"Das Glück wohnt nicht im Besitze und im Gold, das Glücksgefühl hat sein Zuhause in der Seele."
Es ist schon seit langem kein spirituelles Geheimnis mehr, daß der Mensch Heilung, Gleichgewicht und Harmonie mit Hilfe einer spirituellen Besinnung finden kann. Die medizinische Wissenschaft kann dies heute beweisen und versucht, ihre Therapie dieser Erkenntnis anzupassen. Geistige Befriedigung führt in dem gesamten körperlichen System zu einer Reaktion.
Alle, die aus dem Geist hervorgekommen sind, fühlen sich erst dann als ein ganzer und vollwertiger Mensch, wenn sie diesen Geist in sich wiedergefunden haben. Denn - und hier wiederholen wir die Worte Henochs - "die Seele des Menschen ist gebildet aus Gottes Geist und dem Wind." Dies hat unmittelbar etwas mit der hermetischen Idee zu tun, daß der Mensch aus fünf Elementen zusammengesetzt ist: Wasser, Feuer, Luft und Erde und schließlich der Seele, die ein ätherisches Element darstellt. Dieses ätherische Element besteht aus der Essenz der vier Elemente als Ganzes.
Eine Vermischung von Wasser und Feuer ergibt eine gasförmige Luft, weshalb man von dem "Geist" sprechen kann, "der über den Wassern der Seele schwebt".
In dieser gasförmigen Masse befindet sich auch das Element Luft, das Unbegrenzte der Lüfte, die Nahrung für die Seele. Ihr Grund ist die Erde, eine reine, himmlische Erde, ein reiner Körper, der gereinigt und genährt wird durch den höchsten Aspekt der vier Elemente. Eine lebendige Seele ist also eine fünffache Einheit, aus der schließlich ein neuer siebenfacher Mensch geboren werden kann.
Man vergesse nicht, daß die Zahlensymbolik aus der kosmischen Harmonie Gottes entstand. Fünf Elemente, sieben Wirklichkeiten, zwölf Pforten und die höchste Verwirklichung der acht Seligpreisungen. So sieht es für den einzelnen gefallenen Lichtsohn aus.
Innerhalb der Naturgesetze, noch innerhalb der göttlichen Gesetze gibt es keinen Zufall. Jedes Teil gehorcht seinen eigenen Gesetzen, die alle in die allerhöchste Einheit einmünden, die Geistsonne, der Motor des Alls. Kein einziger Biologe noch irgendein Wissenschaftler kann leugnen, daß irgendwo, über allen menschlichen Verstand erhaben, eine Kraftkonzentration, mit der höchsten Intelligenz begabt, die Fäden in der Hand hält.
Was der Mensch tut, ist nichts anderes, als eine Erklärung für die Dinge und die Prozesse zu suchen, die er wahrnimmt. Er wird aber niemals imstande sein, sich der göttlichen Intelligenz zu nähern. Je mehr der Mensch jedoch begreift, desto weiter wird seine Welt. Die Erweiterung seiner Denksphäre und dadurch auch seiner Lebenssphäre hat der Mensch selbst in der Hand.
Wenn man begreift, daß dieser harmonische kosmische Zusammenhang im menschlichen System wiederzufinden sein muß, dann ist es selbstverständlich, daß man danach trachtet, Harmonie zwischen den fünf Elementen zu schaffen. Um den Menschen herum finden sich genügend Beweise dafür, wie eine Störung dieser Harmonie Krankheit und Chaos näherbringt.
Das Erde-Element wird von dem Körper dargestellt, das Wasser-Element durch das ätherische Doppel des Menschen.
Merkur, als Botschafter der Götter, überträgt dem Individuum diese Elemente. Und nun hängt es von diesem Merkur ab, ob sich diese Elemente in einem spirituellen Zustand befinden, oder ob sie rein grobstofflich sind. Je niedriger der Merkur ist, desto materialistischer ist der Mensch eingestellt. Dies ist eine alchemische wie auch eine hermetische These. Der hohe Merkur überbringt den Geist, der niedere Merkur bringt Materialismus.
Da dieser Merkur über das Nervensystem herrscht, hängt es also vom Nervensystem ab, wie weit der Mensch in seinem Handeln spirituell oder materiell eingestellt ist. Merkur verankert das Erde-Element in dem Körper und versorgt das ätherische Doppel mit Wasser, aber dem Blut schenkt er ein Luft-Element, das aus einer gasförmigen Substanz besteht. Der Astrologe sagt, daß die Luft zum Denken gehöre, was richtig ist, aber es gibt eine Luft, die durch Wasser und Feuer entsteht, eine ätherische Substanz, die sich im Blut befindet.
Merkur, der sich allen Elementen, allen Planeten und allen Typen anpassen kann, bringt dem spirituellen Menschen nicht nur Luft, Erweiterung im Denken, sondern er fügt dem Blut ein Luftelement hinzu, wodurch das ganze Wesen mit der spirituellen Essenz des Luftelementes injiziert werden kann.
Dieses Luftelement jagt das Feuerelement nicht über seine Grenzen hinaus, sondern es begrenzt es.
Dieser Gedanke drückt sich in dem alchemischen Symbol der Luft aus: ein Dreieck, dessen Spitze durch einen horizontalen Strich abgeschnitten wird. Das Dreieck ist das Symbol des Feuers.
Dieses spirituelle Luftelement ist ein Bezwinger des irdischen oder ungöttlichen Feuers.
Im allgemeinen meint man, daß Lufttypen flüchtig, luftartig sind, aber sie brauchen dies nicht zu sein, wenn ein spiritueller Merkur dieses ätherische Luftelement, das aus einer Vermischung von Luft und Wasser entsteht, übertragen würde.
Die irdischen Elemente Feuer und Luft bilden in ihrer Einheit ein loderndes Feuer, es gibt keine Begrenzung. So unbeherrscht wie das irdische Luftelement ist, so beherrscht ist das spirituelle Luftelement. Über diese Luft findet das Feuer seine Bekrönung.
Wenn das spirituelle Verlangen wirklich im Blut liegt, werden das Willensfeuer, das Denkfeuer und das Seelenfeuer zu einer spirituellen Kulmination gebracht, ohne daß von einer Unbeherrschtheit die Rede ist.
Das Blut ist warm infolge eines inneren Feuers, es ist flüssig durch das Element Wasser und es besitzt eine gasartige Substanz durch das Element Luft. Das Blut geht durch alle Organe, es schenkt Vitalität, und ohne das Blut ist der Mensch dem Tod ausgeliefert.
Erde, Wasser, Luft und Feuer müssen in dem Menschen zusammenarbeiten, wenn er über einen gesunden Körper verfügen will. Ist eins der vier Elemente in dem Menschen ungesund, dann wird der Mensch krank. Würde das ätherische Seelenelement fehlen, dann wäre der Mensch seelenlos, ein Naturprodukt. Man kann sich nicht vorstellen, ohne eins der Elemente bestehen zu können!
Das Luftelement, als Teil des Feuerwesens, schenkt dem Menschen über das Blut Wärme, eine Wärme, die sich als Körperwärme, aber auch als Vitalität ausdrückt, sei es biologisch, sei es spirituell.
Das Feuer, das in den Adern des Menschen glüht und das durch ein Luftelement stimuliert oder auch eingedämmt wird, zwingt ihn zu bestimmten Taten.
Wenn das Nervensystem dem Körper die abstrakte Botschaft aus dem ätherischen Doppel übertragen hat, dann wird diese Botschaft der Besitz der vier oder fünf Elemente, je nach dem Seelenzustand.
In der Erde, dem Körper, bringen diese Elemente dann eine Schöpfung hervor; die Erde, der Lebensbaum des Menschen trägt eine Frucht.
"An den Früchten erkennt man den Baum", sagt das geflügelte Wort. An den Taten des Menschen erkennt man nicht nur den Baum, sondern auch die Erde, in der er verwurzelt ist, und die Luft, die ihn umgibt, und das Wasser, das er eintrinkt, und das Feuer (Licht), das ihn inspiriert. Eine Unausgeglichenheit innerhalb der fünf Elemente machen aus dem Menschen ein inkonsequentes Wesen.
Das starre, noch nicht gereinigte Erde-Element macht aus ihm einen egozentrischen, zielbewußten Interessenstreber.
Das noch nicht spirituelle Wasser macht aus ihm ein emotionales, beeinflußbares und häufig auch unaufrichtiges Wesen.
Das noch unspirituelle Luft-Element macht aus dem Menschen einen Klugschwätzer, der alles wundervoll zu erzählen weiß, der aber niemals zu einer Tat kommt, oder manchmal nur zu einem Anfang einer Tat.
Das unspirituelle Feuer-Element macht aus ihm einen impulsiven Fanatiker, einen, der nur an äußere Beweise glaubt.
Bei allen fehlt die Einheit mit den anderen Elementen; aber nur das fünfte Element bringt die spirituelle Beseelung, die diese Elemente zu ihrem höheren Ausdruck erhebt.
Merkur überbringt über das Nervensystem auch ein Feuer, ein Feuer, aus dem die Intelligenz entsteht. Intelligenz hat nichts mit Intellektualität zu tun. Intellektualität ist ein Drang des unspirituellen Feuers, so wie auch Tatkraft unspirituell sein kann.
Denkarbeit ist eine der schwersten Arbeitsverrichtungen, wenn man dies vielleicht auch nicht glauben will. Denkkraft entzieht dem Menschen viel mehr Energie als Handarbeit. Körperlicher Ermüdung ist leichter zu begegnen als einer Ermüdung des Denkens.
Intellektuelles Denken ermüdet den Menschen häufig, spirituelles Denken jedoch kann ihn geradezu erfrischen. Der Mensch wird müde, wenn er sein Denken auf intellektuelle Weise auf die Spiritualität richtet, wodurch ihm die spirituelle Essenz vollkommen entgleitet.
Spiritualität oder der Geist ist nämlich nur über die Denkkraft zu erreichen, die von der Seele ausgeht und die somit von allen fünf Elementen genährt wird.
Diesen Geist kann man nur ausgraben oder erkennen, wenn man sich in einem innerlich ausgeglichenen Zustand befindet. Wenn man innerlich chaotisch ist, versteht man den Geist nicht!
Das intellektuelle Feuer erreicht den Geist nicht, weil es zu den ungöttlichen Elementen gehört. Ungöttlich bedeutet hier: noch nicht verwandelte Elemente.
Darum ist es verständlich, daß ein Mensch mit einem scharfen Intellekt manchmal weniger vom Geist begreift als ein einfacher Handwerker.
Spiritualität macht keinen Unterschied zwischen Intellektualität und Nichtintellektualität, sondern sie findet vielmehr einen Weg außerhalb der Extreme der vier Elemente.
Jeder Mensch besitzt als Ausdruck des natürlichen Feuerelementes einen bestimmten Grad an Intellektualität. Was der heutige Mensch als Intellektualität anbetet, ist nur ein Auswuchs eines ungöttlichen Feuerelementes.
Okkultismus ist ebenfalls ein solcher Auswuchs; das Hinaufführen eines ungöttlichen Feuers. Mystizismus ist ein Auswuchs des ungöttlichen Wasserelementes.
Sowohl Okkultismus als auch Mystizismus finden bei dem Element Hilfe, das zum Feuer oder zum Wasser paßt. Der Okkultist bekommt die Luft zur Hilfe und dem Mystizisten tritt die Erde an die Seite.
Alle Religiosität wird jedoch mit Hilfe des Nervensystems übertragen und kommt aus dem ätherischen Doppel, wenn von einer Religio die Rede ist, die der Seele eingeboren ist. Besitzt der Mensch diese eingeborene Verbindung mit Gott, dann ist er auch imstande, sich der göttlichen fünf Elemente zu bedienen.
Dann fehlt der Egoismus des Elementes Erde;
die Flüchtigkeit des Elementes Luft;
der leidenschaftliche Trieb des Feuers;
die Trübheit des undurchsichtigen Wassers.
Dann fehlt auch das giftige böse Denken über den Mitmenschen und fehlt das Laster, denn wie der Mensch selbst ist, so denkt er über seinen Nächsten und über Gott!
Die Vergiftung und das Aufgebrochensein der vier Elemente ist anwesend, und dieses erkennt man in allen Menschen. Aber der, welcher die eingeborene Religio besitzt als ein lauteres Goldelement in einem spirituellen Denken, als ein reines Wasser-Feuer-Element in einer lebendigen Seele, als ein inspirierendes Brausen der Luft in dem Blut und als ein Fundament aus reiner Erde in einem gesunden Ego, er erkennt diese Disharmonie im Nächsten, und darum vergibt er ihm. Er erhebt sich über diese Disharmonie, und darum ist er unerreichbar für die Angriffe der erkrankten Elemente in seinem Nächsten.
Man kann bei sich selbst nachprüfen, wie sehr eine spirituelle Einstellung den Menschen gegen die Pfeile seiner Mitmenschen beschirmt. Wenn man sich in die Beschirmung des Geistes hüllt, der in der Seele lebt, ist man unverletzbar!
Nur das noch nicht gereinigte oder vergeistigte Element in dem Menschen ist für die Angriffe empfänglich und dann reagiert man ganz entsprechend dem Wesen dieses Elementes. Entweder triebhaft, oder hinterhältig, oder mit einem Sturzbach von Worten, oder verschlossen und abweisend.
Jeder Mensch kann sich verändern, oder verbessern, oder heiligen, wenn er nur den Mut hat, sich einen Spiegel vor die Augen zu halten. Dies ist der Anfang eines wirklich spirituellen Pfades.
Wer die innere Religio kennt, setzt seinen Fuß auf diesen Pfad und folgt ihm, umgeachtet der Hindernisse!
Für ihn wird einmal der Horizont für immer erleuchtet werden von einer Aurora, die ihn wie ein Mantel des Lichts umgeben wird!
Für diesen Menschen ist dieser Glaube zu einem sicheren Wissen geworden.