"Der Weise sagt nicht, was er tut, aber er tut nichts, das nicht gesagt werden kann."
Es ist nicht beabsichtigt, einen theoretischen Überblick über mögliche kosmische Einflüsse zu geben, sondern sich gerade dadurch näher zu kommen, daß man sich gegenseitig auf die Unzulänglichkeiten im eigenen Selbst aufmerksam macht und diese in anderen und in sich selbst akzeptiert.
Darum ist es logisch, daß jeder versucht, die Lehren in die Praxis umzusetzen, selbstverständlich mit Fallen und Aufstehen.
Das Entgegengesetzte zu suchen und in seinen Mitmenschen zu schätzen wissen, ist schwer, weil neben dem Begriffsvermögen ein gewisses Maß an Liebe vorhanden sein muß.
Gegenseitiges Verstehen ist jedoch nur möglich, wenn man auch eine
Offenheit zum Hören besitzt und eine positive Willenskraft, sich selbst wegzuschenken.
Der Mond stimuliert das Zusammengehen von Individuen, er fördert das Gruppenverständnis, dadurch, daß die wahre innere Art nach oben kommt und Kontakt mit dem Gleichen sucht.
Wenn diese Mondwirksamkeit in dem Menschen stark gegenwärtig ist, sucht er Bindung mit Mitmenschen und eine Harmonie mit den anderen.
Darum wird ein Mondmensch, und das sind vor allem die Wasser- und Erdetypen, den Mond als einen instinktiven Drang erfahren, auf den sie unbewußt reagieren.
Dieser Drang bedeutet, einer Aufwallung plötzlich Gehör zu schenken, die dann häufig mit Mühe zurückgehalten wird, oder er bedeutet, um jeden Preis die Einheit, Harmonie mit den anderen bewahren zu wollen, wodurch der starke Mondmensch so häufig in heikle Situationen kommt, weil er nun einmal um dieses Bedüfnisses willen viele sonderbare Seitensprünge machen will und manchmal sogar seine intuitive Stimme verraten wird.
Man kann selbst in seiner spirituellen Ausrichtung erkennen, ob neben dem Lebenstrieb eine starke Mond-Emotion wirksam ist, denn dann wünscht man, in seinen Prinzipien nicht allein zu stehen, sondern immer "Genossen" um sich herum zu haben.
Hierdurch kann die Mondwirkung Gruppen und Grüppchen enger zusammenschließen, aber dadurch können auch Situationen entstehen, in denen der individuelle Mensch seine Prinzipien und seine Intuition verrät, aus Angst vor Einsamkeit.
Die Angst vor Einsamkeit ist die größte Qual für den vom Mond beeinflußten Pilger.
Man muß dies als ein Erbe ansehen.
Einsamkeit, die wie ein stets auf der Lauer liegender Angreifer in dem Menschen lebt, und vor der er fortwährend unbestimmte Angst hat, kommt aus der Erinnerung an eine Periode, in der er allein einen Weg hat wählen müssen und dadurch die Verlassenheit des Einzelgängers kennen lernte. Die Einwirkung des Mondes arbeitet diese Angst, und was er sonst noch an unbestimmter Furcht und Kummer verbirgt, in ihm nach oben.
Als Reaktion hierauf geht der Pilger in die Verteidigung, aus Angst vor der Angst.
Hat dieser Mensch jedoch wirklich einen spirituellen Pfad betreten und arbeitet er an sich selbst, anstatt lauter philosophische Lehren zu suchen, dann erkennt er, wenn er ehrlich ist, warum er einen Kompromiß schließt und seine Stimme der Intuition negiert.
Diese Stimme der Intuition, die gerade bei dem negativen, d.h. Erde- und Wassermenschen schnell geweckt ist, bewirkt in ihnen kein positives Durchsetzen, sondern das Zögern: O, wie schauderhaft, muß das nun sein? Manch einer kennt vielleicht diese Situation!
In den Feuer- und Lufttypen ist es gerade das Gewissen, das sie zur Reaktion veranlaßt.
Das Gewissen stärkt ihre Sicherheit und jagt Feuer und Luft auf zu einer prinzipiellen Lebenshaltung, ohne irgendeinen Kompromiß.
Und dann begegnen sich diese beiden Typen: der intuitive, sowohl in seinem Innern wie um sich herum Streit meidende, negative Mensch, und der positiv orientierte Mensch, der auf die Barrikade springt, weil sein Gewissen ihn dazu zwingt.
In beiden Menschentypen, und bestimmt in dem spirituellen Menschen, leben sowohl Gewissen wie Intuition, aber auch hier verhalten sich diese beiden inneren Wirkungen wie eine positive und negative Einheit.
Die Urschwingung des Gewissens des Feuer- und Luftmenschen als positives Element, sucht immer die Intuition als negatives Element.
Beide Gaben kommen aus der zweipoligen Seele, und sie suchen in jedem Menschentyp eine Möglichkeit zur Vereinigung.
Der Mond als untrennbarer Begleiter der Sonne, tut in jedem Menschen nichts anderes, als sein Inneres umzuwühlen, und je stärker der Lebenstrieb oder die Sonnenkraft in dem Menschen ist, desto heftiger ist das innere Aufwühlen.
Man kann dies als eine starke Widerspiegelung des Sonnenlichtes über den Mond sehen.
Gewissen und Intuition als zwei Ansichten eines mikro-kosmischen Erinnerungsbildes, und in dem jetzigen Leben wiederum durch die Seele belebt, bringen den Menschen dorthin, wo er schließlich sein will. Spricht das Gewissen stärker als die Intuition, dann sucht er Wege, um sich selbst und seine Prinzipien auszuleben, als einen Feuer- und Luftdrang.
Spricht die Intuition stärker, dann sucht dieser Mensch nach einem inneren Schatz, er kehrt sich nach innen, als ob sein inneres Auge seine Seele abtastet.
Sowohl die eine wie die andere Haltung ist unvollkommen.
Der Mond als Beschirmer, Träger der emotionellen Persönlichkeit, das Wesen, das nur des Nachts oder im Verborgenen scheint, ist von dem Individuum abhängig, das der Mensch ist oder wird.
Wenn man sagt: wir müssen alle ein Individuum werden, in der geistigen Bedeutung, dann müssen wir auf die Geistsonne umschalten, auf den astralen Körper der jetzigen Sonne, während uns der Mond, d.h. die geistige Mondkraft, dadurch innerlich verändert. Was die Geistsonne einstrahlt, wenn man den Weg von Intuition und Gewissen gehen will, fördert der Mond zutage und zeigt dies dem Menschen, wenn er mit sich selbst allein ist.
Man kann sagen, daß die Geistsonne, in spirituellen Schwingungen gegenwärtig, den Pilger zwingt, die Mondwirkungen, die ihn umwühlen, anzunehmen.
Daraus kommt eine Unausgeglichenheit zum Vorschein, wenigstens wird der Mensch vor Überraschungen gestellt, die ihn aus seinem Gleichgewicht bringen können.
Dieses ist nun die Sonne-Mondwirkung und auch die zusammenwirkende Kraft in positivem und negativem Sinn, die den spirituellen Menschen zum Handeln bringt. Ein für ihn segensreiches Handeln!
Wenn das Feuer und die Luft, sei es gesondert, sei es gemeinsam, den Menschen beherrschen und sein Sonnen-Lebenstrieb durch den einen oder anderen Vorfall zur Bewegtheit stimuliert ist, dann ist der Mensch bereit, gegen jedes bessere Wissen einen Streit zu beginnen.
Dann ist seine Sonnen-Lebenskraft so verblendend, daß es keine Nacht mehr geben kann, in der der Mond seine Arbeit verrichtet.
Solch ein Mensch - es ist begreiflich - kommt zu Überspanntheit, mögen seine Beweggründe auch rein sein und er für sein Gewissen kämpfen.
Die Intuition bremst ihn nicht ab, bekommt keine Gelegenheit, um aus der Verborgenheit seines inneren Selbstes emporzusteigen.
Die Verblendung ist von innen heraus, durch eine Explosion von Sonnen-Feuerkraft, über ihn gefallen und er rast vorwärts. Der Drang zur Verwirklichung, zum positiven Austragen hat ihn ergriffen und dann kann man auch von einer Herz-Erregung sprechen, denn das Herz wird mitgerissen und hat seine eigene Macht verloren.
Für diese Menschen gibt es keine Nacht der Ruhe.
Jeder Feuer- und Lufttyp kann diesem zur Beute fallen, und für die kombinierten Feuer-Luft-Typen wird dieses ein fortwährendes Ärgernis und eine Plage sein, denn dieser Typ wird die Intuition, die der spirituelle Mensch so sehr begehrt, so häufig zurück
weichen fühlen, daß es ihm zu einem Alptraum wird.
Er verbrennt und seine Intuition mit ihm, und es bleibt nichts anderes als Unwille und hoffentlich der Mut, um es aufs neue zu versuchen!
Dieses ist der konsequente, positive, prinzipielle Gewissensmensch. Das Seelenfeuer lebt in ihm, findet aber keinen ausgeglichenen, harmonischen Ausdruck.
In dem intuitiven Menschen ist es gänzlich anders bestellt: er fühlt etwas, er weiß etwas, vage umrissen, und dadurch kommt er nicht direkt zur Tat.
Er ist empfänglich für die Stimme der Intuition, und er weiß auch sicher, daß diese Stimme recht hat, aber es ist so schwierig, ihr Gehör zu schenken: es werden Konsequenzen verlangt.
Bis daß Positivität, spirituelle Lebensenergie so an Kraft zunimmt, daß die Intuition als Widerspiegelung (Mond) so hell wird, daß sie den Pilger zu einer Tat zwingt.
Eine intuitive Wirksamkeit läßt solch einen Menschen nicht mehr los, sie verfolgt ihn, bis er schließlich sagt:
"Ich kann es vor meinem Gewissen nicht mehr verantworten, diese Stimme zu negieren."
So kann es mit dem intuitiven Wasser-Erde-Menschen ergehen, aber ebenso mit dem gewissensvollen Feuer-Luft-Menschen, der seine stürmenden Feuer im Zaume hält.
In der Stille nach dem Sturm findet solch ein Mensch häufig die Einheit von Gewissen und Intuition. Diese sagt dann: Ich habe es doch gewußt!
In einem Mondjahr z.B., eins in sieben Jahren, wird die intuitive Wirksamkeit als instinktive Wirkung - also so, wie die Welt diese kennt, die Welt, die Masse und die weibliche Hälfte der Menschheit lenken.
Ist man ein ausgesprochen von dem Mond beeinflußter Typ, dann wird man diese instinktive, intuitive Gewahrwerdung stark erfahren.
Für die, welche für Eindrücke empfänglich sind, welche nicht so stark aus der positiven Sonnenenergie leben, sondern die sich vielmehr von der verborgen in ihnen wühlenden Mondkraft führen lassen, ist es ein Jahr des Zusammengehens, des Erkennens von Freunden, des Empfangens eines Haltes.
Positive Feuer-Luft-Typen werden sich den Wasser-Erde-Typen nähern, weil sie ihnen "helfen" wollen.
Hieraus folgt, daß ein Mondjahr die vier Menschentypen näher zueinander führt, und es kann nicht anders sein, als daß eine spirituelle Harmonie von Mitmensch zu Mitmensch wächst.
So wie Merkur in einem Merkurjahr teilt, Gift zuführt, Spannungen hochjagt, so balsamt der Mond und mäßigt den feurigen Luftmenschen zu Versöhnungsversuchen und macht er den zögernden, schüchternen Wasser-Erde-Menschen in seiner Ausrichtung stark, weil die gefürchtete Einsamkeit und die Angst vor der Individualität weggenommen werden.
Jeder spirituelle Mensch, und das sind die, die versuchen, einen Weg zu gehen, kann, wenn er seine Einsicht benutzt, von der Hilfe der spirituellen Mondstrahlungen Gebrauch machen.
Der Feuer- und Luft- oder Gewissenstyp wird immer eine völlig andere Wirkung des Mondes erfahren als der Erde- und Wassertyp.
Um dies bei sich selbst feststellen zu können, wollen wir eine allgemeine Übersicht geben, wie die verschiedenen Typen auf die Mondstrahlen reagieren können. Jeder Mensch fängt sie über den Magen und das Sonnengeflecht auf, dem Nervenknotenpunkt der intuitiven Gewahrwerdung hinter dem Magen.
Wenn die Mondstrahlen den Widdertyp beeinflussen, dann bekommt dieser Mensch mehr Optimismus, die Mondkraft ist wie ein Gegenpol zu der starken Feuerkraft dieses Typs, und so wird die beschauliche Mond-Intuition diesen Typ ruhiger machen.
Man kann, spirituell, daraus einen Nutzen ziehen, wenn eine kosmisch segnende Wirkung, z.B. in einem Mondjahr, in dem All gegenwärtig ist.
Keiner ist vollkommen frei von kosmischen Strahlungen, und der Mensch reagiert stärker darauf, als man annimmt.
Weiß man jedoch, woher das kommt, dann kann man einigermaßen damit rechnen, ohne sich natürlich bewußt auf irgend etwas abzustimmen, sondern der Kandidat muß seine instinktiven Reaktionen erkennen, damit er kein Opfer wird, ohne es zu wissen.
Die Mondeinflüsse stimulieren in dem Stier sein Durchsetzungsvermögen, und das kann man sich einfach dadurch erklären, daß man den Stier-Erde-Typ als den willigen Schoß sieht, in dem der Mond den Reifungsprozeß vorbereitet.
Der Zwilling wird unter dem Mondeinfluß emotioneller werden, seine Gefühle werden hierhin und dorthin treiben.
Unter bestimmten kosmischen Einflüssen kann der spirituelle Mensch leiden, weil er ihnen entkommen will, den Prozeß aber nicht forcieren kann, und darum muß er seine Behinderung und seinen Vorteil, rein naturgebunden, erkennen.
Unbewußtes Ausleben, ohne Interesse für das, was den Menschen weitertreibt, ist unüberlegt, genauso, wie das krampfhafte Leben nach horoskopischen Tendenzen begrenzend ist.
Man muß erkennen, loslassen und ausnutzen!
Die Krebstypen dürfen sich vor allem nicht von ihren Emotionen treiben lassen und sentimental in die Mondliebe hineinträumen, die den Besitztrieb stimulierenden Impulse.
Das "Weltumarmen" ist ein freundliches Gebaren, aber eine sehr gewagte Geste.
Der selbstbewußte Löwe bekommt Genugtuung durch verstärkte Mondwirkung, er kann seine Gefühle in Ruhe und Selbstvertrauen austragen, zumindest der bewußte, spirituelle Mensch.
Der Jungfrautyp, mit seiner ohnehin verschlossenen Art, wird durch die Mondimpulse verstärkt werden.
Er bekommt die Neigung zu innerem Bewahren, Behalten, Abtasten und nichts nach außen tragen.
Der Waage-Mensch, der so von Venus Begünstigte, wird noch mitfühlender, an seinem Mitmenschen interessiert, aber auf eine flüchtige, charmante Weise durch den Mond. Die intuitive Weisheit muß bei ihm vertieft werden, er muß sich die Zeit nehmen, um bis zu dem Kern durchzudringen.
Die Skorpione werden von rituellen Feierlichkeiten angezogen, mit anderen Worten, der magische Instinkt der Skorpione wird durch den magischen Einfluß verstärkt.
Und wenn dann die Strahlen des Mondes den Schützen umfangen, dann wird sein intuitives Vermögen verstärkt, weil der Mond diesen Typ ätherisch beeinflussen wird. Der Übermut des Schützen kann dadurch jedoch mit ihm durchgehen.
Der Steinbock wird auch innerlich stärker ausgerichtet, er wird empfindsamer, will dieses aber nicht zeigen, es kommt zu einem inneren Kampf zwischen Herz und Haupt.
Der Wassermann der kalten Lüfte wird von dem kalten Licht des Mondes inspiriert, er fühlt sich beseelt.
Der Mond, der sich dem empfindsamen Fischetyp nähert, weckt diesen auf zu Stimmungen, so daß dieser sich rasch von Empfindungen leiten läßt.
Der Mond als Mitarbeiter der Sonne kann das Gefühl für spirituelle Ausrichtung anregen, wenn dieses als Kern in dem Menschen vorhanden ist.
Das Gewissen und die Intuition als die einzigen Gaben, die den spirituellen Menschen auf einem Pfad weiterbringen können, sind unumgänglich nötig, um den Pfad richtig gehen zu können.
Viel zu häufig wird entweder das Gewissen oder die Intuition negiert.
Um eine dieser beiden Gaben zu sich zu ziehen, muß der Pilger zuerst innerlich herausfinden, was er besitzen will. Intuition oder Gewissen.
Das, wonach der Mensch am stärksten verlangt, fehlt ihm, oder er besitzt es nur schwach.
Der Feuer-Luft-Mensch muß die Stimme seines Gewissens als eine Besinnung zu sich kommen lassen, nicht wie einen Sturm oder ein Feuer!
Er muß, wenn an das Ge-wissen appelliert wird, an das: ich weiß, mit dem Reagieren warten, die Lebensenergie ruhig aus dem Hauptheiligtum niedersinken lassen in das Herz und dieses nicht durch Hitzekraft verbrennen!
Die ehrliche, nun langsam in diesen Menschen einwirkende Gewissens-Beseelung tritt dann in Bindung mit dem Herzen und der intuitiven Seelenkraft.
Der Kandidat wird dann bemerken, daß sein "ich weiß" oder sein Gewissen eine andere Bedeutung für ihn bekommt, es empfängt die Weisheit, und sein Handeln wird damit übereinstimmend: gewissensvoll, intuitiv, mit geladener Positivität und heilender Weisheit.
Der Erde-Wasser-Mensch sehnt sich nach dieser Positivität, die das starke "ich weiß" oder Ge-wissen aufrufen kann, die mächtige Streitbarkeit um der unauslöschlichen Sicherheit willen.
Er fühlt diese Sicherheit auch in sich, aber ungreifbar, sie ist wie ein Quell, der darauf wartet, aufgebrochen zu werden.
Er erkennt die Wahrheiten, Aufrichtigkeit, Geist und Harmonie und möchte sie greifen, sie als eine spürbare Sicherheit besitzen.
Nun vertieft er sich darin und grübelt darüber und träumt und tut sein Äußerstes, um mit dem, was er erkennt, ins Gleichgewicht zu kommen.
Aber dieser Mensch versucht dies auf die allerbequemste Weise, denn wegen seiner intuitiven Art neigt er bereits zu Streitlosigkeit, Aufopferungssinn, Mitbewegen.
Er muß versuchen, dieses Mitbewegen abzubremsen, sich selbst zu härten in dem: wie weit kann ich mitbewegen, ohne gegen mein Gewissen anzugehen?
Seine Art, empfänglich, ruhend in Negativität, muß kompensiert werden durch das Suchen nach der eigenen inneren Positivität, und die findet er immer dort, wo sein Gewissen ihm sagt: Halt! Nun ist es aber genug!
Dann kommt eine andere Wirksamkeit in ihn, er geht bedachtsam auf sein Ziel zu und verwandelt sein intuitives Echo in das sehr festentschlossene: ich weiß, und ich kann dieses Ge-wissen in weiser Tat zur Äußerung bringen.
Wenn der intuitive Wasser-Erde-Mensch so reagiert, begegnet er in demselben Augenblick dem Feuer-Luft-Menschen, der in ruhiger, positiver Ausrichtung seine Arbeit verrichtet.
Die vier Elemente werden eins, sowohl als Menschen untereinander, wie auch als Macht in dem Menschen selbst.
Dieses ist möglich, wenn ein wahrhaftiges Verlangen und Wollen zur Verwirklichung vorhanden ist, und das muß doch in dem Kandidaten leben?
Man denkt so häufig: er oder sie behindert mich, aber ist das nicht immer der Ärger über den so notwendigen Gegensatz, der dem Menschen fehlt?
Es ist wirklich wohl so, daß sowohl die Feuer-, die Luft-, wie die Erde- und Wassertypen ihre eigenen Merkmale in dem anderen erkennen und sich darin sanft widerspiegeln oder sich daran wärmen. Es ist so herrlich, gleich-Reagierende zu erkennen, es ist so stützend, zu wissen, daß der andere genauso verkehrt oder genauso gut reagiert.
Aber dies hilft dem Menschen nicht einen Schritt weiter!
Man sucht nur einen Halt für sich selbst in dem anderen, und darum gehen Gleichgeartete so gern miteinander.
Wenn dem Menschen nichts in den Weg gelegt wird, scheint der Weg, wie man ihn auch sehen mag, so einfach zu betreten zu sein!
Und scheut nicht ein jeder Widerstände?
Oder sucht man nicht manchmal Widerstände, um seine Ohnmacht an ihnen abzureagieren?
Ein Widerstand, ob dieses nun ein Mitmensch zu sein scheint oder eine eigene Unzulänglichkeit, ist immer da, um den Kandidaten zu prüfen.
Der bequeme Weg ist ein Weg für die Dummen!
Paracelsus sagte: Wer kein Kreuz auferlegt bekam, war es noch nicht wert.
Keiner braucht Widerstände zu suchen, aber wer ihnen auf seinem Weg begegnet, ist eine Überwindung wert, und jede Überwindung bedeutet einen Schritt näher zum Ziel.
Einer, der nicht an sich arbeitet - es tut nichts zur Sache, welchen Fehler er besitzt -, ist keine "Überwindung" wert und bekommt das Kreuz nicht auferlegt.
Man sehe dieses Kreuz nicht melodramatisch, nicht als ein schwer geschwängertes christliches Wort!
Das Kreuz ist in diesem Augenblick nichts anderes als der erste beste Widerstand, der einem entgegenkommt und den man durch eine Harmonie von Intuition und Gewissen überwinden muß.
Und das gelingt immer!
Es gibt nichts, das nicht überwunden werden könnte, in sich selbst, außerhalb von sich selbst!
Es geht mehr darum, ob die Spiritualität, was man auch darunter verstehen mag, dem Menschen soviel wert ist, daß er dem Widerstand nicht aus dem Weg geht oder den Pfad wählt von: "So bin ich nun einmal, und das, was ich so gern will, kann ich nun einmal nicht verwirklichen!"
Und dann folgt meistens eine lange Liste von Entschuldigungen, als Vorwand für die eigene Lustlosigkeit.
Nun, keiner ist vollkommen, aber das mindeste, was man tun kann, ist, es zu versuchen, ohne auf die Unzulänglichkeit seiner Nächsten zu achten!
Und in diesem Versuchen alle umfassen, die sich ebenfalls bemühen und wirklich wollen, mögen sie zum Kandidaten auch im Gegensatz stehen.
Das erst gibt Harmonie, und wer einer hohen Mentalität und Lebenspraktik folgt, läßt sich von Kleinigkeiten nicht abhalten, denn sein Blick richtet sich nicht auf den Grund, sondern nach dem Himmel, wo sich Sonne und Mond abwechseln, einander beistehen und von wo die Schwingungen des Geistes niedersinken, ihn erfüllend, Intuition und Gewissen stärkend, und ihn aus den Behinderungen emporhebend.
Dieses Bild ist zu verwirklichen, und man muß doch in seinen guten Augenblicken bemerken, daß man knapp davorstehen kann, daß es greifbar erscheint!
Der Kandidat verändert sich - langsam aber sicher - weil er mitbewegt mit dem, was seine Intuition wahrnimmt, und weil er der Sicherheit seines Ge-wissens Gehör schenkt.
Denn er weiß, wo die Wahrheit liegt, und er empfindet intuitiv, wie er sich der Wahrheit nähern muß.
In dem Kreuzungspunkt dieser beiden, in dem Begegnungspunkt, liegt die Auflösung.
Das wird der Pilger bemerken, wenn er es einen Augenblick erfährt!