünfte individuelle Element reagiert: die Seele.
Die Unruhe führt den Kandidaten nirgendwo hin. Er muß außerhalb der materiellen Befriedigung suchen, nur dann wird er die Ruhe finden, nach der er sich so sehr sehnt. Erst wenn die geistige Sphäre den Menschen für immer umfangen hält, wird die Ruhe zu einer inneren Stille, die nimmer vergehen wird.